Vereinbarung für Biodiversität für die Zukunft
Nun wurde das neue globale Rahmenwerk für Biologische Vielfalt diskutiert und verabschiedet; ein Fahrplan für die Weltgemeinschaft mit vielen wichtigen Zielen für ein Leben in Harmonie mit der Natur. Dabei geht es nicht nur um Natur- und Artenschutz, sondern auch um die Art und Weise, wie wir mehr Nachhaltigkeit in unserem Wirtschaften erreichen, das Klima schützen und zukünftig weniger Biodiversität verlieren. Das schließlich unterzeichnete Abkommen ist in vielen Bereichen ambitioniert: Unter anderem sieht es den Schutz von 30 Prozent der Land- und Wasserflächen, nachhaltige und biodiversitätsfreundliche Umstrukturierung der Landwirtschaft, Reduzierung von Umweltverschmutzung und Verdreifachung der internationalen Finanzhilfen für Biodiversitätsschutz bis Ende des Jahrzehnts vor.
Schon der vorherige, im japanischen Aichi beschlossene, Strategische Plan für die Biologische Vielfalt, dessen 20 Ziele eigentlich bis 2020 hätten erreicht werden sollen, hat allerdings deutlich gemacht, dass es ganzheitliche Ansätze braucht, die über Natur- und Artenschutz hinausgehen. Neben allen anderen Krisen auf dieser Welt wird der Schutz der biologischen Vielfalt leider oft hintenangestellt. Wirtschaftliche Probleme, Ernährungssicherheit, die Klimakrise und vieles mehr scheinen wichtiger und dringender als der Erhalt von einzelnen Arten. Allerdings ist gerade die Summe der verschiedenen Lebewesen auf unserem Planeten unerlässlich für das Funktionieren natürlicher Systeme, die das Überleben von uns Menschen sichern. Ohne die Bestäubung durch Insekten, die Erhaltung und Verbesserung der Wasseraufnahmefähigkeit von Böden durch Vegetationsbedeckung oder die Materialien, die wir aus der Natur beziehen, wäre das Leben nicht möglich. Deswegen ist es umso wichtiger, dass neben den Umweltministerien auch die gesamten Regierungen Verantwortung für die Ziele übernehmen. Denn für die Umsetzung braucht es gemeinschaftliches Handeln aller.