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Ein Monitoring der erreichten Ziele ist Teil eines jeden Projektes. Um das Erreichte von allen durch OroVerde umgesetzten Projekten systematisch zu erfassen und die Wirkungen bewerten zu können, bedarf es eines übergeordneten Monitoringsystems. 

Warum ist Wirkungsmonitoring wichtig?

Was haben wir innerhalb der vergangenen Jahre oder sogar Jahrzehnte eigentlich erreicht mit all unseren Projekten in den Tropenwaldländern? Was hat gut geklappt und wo gibt es Verbesserungsbedarf? Für jedes einzelne Projekt lässt sich das schnell beantworten. Da OroVerde in den letzten Jahren aber stetig gewachsen ist und die Zahl der Projekte zugenommen hat, war diese Frage für alle Projekte gemeinsam nur mit großem Aufwand zu beantworten. Projektberichte und Protokolle von Gesprächen mit den lokalen Organisationen wurden gewälzt, um relevante Zahlen und Informationen zusammenzutragen. Diese sind ungemein wichtig - um unsere Arbeit bewerten und verbessern zu können, aber auch um ganz transparent den öffentlichen Geldgebern und privaten Unterstützern von OroVerde zeigen zu können, was unsere Arbeit in den Tropenwaldländern in ihrer Gesamtheit bewirkt.

Wie funktioniert Wirkungsmonitoring bei OroVerde?

In einer Arbeitsgruppe von OroVerde-Fachleuten im Bereich Monitoring wurden im ersten Schritt die Arbeitsschwerpunkte der OroVerde-Projekte in den Tropenwaldländern identifiziert: ökologisch, sozial, ökonomisch und politisch-institutionell. Im nächsten Schritt ging es darum die Wirkungen aufzulisten, die wir mit unseren Projektaktivitäten jeweils in diesen vier Bereichen erreichen wollen, sowie Indikatoren festzulegen, anhand derer wir diese Wirkungen messen können.

Das Ergebnis war eine lange Liste möglicher Indikatoren, die im Team diskutiert und priorisiert wurde. Am Ende wurden 18 Indikatoren - einer pro identifizierter Wirkung - für die erste Testphase ausgewählt. Unser Ansatz dabei war, einfach und klein zu starten und das Monitoringsystem mit der Zeit auszubauen. Damit so ein System funktioniert, müssen vor allem die lokalen Projektorganisationen mit im Boot sein, denn sie sind es, die den Großteil der Zahlen und Informationen sammeln und an uns weitergeben. Unsere lokalen Organisationen stecken all ihre Zeit und Energie in die Umsetzung unserer gemeinsamen Projekte. Deswegen sollte das Monitoring vor allem am Anfang leicht, ohne extra Kosten und ohne großen Mehraufwand durchführbar sein. Auch deswegen sind die bisherigen Indikatoren des OroVerde Wirkungsmonitorings noch nicht soweit, dass sie tiefgehende Wirkungen, wie z.B. Änderungen im Verhalten der Kleinbäuer*innen, messen. Eine solche Messung verlangt sehr viel Zeit und Ressourcen, denn sie ist mit umfangreichen, mehrfachen Interviews verbunden. Das langfristige Ziel des OroVerde-Wirkungsmonitorings ist es, auch solche Änderungen zu erfassen. Mit den 18 identifizierten Indikatoren machen wir uns auf den Weg dahin.

Wann wird Wirkungsmonitoring durchgeführt?

Zur Einführung des neuen projektübergreifenden Monitoringsystems werden die ausgewählten Indikatoren einmal pro Jahr gemessen. Wichtig dabei ist zu bedenken, dass sie nicht von Jahr zu Jahr vergleichbar sind. Unsere Projekte haben verschiedene Laufzeiten und unterschiedliche Aktivitäten. So kann es zum Beispiel sein, dass ein Projekt zum Aufbau von biodiversen Agroforstsystemen 2019 abgeschlossen wurde und deswegen die Anzahl an neuen Hektar mit Agroforstsystemen in dem entsprechenden Indikator 2020 niedriger ist als in den Vorjahren.

 

Das OroVerde-Konzept für Wirkungsmonitoring

Ökologische Wirkungen

  • Waldregenerierung, zum Beispiel durch Anreicherungspflanzungen
  • Waldschutz und verminderte Entwaldung durch konsequentes Schutzmanagement
  • Erhalt der Biodiversität, zum Beispiel durch Agroforstsysteme
  • Klimaschutz, zum Beispiel durch Wiederaufforstung in Quellgebieten von Flüssen
  • Anpassung an den Klimawandel, zum Beispiel Hangbepflanzung gegen Erdrutsche
  • Förderung einer nachhaltigen Landwirtschaft
     

Soziale Wirkungen

  • Sensibilisierung für Umweltthemen
  • Verbesserter Zugang zu vielfältigen Nahrungsmitteln, zum Beispiel durch Hausgärten
  • Gendergerechtigkeit vorantreiben durch gezielte Frauenförderung
  • Aufbau und Förderung von Organisationen, wie Kooperativen oder Initiativen
  • Stärkung der indigenen, kulturellen Identität und Erhalt des traditionellen Wissens

Ökonomische Wirkungen

  • Schaffung von alternativen Einkommensquellen wie Imkerei oder Ökotourismus
  • Aufbau von Kooperationen mit dem Privatsektor, z.B. zur Finanzierung oder zum Wissenaustausch
  • Aufbau von Finanzierungsmechanismen zum Schutz und zur Regenerierung des Waldes
     

Politische Wirkungen

  • Kapazitätenaufbau der lokalen Organisationen, national Agierenden, Institutionen etc.
  • Größere Einflussnahme auf politische Prozesse in den Projektländern, z.B. für besseres Klimaschutz-Management
  • Größere Einflussnahme auf internationale politische Prozesse, z.B. für stärkeren Klimaschutz
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OroVerde - Die Tropenwaldstiftung
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