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Der Arapaima ist einer der größten Süßwasserfische weltweit. Er lebt im Amazonas und ist sowohl durch seine Größe als auch durch seine Färbung unverwechselbar. Er wird auch Pirarucu genannt, der „rote Fisch“.

Steckbrief

Arapaima gigas

Klasse: Strahlenflosser (Actinopterygii)

Ordnung: Knochenzünglerartige (Osteoglossiformes)

Familie: Knochenzüngler (Osteoglossidae)

Verbreitung: In Flüssen und Überschwemmungsgebieten in Brasilien, Peru, Kolumbien und Guyana

Nahrung: Fleischfressender Fisch, der sich von Weich- und Krustentieren, Insekten, Vögeln bis zu kleinen Säugetieren ernährt; teilweise auch von Samen und Früchten

Besonderes: Arapaimas sind fürsorgliche Monster. Beide Elternteile kümmern sich um ihren Nachwuchs, was bei Fischen selten ist.

Der Gigant unter den Süßwasserfischen

Die riesigen Arapaimas sind normalerweise zwischen zwei und drei Meter lang und können bis zu 200 Kilogramm wiegen. Einige Quellen geben an, dass sie eine Länge bis zu 4,5 Meter erreichen können. Neben dem Arapaima gigas gibt es drei weitere Arten, die kleiner sind und bisher kaum erforscht wurden. Die grauen Fische mit einem weißen Bauch und kleinen Brustflossen haben einen breiten und langen nach oben gerichteten Kopf. Aufgrund der roten Schuppen am abgerundeten Schwanz wird der Fisch in Brasilien auch „Pirarucu“ genannt, was in den Tupí-Guaraní-Sprachen „roter Fisch“ bedeutet. In Peru nennt man sie „Paiche“. Das dicke und harte Schuppenkleid schützt die Fische vor Angriffen von Piranhas und anderen Raubtieren. Arapaimas können bis zu 20 Jahre alt werden und haben eine besondere Anpassung an die Umwelt. Ihre Schwimmblase funktioniert wie eine Lunge. Durch ihre Fähigkeit, Luft über die Schwimmblase zu atmen, können sie in sauerstoffarmen Gewässern überleben. Ähnliche Anpassungen gibt es bei anderen Arten wie den Lungenfischen, die unabhängig voneinander entstanden sind. Solche gleichen, aber unabhängig voneinander entstandenen Anpassungen an Umweltbedingungen nennt man „konvergente Evolution“.

 

Vier Fakten über den Arapaima

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1.

Arapaima sind luftatmende Fische und müssen alle fünf bis 15 Minuten auftauchen.

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2.

Die Fische können eine Länge zwischen zwei und drei Metern erreichen.

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3.

Die Schuppen gelten als eine der härtesten und flexibelsten Materialien der Natur.

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4.

Die Fische fressen wie ein Staubsauger! 

Sie saugen ihre Beute ein und zermahlen sie mit ihren Zähnen und scharfer Knochenzunge.

Die Aufzucht der Jungfische ist richtige Teamarbeit

Die Vermehrung von Arapaimas ist zum Großteil noch unerforscht. Kurz vor dem Beginn der Regenzeit graben die männlichen und weiblichen Arapaimas mit ihren Flossen ein etwa 25 Zentimeter tiefes Loch in den Schlamm von flachen Gewässern. Die Hauptlaichzeit findet während der Regenzeit statt. Große Weibchen legen zwischen 10.000 bis 50.000 Eier in das Nest ab, die von den Männchen überwacht werden.

Im Oktober und November schlüpfen die kleinen Arapaimas. Die Elternfische kümmern sich bis zu drei Monaten gemeinsam um sie. Die Jungfische ernähren sich von Plankton, kleinen Schnecken und Insektenlarven. Die Mutter vertreibt Fressfeinde in der Umgebung, während die Jungfische zunächst in der Nähe von Kopf des Vaters bleiben. Zur Tarnung vor Fressfeinden färbt sich der Kopf des Vaters während dieser Zeit grauschwarz. Die Bestimmung des Geschlechts stellt aktuell eine Herausforderung dar. Zum Beispiel kann man über Blutproben ermitteln, ob bestimmte Hormone oder Eiweiße vorhanden sind, die es nur bei Männchen oder nur bei Weibchen gibt. Dafür muss man natürlich den Fischen erstmal Blut abnehmen und dieses in einem Labor analysieren, was ganz schön aufwendig ist.

Bedroht durch Überfischung, illegale Fischerei und Lebensraumverlust

Arapaimas sind eine wichtige Einkommens- und Nahrungsquelle für Menschen, die nahe an Flüssen leben. Aufgrund ihrer Größe und dem regelmäßigen Auftauchen an die Oberfläche können die Fische leicht entdeckt und gefangen werden. Durch Überfischung, illegale Fischerei und dem Verlust von Lebensraum sind sie jedoch stark gefährdet. Auf der Roten Liste der Weltnaturschutzunion IUCN gilt die Fischart seit 1996 als bedroht. Wegen fehlender Daten kann der Bestand und die Gefährdungslage aktuell nicht eingeschätzt werden.

In Brasilien dürfen Arapaimas nur mit einer Erlaubnis der Umweltbehörde gefangen werden. Durch Fischzählungen und Schutzmaßnahmen kann der Arapaima-Bestand überwacht und Brutgebiete geschützt werden. So stieg in Brasilien die Anzahl an Arapaimas am Juruá-Fluss durch gemeinschaftsbasierte Programme stark an. Es zeigt, dass mit vereinten Kräften Arten vor dem Aussterben bewahrt werden können.

Du brauchst noch weitere Infos oder Hilfe?

Julia Schätzlein
Referentin
Bildung für nachhaltige Entwicklung
Tel.: +49 228 24290-20
jschaetzlein[at]oroverde[dot]de

Fotonachweis: Brian Gratwicke via iNaturalist (Titelbild), dasi_d via iNaturalist (Arapaima im Steckbrief), manimiranda via iNaturalist (Arapaima), Hersog Chavez yuyarima via iNaturalist (Nahaufnahme)

Letzte Überarbeitung: 27.11.2024

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