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Die meisten Menschen nehmen beim Anblick eines Skorpions schnellstmöglich Reißaus – die Vorsicht ist berechtigt, denn einige der Krabbeltiere sind extrem giftig. Doch lasst euch von ihrem beängstigenden Ruf nicht verschrecken, denn es gibt noch so viel Faszinierendes über die kleinen Überlebenskünstler zu entdecken!

Steckbrief

Skorpion (Scorpiones)

Klasse: Gliederfüßer (Arthropada)

Ordnung: Spinnentiere (Arachnida)

Lebensraum: auf allen Kontinenten (mit Ausnahme der Antarktis); häufig in Tropen und Subtropen, aber auch in Küstenregionen, Wüsten, Halbwüsten und Savannen; verstecken sich gerne in Ritzen, unter Steinen oder im Sand; wenige leben in Höhlen oder auf Bäumen

Nahrung: Insekten, Spinnen, Weichtiere wie zum Beispiel Schnecken, kleine Wirbeltiere wie Schlangen, Nager, Eidechsen, Spitzmäuse oder Fledermäuse - Beutetiere sind bei verschiedenen Arten unterschiedlich

Besonderes: die Ausbreitung der Skorpione reicht bis nach Österreich, durch ihre starke Anpassungsfähigkeit sind sie nämlich in fast allen Vegetations- und Klimazonen überlebensfähig und können sogar bis zu 2 Jahre komplett ohne Nahrung überleben!

Achtung, giftig!

Auf der Welt gibt es rund 3250 verschiedene Skorpion-Arten, von denen alle giftig sind. Aber es gibt Entwarnung, denn für den Menschen tödliches Gift können nur ungefähr 50 von ihnen mit ihrem beweglichen Stachel spritzen. Außerdem sind diese Arten bei uns in Mitteleuropa nicht heimisch, ihr Lebensraum befindet sich in Südeuropa, Nordafrika und Mittel- und Südamerika. Trotzdem gilt immer die Regel: zu den flinken Tieren einen ausreichenden Abstand einhalten und falls jemand doch mal gestochen werden sollte, sofort einen Arzt/eine Ärztin aufsuchen! Denn auch ein Stich von einem nur schwach giftigen Exemplar kann fiese Nebenwirkungen und Schmerzen verursachen. Am besten lässt man es also gar nicht erst so weit kommen, was du dir mit folgenden Tricks leichter machen kannst: wenn du dich in einer Gegend aufhältst, in der es Skorpione gibt, dann solltest du vor dem Anziehen deine Schuhe kräftig ausschütteln, dort verstecken die kleinen Krabbeltiere sich nämlich ganz gerne mal! Zusätzlich solltest du dir zur Erkennung der Giftigkeit diese Faustregel merken: „Wer dicke Scheren hat, ist auf das Gift nicht angewiesen.“ Dementsprechend gilt, je dicker der Schwanz des Skorpions ist, desto giftiger und für Menschen gefährlicher ist die Art. Um diese also einen besonders großen Bogen machen! Aber Vorsicht! Wie immer gibt es Ausnahmen!

Doch wofür haben die Skorpione eigentlich ihren Giftstachel? Diesen benutzen sie zur Abschreckung von Fressfeinden, zur Verteidigung und natürlich auch für die Jagd von Beutetieren. Meistens lauern sie dafür ihrer Beute auf, überwältigen sie dann blitzschnell mithilfe ihrer Scheren und spritzen mit ihrem Stachel das Gift. Dieses entfaltet seine Wirkung, indem es das Tier erst bewegungsunfähig macht und es dann zu einer flüssigen Masse zersetzt. Anschließend schlürft der Skorpion seine nun breiartigen Beute genüsslich auf, ganz ähnlich wie das Schlürfen einer Nudelsuppe.

Die „Superkräfte“ der Skorpione – mystisches Leuchten und feinfühlige Behaarung

Einer der spannendsten, und trotzdem nicht besonders bekannten Fakten über Skorpione ist ihr Leuchten im Dunkeln! Fällt in der Dunkelheit helles Mondlicht, UV- oder Schwarzlicht auf die nachtaktiven Spinnentiere, dann strahlt ihr gesamter Körper hell auf. Falls du also mal auf der Suche nach einem Skorpion sein solltest – oder im Gegenteil, eine nähere Begegnung lieber vermeiden willst – dann kannst du dir diesen Trick zur Nutze machen.

So werden die Gifttiere für uns Menschen zwar sichtbar, sie können uns dafür aber in den meisten Fällen so gut wie gar nicht sehen. Denn trotz ihrer bis zu 12 Augen haben sie nur ein sehr eingeschränktes Sehvermögen, einige Arten haben sogar gar keine Augen. Um diesen Nachteil wieder auszugleichen und sich trotzdem in ihrer Umgebung zurechtzufinden, hat sich die Natur einen schlauen Trick einfallen lassen. Borstenartige Tasthaare am gesamten Körper ermöglichen es den Skorpionen feinste Erschütterungen, Windstöße, Schallwellen und Vibrationen wahrzunehmen. Dadurch ergibt sich ein großer Vorteil bei der Orientierung, auf der Jagd nach Beutetieren und auf der Flucht vor Fressfeinden!

Skorpion-Gift als Heilmittel?

In der chinesischen Heilkunst wird das Gift von Skorpionen schon seit langer Zeit eingesetzt und soll angeblich gegen chronische Schmerzen, Lähmungen, Schlaganfälle oder Epilepsie helfen. Doch auch für unsere moderne Medizin wird der Giftstoff aus dem Stachel der Tiere immer interessanter. Viele Wissenschaftler*innen forschen tatsächlich mit ihm und versuchen, mit Skorpion-Gift neue Medikamente herzustellen! Diese werden aktuell noch entwickelt und getestet, aber könnten in Zukunft bei der Behandlung von Krankheiten wie zum Beispiel Tumoren oder Arthritis helfen. Und somit hoffentlich vielen Menschen das Leben erleichtern oder sogar retten!

Skorpion - cooles Haustier?

Einige Leute halten sich einen Skorpion als Haustier im Terrarium. Doch dies ist keine besonders gute Idee, denn

  • aufgrund des Gifts birgt die Haltung immer Gefahren.
  • hohe Sicherheitsvorkehrungen sind nötig (z.B. vor einem Ausbruch und beim häufigen Reinigen des Terrariums).
  • die Tiere sind extrem anspruchsvoll und benötigen ganz bestimmte Temperaturen und Luftfeuchtigkeiten.
  • dafür muss man extrem teure technische Geräte kaufen.
  • Skorpione gehören in ihren natürlichen Lebensraum!

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Julia Schätzlein
Referentin
Bildung für nachhaltige Entwicklung
Telefon: 0228 24290-20
jschaetzlein[at]oroverde[dot]de

Fotonachweis: Illustrationen (Özi's Comix Studio), Thorsten Wiersberg (schwarzer Skorpion vor rotem Hintergrund), pxhere.com (Skorpione)