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Brasilianische Indigene wehren sich

"Rettet den Regenwald" e.V. Pressemitteilung, 26.09.2009

Erst dank weltweiter Proteste wurde die Regierung Brasiliens damals aktiv. Das Yanomami-Land im brasilianischen Bundesstaat Roraima wurde vermessen und abgegrenzt, das Militär angewiesen, die Goldsucher aus dem Gebiet zu entfernen. Der unermüdliche Kampf für seine Heimat im Norden Amazoniens brachte dem Schamanen Davi Kopenawa Yanomami 1989 den UN-Umweltpreis Global 500 ein. Nun genau 20 Jahre später wird sein Volk abermals von Goldgräbern heimgesucht.

In mehreren Briefen an den Präsidenten der staatlichen Indianerschutzbehörde (FUNAI) hat der Schamane die zunehmenden Goldminen im Regenwald der Indianer beklagt, zuletzt vergangenen Mai. In dem Schreiben an Funai-Chef Márcio Meira heißt es: “Wir, das Volk der Yanomami, informieren Sie erneut über die Invasion von Goldgräbern in unserem Land. Schon seit mehr als neun Jahren drängen sie wieder in unser Territorium und verderben und verschmutzen unsere Flüsse, bringen Malaria und andere Krankheiten und bedrohen unser Leben mit Gewalt. ” Seit Anfang diesen Jahres hat sich die Invasion der Goldsucher zudem weiter verstärkt.

Nun hat sich Davi Kopenawa Yanomami am 14. September an Brasiliens Staatspräsidenten Luis Inácio Lula da Silva persönlich gewendet. “Wir Yanomami wollen nicht sterben wegen der Goldminen. Wir wissen, dass es nicht reicht, einfach die Goldgräber aus unserem Gebiet zu entfernen”, so Davi Kopenama. Er klagt insbesondere den internationalen Goldmarkt und uneffektive Maßnahmen der verantwortlichen Behörden an. Es habe sich längst gezeigt, dass vereinzelte Aktionen von FUNAI und Staatspolizei, den einen oder anderen Goldgräber aus dem Gebiet zu entfernen, die Lage nicht verbessern und die Invasion der Gebiete nicht stoppen. Die wenigen “festgenommen” Goldgräber sähen den Abtransport aus dem Regenwald als willkommenen, kostenlosen Ausflug in die Stadt Boa Vista, wo sie in der Regel wieder frei gelassen werden und umgehend zurückkämen.

Der Staat müsse deshalb vor allem gegen die dahinter steckenden Firmen- und Goldminenbesitzer vorgehen, die die Goldgräber losschicken und finanzieren, so der Schamane. Außerdem solle die Regierung den Verkauf von Maschinen und Geräten zur Goldsuche und das verwendete Quecksilber in der Region kontrollieren. Die brasilianische Regierung müsse unverzüglich etwas unternehmen, da die Zahl der illegalen Goldminen täglich zunehme. Folgende Gebiete des Reservats seien bereits von Goldsuchern heimgesucht: Papiu, Alto Catrimani, Kayanau, Parafuri, Waikas, Ericó, Uraricoera, Apiaú, Homoxi und Serra da Estrutura.

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