Warum brennt es im Amazonas-Regenwald? Wer ist verantwortlich?
Brandrodung ist im Amazonas-Gebiet eine landwirtschaftliche Praxis, mit der neue Flächen erschlossen werden. In der Zeit kann sich das alte Stück von der landwirtschaftlichen Nutzung "erholen". Besonders mit dem Beginn der Trockenzeit Ende Juli/Anfang August steigt auch in den Tropenwäldern das Waldbrandrisiko. In manchen Regionen Brasiliens ist Brandrodung in der Trockenzeit darum verboten, weil die Brände in dieser Zeit leicht außer Kontrolle geraten können. Ungewöhnlich ist also nicht, dass es Feuer in der Amazonasregion gibt, sondern dass die Feuer schon so früh im Jahr solch riesigen Ausmaße angenommen haben.
Die Politik von Brasiliens Präsident Bolsonaro schafft ein Klima, in dem die massenweise Zerstörung von wertvollem Regenwald möglich wird und Landwirtschaft und Bergbau in der Region erwünscht ist. Das führt zu einem Anstieg der Brandrodung und illegaler Rodung.
Wie groß sind die Brände?
Das Nationale Institut zur Weltraumforschung in Brasilien (INPE) registrierte anhand von Satellitenbildern seit Anfang des Jahres mehr als 76.720 Feuer - die höchste Zahl seit 2013. Zum Vergleich: 2018 gab es insgesamt „nur“ knapp 40.000 Feuer. Waldbrände gibt es leider in allen Tropenwäldern. GlobalForestWatch z.B. zeigt die Waldbrandentwicklung in einer interaktiven Karte.
Kann man die Brände im Amazonas-Regenwald von Brasilien löschen?
Brände dieses Ausmaßes zu löschen, ist extrem schwierig. Brandschneisen können helfen, die Feuer einzudämmen. Doch die Flammen zu löschen, die sich immer weiter in unzugängliche Waldgebiete fressen, ist kaum möglich. Die beste Hoffnung ist Regen, doch die Trockenzeit hat gerade erst angefangen. Bis zur Regenzeit ist es noch ein langer Weg.
Was haben die Waldbrände mit dem Klimawandel zu tun?
Die Trockenperioden sind in den letzten Jahren länger und häufiger geworden. Außerdem ist es eine besondere Herausforderung, wenn an am Rand von Schutzgebieten Wald degradiert wird. Dies passiert z.B., dadurch dass große Hölzer rausgeholt werden. So wird der Wald gerade an Randgebieten anfälliger, da der Waldrand den heißen Temerpaturen und der vollständigen Sonneneinstrahlung besonders ausgesetzt ist. So werden Feuer in diesen Bereichen besonders begünstigt. Übrigens: Es ist nicht nur Wald, der in Flammen steht - die erfassten Feuer betreffen auch landwirtschaftliche Flächen.