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Kaffeekapseln, Laptop und Smartphone, Plastiktüten – viele Produkte, die wir täglich nutzen, enthalten  Bodenschätze. Manche der Bodenschätze zählen sogar zu den seltenen Erden. Um an sie zu gelangen werden riesige Flächen Regenwald gerodet und Böden und Gewässer verschmutzt. Was Sie dagegen tun können, erfahren Sie hier.

Welche Bodenschätze gibt es im Regenwald?

Aluminium wird aus Bauxiterz gewonnen, für dessen Abbau Regenwald abgeholzt werden muss. Hinzu kommt, dass die Aluminiumherstellung sehr viel Energie benötigt, was weitere Ressourcen beansprucht. Aluminium findet man in vielen alltäglichen Gegenständen, wie z.B. Alufolie, Lebensmittelverpackungen oder Kosmetik.

Die beiden Bodenschätze Erdöl und Erdgas werden als Treibstoff, Heizmittel, zur Herstellung von Kunststoffen wie Plastik und zur Herstellung von Chemikalien wie Düngemittel und Pestiziden genutzt. Auch in Regenwaldregionen wird Erdöl gefördert. So z.B. im Amazonasgebiet. Die Folgen sind oft dramatisch: Für die Erdölförderung werden Teile des Regenwalds abgeholzt, es werden Pipelines und Förderanlagen gebaut. Immer wieder kommt es durch kaputte Pipelines und mangelndes Umweltbewusstsein der Betreiber zu Verseuchungen der Umwelt, die selten fachgerecht beseitigt werden. Es folgen schwere ökologische Schäden der betroffenen Ökosysteme. Das ist auch ein Grund, warum die Kichwa in Sarayaku (Ecuador) seit vielen Jahren dafür kämpfen, dass in ihrem Gebiet kein Erdöl gefördert wird.

Coltan wird nicht nur in Handys verarbeitet, sondern auch in anderen Elektrogeräten sowie in Auto- oder Flugzeugmotoren. Neben Coltan gibt es weitere 16 seltene Erden, zum Beispiel Cer, Lanthan und Praseodym. Auch diese werden in erster Linie für elektronische oder mechanische Geräte verwendet.

Kostbare Steine wie Diamanten, Rubine und Saphire werden für Schmuckherstellung und Kunstwerke verwendet. Diese lassen sich ebenfalls in den Böden des tropischen Regenwaldes finden und sorgen durch ihren Abbau für dessen Gefährdung.

Gold wird für die Schmuckherstellung und bestimmte Teile von Handys verwendet. Für eine kleine Menge Gold muss allerdings viel Golderz abgebaut werden und dies gelingt meist nur mithilfe von giftigem Quecksilber. Der Abbau sorgt also nicht nur für die Rodung des Regenwaldes, sondern verunreinigt auch Böden und Gewässer.

So nutzen Sie Bodenschätze nachhaltiger

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1.
Weniger ist mehr!

Den eigenen Konsum auf den Prüfstand zu stellen, ist der erste Schritt zu einem nachhaltigen Umgang mit Ressourcen. Wenn Sie zum Beispiel auf unverpackte Produkte zurückgreifen, sparen Sie unnötigen Plastikmüll. Setzen Sie auch selbst beim Verpacken von Lebensmitteln anstelle von Plastik- oder Alufolie lieber nachhaltige Alternativen ein. Dies können zum Beispiel Bienenwachstücher und Brotdosen sein.

Erdöl und Erdgas sparen Sie vor allem durch bewusstes Heizen. Dabei helfen eine gute Wärmedämmung und warme Kleidung. Wenn es möglich ist, stellen Sie auf effizientere Heizmethoden um, wie z.B. auf Wärmepumpen. Nutzen Sie das Fahrrad oder öffentliche Verkehrsmittel statt des PKWs oder denken Sie statt eines eigenen Wagens direkt über Car-Sharing nach. Auch Urlaube bieten Sparpotenzial, denn besonders Flugreisen und Kreuzfahrten verbrauchen viele Ressourcen. Kaufen Sie regional ein, denn auch der Transport von Lebensmitteln, Kleidung und allen anderen Waren, die weite Wege hinter sich haben, verbraucht Treibstoff.

Fragen Sie sich generell vor neuen Anschaffungen, ob Sie das gewünschte Produkt wirklich benötigen. Gerade Sonderangebote oder Rabattaktionen wie der „Black Friday“ verleiten zu unnötigen Einkäufen und Ausgaben.

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2.
Lass uns zusammen alt werden

Viele Produkte wandern vorschnell in den Müll – dabei können wir die meisten Gegenstände wiederverwenden oder weitergeben und so den gesamten Konsum von Bodenschätzen reduzieren. Wenn Sie elektronische Geräte so lange nutzen, wie sie funktionieren, sparen Sie nicht nur Ressourcen, sondern auch das Geld für häufige Neuanschaffungen. Lassen Sie kaputte elektronische Geräte wenn möglich reparieren und bevorzugen Sie bereits beim Kauf umweltfreundliche, wiederverwendbare und recyclebare Produkte.

Second-Hand ist nicht nur bei Kleidungsstücken in Mode. Auch der Kauf von gebrauchten Elektronikgeräten schont die Umwelt und den Geldbeutel. Idealerweise achten Sie auch auf wiederaufladbare Geräte, die viele Einwegbatterien sparen. Es gibt übrigens auch Hersteller, die darauf achten, dass sich Akkus z.B. in Mobiltelefonen einfach auswechseln lassen. So muss nicht gleich das ganze Gerät entsorgt werden, nur weil der Akku schwächelt.

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3.
Recycling ist sexy

Recycling kann dabei helfen, verschiedenen Stoffen ein neues Leben zu geben – dazu gehören auch Produkte, die Bodenschätze beinhalten. Achten Sie auf eine korrekte Mülltrennung zwischen Plastik, Papier, Restmüll und Sondermüll. Elektronische Geräte können Sie bei lokalen Sammelstellen, Elektronikfachmärkten, Baumärkten oder größeren Supermärkten abgeben. Das gleiche gilt für leere Einwegbatterien.

Die meisten von uns haben ungenutzte Smartphones irgendwo in ihren Schubladen liegen. Dabei können viele der enthaltenen Stoffe beim Recycling wiederverwendet werden. Also schauen Sie einmal nach und verkaufen oder verschenken Sie noch intakte Smartphones und recyceln Sie kaputte Altgeräte.

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4.
Immer fair bleiben

Achten Sie beim Kauf von Gold- und Edelsteinschmuck auf Nachhaltigkeitszertifikate wie zum Beispiel das Kimberly-Prozess-Zertifikat für faire Diamanten. Auch bei Smartphones sind Nachhaltigkeit und faire Lieferketten ein Thema, denn enthaltene Bodenschätze wie Coltan werden häufig unter schwierigen Bedingungen abgebaut. Damit wir faire Smartphones kaufen können, braucht es existenzsichernde Löhne und sichere Bedingungen für die Minienarbeiter*innen. Glücklicherweise gibt es Hersteller, die darauf achten und faire Smartphones produzieren.

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5.
Jetzt Handeln und die Gesellschaft wandeln

Setzen Sie sich mit uns für starke Lieferkettengesetze ein! Sowohl national als auch auf EU-Ebene gibt es derzeit sehr spannende Gesetzesinitiativen, die zu einem grundlegenden Wandel beitragen werden! Wäre es nicht wunderbar, wenn Sie als Kunde gar nicht erst recherchieren müssten, weil jedes Produkt, das man Ihnen anbietet, „entwaldungsfrei“ ist. Weil die Unternehmen sich an hohe Standards halten müssen? Unser Ziel ist es, dass „Nachhaltigkeit“ das neue „Normal“ wird. Helfen Sie mit: durch politische Forderungen an Abgeordnete und Parteien und durch Spenden für die Arbeit von OroVerde!

welle

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Fotonachweis: pxhere.com (Abbaugebiet, Getränkedosen, Platine, Edelsteine), Katharina Mouratidi (Erdölraffinerie), Andreas Simmelbauer (Goldsucher)