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2019 war ein ganz besonderes Jahr für OroVerde und ein maßgebliches Jahr für den Regenwaldschutz. Im August brannte der Amazonas-Regenwald mehr als im Vorjahr. Mit diesem Ereignis trat eine enorme Welle der Spendenbereitschaft ein, wofür wir von OroVerde uns sehr herzlich bedanken. Darüber hinaus sensibilisierten wir im Jubiläumsjahr zahlreiche Bonner*innen für den Regenwaldschutz durch die Partnerschaft mit der Stadt Bonn. Diese beinhaltete auch die Werbung an Litfaßsäulen, in bzw. auf Bussen sowie am Bonner Hauptbahnhof. Zudem erreichten wir internationale Aufmerksamkeit mit der Präsentation von Fallstudien auf einem Side-Event auf der COP25 in Madrid und dem Global Landscape Forum Finance in Luxemburg. Doch das war noch nicht alles …

Warum brannte es im Amazonas-Regenwald und wer war verantwortlich?

Brandrodung ist im Amazonas-Gebiet eine landwirtschaftliche Praxis, mit der neue Flächen erschlossen werden. In der Zeit kann sich das alte Stück von der landwirtschaftlichen Nutzung "erholen". Besonders mit dem Beginn der Trockenzeit Ende Juli/Anfang August steigt auch in den Tropenwäldern das Waldbrandrisiko. In manchen Regionen Brasiliens ist Brandrodung in der Trockenzeit darum verboten, weil die Brände in dieser Zeit leicht außer Kontrolle geraten können. Es war also nicht ungewöhnlich, dass es Feuer in der Amazonasregion im August gab, sondern dass die Feuer schon so früh im Jahr solch riesige Ausmaße angenommen hatten.

Wie groß waren die Brände?

Das Nationale Institut zur Weltraumforschung in Brasilien (INPE) registrierte anhand von Satellitenbildern für das  Jahr 2019 insgesamt 89.178 Amazonasbrände, was einem Anstieg von rund 30 Prozent im Vergleich mit den 68.345 Bränden des Vorjahres gleichkommt. Mit den Spenden, die uns anlässlich dieser erschütternden Nachricht erreichten, unterstützen Sie zum Beispiel Brandschutzmaßnahmen oder alternative Landwirtschaft, um so wertvollen Regenwald zu erhalten.

Weil Engagement zum guten Ton gehört

Ende Januar eröffnete die City-Light-Aktion die Partnerschaft zwischen OroVerde und der Stadt Bonn. Damit begannen die Vorbereitungen zur großen Geburtstagsfeier der Tropenwaldstiftung OroVerde. Die Jahrespartnerschaft beinhaltete weitere Aktionen wie die Jubiläumsfeier im Alten Rathaus, eine Streetart-Aktion, den Ruheort und viele andere Aktionen.
Kollegen des internationalen Teams hatten Gelegenheit im Rahmen von VHS-Veranstaltungen über ihre Projektreisen zu berichten. Hierbei entwickelten sich spannende Diskussionen.

Alexander von Humboldt: Heute so aktuelle wie damals!

Vor 250 Jahren, im Jahr 1769, wurde der Naturforscher Alexander von Humboldt geboren. Dieser Geburtstag wurde gefeiert. Gerade für OroVerde spielt der Alexander-von-Humboldt-Nationalpark in Kuba eine ganz besondere Rolle. Er ist so einzigartig, dass er im Jahr 2001 sogar von der UNESCO als Weltnaturerbe anerkannt wurde! OroVerde hat die Aktivitäten dazu von Anfang an maßgeblich unterstützt: von der Planung des Parks bis zu den Umsetzungen im tagtäglichen Parkmanagement heute. Dabei besteht eine enge Partnerschaft mit den Institutionen vor Ort. Den Nationalpark zu unterstützen ist wichtig und wirkungsvoll – davon ist OroVerde überzeugt.

Nachruf auf Wilfried Merle

Im Juli erreichte uns die traurige Nachricht, dass Wilfried Merle, unser langjähriger Partner, Freund und Begleiter unserer Projekte Venezuela von uns gegangen ist. Er war ein Pionier im Nebelwald Venezuelas. Mit seinem Engagement für die Menschen in der Region und die letzten Nebelwälder von Paria hat er die Arbeit von OroVerde in Venezuela nicht nur initiiert, sondern immer wieder vorangetrieben. Trotz der aktuell schwierigen wirtschaftlichen Lage in Venezuela ist die Thomas Merle Stiftung mit Unterstützung von OroVerde auch weiterhin aktiv, die Umweltbildung und den Waldschutz in der Region weiter zu betreiben.

Zeichen für mehr Klimaschutz

Im September gingen wir von OroVerde gemeinsam in Bonn auf die Straße für echten Klimaschutz. Beim weltweiten Klimastreik blieb die Geschäftsstelle für die Teilnahme an diesem Tag geschlossen.

Lernen lernen für mehr Nachhaltigkeit

2019 war auch das Jahr neuer Unterrichtsmaterialien zu den Themen Komplexität und Social Media. Hierzu entstanden neue Webinhalte und Materialien, die jetzt über die Homepage als Download zur Verfügung stehen oder als Poster zu bestellen sind wie etwa  "auf Social-Media-Kommentare gekonnt reagieren". Unsere Kollegin Annika überarbeitete das Unterrichtsmaterial Tatort Tropenwald und nahm es mit in die Schule. Auch das neue Material für den Sprachunterricht ist auf dem Weg der Fertigstellung. Hierbei wird mit Sprache, genauer gesagt mit Lyrik, versucht den Regenwald zu retten. In Zeiten, in denen Schüler für ihre Zukunft auf die Straße gehen (#fridays for future) ist das Thema Nachhaltigkeit in allen Unterrichtsfächern präsent. 

Ein süßes Stück Regenwaldschutz

Im Zuge des „Markt der Chocolatiers“ auf dem Museumsvorplatz präsentierte die Schokoladenmanufaktur Georgia Ramon die erste Regenwald-Schokolade, deren Kakao aus einem OroVerde-Projekt stammte. 50 Cent des Verkaufspreises gingen direkt wieder in das Projekt WaldGewinn, um andere erfolgreiche Schutzmaßnahmen zu ermöglichen. Zudem übergab Geschäftsführer Christian Unterberg-Imhoff Mitte November 2019 20.000 Euro Spenden an OroVerde-Vorstand Dr. Volkhard Wille.

Ausblick

Das Jahr 2020 steht ganz im Zeichen des Waldwiederaufbaus. Neue Projekte wie Eco Impulso oder das Jugendprojekt in Ecuador brauchen unserer besonderen Aufmerksamkeit.  Weitere Herausforderungen stehen an, die wir gerne annehmen. Seien Sie mit dabei und begleiten Sie uns auf diesem Weg. Wir informieren Sie zeitnah!