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Mit der Wiederaufforstung und Regenerierung von 70 ha Wald, der Verbesserung des Kakaoanbaus, einem Amphibien-Guide sowie einer botanischen Studie ist ein erfolgreiches Projekt zu Ende gegangen. Ein schöner Erfolg, der auch die OroVerde-Partnerorganisation Fundación Thomas Merle stärkt - gerade im Hinblick auf die aktuelle Lage im Land. Nun gilt es aber weiterhin trotz oder gerade wegen der wirtschaftlichen und politischen Situation in Venezuela den Regenwaldschutz weiter voranzutreiben.

Das Projekt "Waldschutz und Verbesserung der Lebensbedingungen im Bergland der Cerbatana/Venezuela" ging Ende 2017 erfolgreich zu Ende. Zeit ein Resume zu ziehen.
Vor dem Start des Projektes hatte der Regenwald bei Paria in Venezuela vor allem mit Brandrodungen und Bränden aus Unvorsichtigkeit sowie Erosion zu kämpfen. Der lokalen Bevölkerung in den ländlichen Gebieten mangelte es an Einkommensmöglichkeiten. Zumal auch die Bodenfruchtbarkeit nachließ. Höchste Zeit, hier etwas zu verändern!

 

Regenwaldschutz ganzheitlich denken: An verschiedenen Stellschrauben drehen

Auf unterschiedlichsten Ebenen setzte das OroVerde-Projekt bei seinem Start 2013 an: Zum Einen sollten dabei geholfen werden, dass die ökologischen Funktionen der Nebelwälder sich wieder erneuern. Zum Anderen wurden nachhaltige Entwicklungen eingeführt und gefördert: Der Anbau von Bio-Kakao, beispielsweise, kann für die Menschen vor Ort eine Alternative darstellen. Dabei wurde auch auf die bessere Pflege von bereits bestehenden Flächen Wert gelegt. So kann die Ernte noch weiter gesteigert werden. Und das zeigte Wirkung: Der Ertrag konnte um mehr als das Doppelte gesteigert werden!
Zudem war ein wichtiger Schritt des OroVerde-Projektes, die lokalen Organisationen zu stärken und weiterzubilden. Zusammenschlüsse von Kleinbauern wurden in Workshops darin geschult, wie sie selbst kleinere Anträge bei lokalen Behörden stellen und somit noch mehr auf eigenen Füßen stehen können. Außerdem wurde die Umweltbildung mit Lehrern und Schülern im Umweltbildungszentrum ausgebaut.

Artenvielfalt erhalten...

Der offzielle Schutzstatus der Region "La Cerbatana" war ebenfalls eines der Ziele. Das Projekt konnte jedoch etwas besseres erreichen: Die lokale Bevölkerung vor Ort setzt sich selbst für ihren Regenwald ein! Sie haben erkannt, wie wichtig der Regenwald für sie ist und nun kümmern sich lokale Komitees vor Ort darum, dass der einzigartige Nebelwald von Paria erhalten bleibt.
Mit Hilfe der Öffentlichkeitsarbeit erhöht der OroVerde-Partner Fundación Thomas Merle das Bewusstsein für die Bedeutung des Berglandes der "La Cerbatana" und setzt sich insbesondere für den Wasserschutz der Region ein. Auf Facebook und Instagram ist die Stiftung verteten und ihm Rahmen des Projektes wurden Presseerklärungen veröffentlicht und Spots erstellt, um so die lokale und nationale Aufmerksamkeit für dieses faszinierende Gebiet im Norden Venezuelas zu erhalten. 

...und neue Arten entdecken

Im Nebelwald der Cerbatana konnte in den letzten Jahren eine neue Pflanzenart das erste Mal beschrieben werden: Anthurium merlei.
Auch die anschließende botanische Studie zeigte, wie vielfältig diese Region ist, indem eine große Zahl unterschiedlichster Pflanzenarten beschrieben werden konnten, die im Nebelwald vorkommen. Zusätzlich wurden die Pflanzenarten bestimmt, die bei der Wiederaufforstung von Wald besonders wichtig sind.
Doch damit nicht genug: Zusätzlich zur bonatischen Studie entstand noch ein Amphibien-Guide, der verschiedenste Froscharten der Bergregion in Venezuela beschreibt und als einer der ersten seiner Art angesehen werden kann. Mit Hilfe dieses Gudes konnte u.a. gezeigt werden, dass Trinidad, Tobago, die Insel Margarita und die Peninsula von Paria in Venezuela gleiche Arten aufweisen. Und das deutet darauf hin, dass diese Landteile mal verbunden gewesen sein müssen. Eine besonders spannend spannene Entdeckung!

Dranbleiben, wo sonst niemand mehr hilft

Die aktuelle politische und wirtschaftliche Situation in Venezuela bilden eine schwierige Basis für Regenwaldschutz-Projekte. Es fehlt an der Grundversorgung mit Nahrungsmitteln sowie an der Wasser- und Stromversorgung. Dennoch ist der OroVerde-Partner voller Tatendrang und bleibt weiterhin am Ball und so ist auch OroVerde in Venezuela weiterhin aktiv und unterstützt die Partnerorganisation bei der Umsetzung weiterer Maßnahmen zum Erhalt der wiederaufgeforsteten und regenerierten Waldstücke, sowie beim Schutz der Cerbatana. Aktuell ist wegen der komplizierten politischen Situation eine Förderung aus öffentlichen Mitteln aus Deutschland schwierig. Aber OroVerde wird die Projektaktivitäten im kleineren Rahmen mit Hilfe von Spendenmitteln fortführen. Wir sind also mehr denn je auf Ihre Hilfe angewiesen!

Fotonachweis: Faszinierendes Ökosystem mit wichtigen Funktionen: Der Nebelwald auf der Bergkette "La Cerbertana". © Diana Rode

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