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Tropische Regenwälder sind um den ganzen Globus herum verteilt von Südamerika, über Afrika bis nach Südostasien. Sie zählen zu den artenreichsten Lebensräumen der Erde. Entlang des Äquators, zwischen dem nördlichen und dem südlichen Wendekreis, wachsen sie in einer Welt ohne Winter, wo es immer feucht ist und keinen Frost gibt.

Regenwälder gibt es sowohl in gemäßigten als auch in tropischen Klimazonen. Neben den Tiefland-Regenwäldern gehören unter anderem auch Trockenwälder, Mangrovenwälder und Monsunwälder zu den tropischen Wäldern. In tropischen Gebirgen und in den gemäßigten Breiten reichen aufgrund der kühleren Temperaturen und der damit geringeren Verdunstung meist auch geringere Niederschlagsmengen, um Bergregenwälder oder Küstenregenwälder entstehen zu lassen.

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Aufgrund der hohen Temperaturen in den Tropen ist dort die Verdunstung sehr hoch und es braucht dort mindestens 2000 mm Niederschlag im Jahr ohne längere Trockenperioden, damit sich dort Regenwald ausbilden kann.

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Annelie Fincke - Referentin Internationale Projekte bei OroVerde

In tropischen Gebirgen und in den gemäßigten Breiten reichen aufgrund der kühleren Temperaturen und der damit geringeren Verdunstung meist auch geringere Niederschlagsmengen, um Bergregenwälder oder Küstenregenwälder entstehen zu lassen.

Ob am Ufer des Amazonas oder in den Höhenlagen der Gebirgskette "Sierra de las Minas" im Osten Guatemalas: Tropische Regenwälder gibt es nicht nur in Lateinamerika, sondern in verschiedensten Regionen der Welt. Dabei wachsen manche Pflanzen beispielsweise sowohl in den tropischen Gebieten Asiens als auch Mittelamerikas. Die tropischen Regionen haben eine hohe Biodiversität und eine große Artenvielfalt. Und jede Region hat auch noch ihre Besonderheiten: So kommen auf der kleinen Insel Waigeo im Raja Ampat-Archipel (Indonesien) einige Tierarten vor, die bislang nur dort nachgewiesen wurden – wie der Waigeo Tüpfelkuskus oder das Braunbrust-Buschhuhn. Zudem findet man in tropischen Regenwäldern das weltweit größte Habitat eines "Götter-Vogels" – wie es in Guatemala der Fall ist. Der Quetzal, Nationalvogel des Landes, kommt nur in den entlegenen und besonders mystisch anmutenden Bergnebelwäldern vor.

Wo liegt der Regenwald?

Regenwälder gibt es sowohl in gemäßigten als auch in tropischen Klimazonen. Tropenwälder, unter anderem auch tropische Regenwälder, liegen wie ein grünes Band in der Nähe des Äquators um die Erde herum. Dort entsteht das für sie meist typische feuchtwarme Klima. "Tropen" können neben ihrer Lage zwischen den Wendekreisen auch über das Kriterium der monatlichen Durchschnittstemperatur definiert werden. Eine monatliche Durchschnittstemperatur von mindestens 18°C ist nötig, damit Regionen als Tropen bezeichnet werden. Somit können also - je nach Definition - unterschiedliche Gebiete als Tropen bezeichnet werden. Daher ist es immer gut zu wissen, wonach das Gebiet eingeteilt wurde. Die beiden weit verbreiteten Definitionen sind die über das Merkmal der Durchschnittstemperatur und die der Wendekreise. 
Da Regenwälder (tropische und gemäßigte) in den verschiedensten Regionen vorkommen, ist es nicht einfach auf den Meter genau zu sagen, wie viel Regenwald noch steht. Jedoch "schätzt man, dass es weltweit noch etwas mehr als 1,2 Milliarden Hektar Regenwald gibt. Also etwas mehr als die 30-fache Fläche Deutschlands.", so Ineke Naendrup, Mitarbeiterin von OroVerde.

Verbreitung des tropischen Regenwaldes

In Gebieten aber, in denen die Temperaturen so kühl sind, dass über längere Zeiträume Bodenfrost auftritt und Niederschläge als Schnee fallen, tritt meist auch Wassermangel auf, da die Pflanzen das gefrorene Wasser nicht nutzen können. Die Bäume und übrigen Pflanzen brauchen dafür besondere Anpassungen. Daher finden sich in diesen Regionen auch keine Regenwälder mehr. Dies gilt zum Beispiel für Hochlagen der Anden und des Kilimandscharo-Massivs, obwohl sie eigentlich im Tropenwaldgürtel liegen.

Wie viel tropischen Regenwald gibt es auf der Welt?

Es gibt ungefähr 10 Millionen Quadratkilometer tropischen Regenwald auf der Erde. Häufig wird die Frage gestellt: Wo liegt der größte zusammenhängende Regenwald? Die größten zusammenhängenden tropischen Regenwaldgebiete liegen im Amazonastiefland, im Kongobecken und in Südostasien. In Ecuador, im westlichen Teil des Amazonasbeckens unterstützt OroVerde das Volk der Kichwa in Sarayaku beim Kampf gegen die Erdölförderung. Auch in Indonesien setzt sich OroVerde für den Schutz der tropischen Regenwälder ein. Dort gibt es einige der artenreichsten Naturlandschaften der Erde. Mit rund 7 bis 8 Millionen Quadratkilometern ist der Amazonas-Regenwald größer als die Regenwaldflächen im Kongobecken und Südostasien zusammen. Weitere tropische Regenwälder liegen z. B. in Mittelamerika, im Nordosten Australiens, in Westafrika, oder an der Pazifikküste Kolumbiens und Ecuadors.

Zählt man alle Tropenwälder zusammen, also die tropischen Regen- und Trockenwälder und die laubabwerfenden Monsunwälder, dann kommt man auf eine Fläche von etwa 17,7 Millionen Quadratkilometer Tropenwald.

Abholzung von Regenwäldern

Abgesehen von den verschiedenen Regionen, in denen Regenwald vorkommt, die es so schwermachen seine Größe zu bestimmen, stellt noch etwas anderes die Regenwald-Vermesser auf eine harte Probe: Die Regenwald-Abholzung!

Pro Jahr gehen brutto etwa 9 Millionen Hektar Tropenwald weltweit verloren (im Zeitraum 2000-2012)  – das entspricht der Fläche Portugals - und das jedes Jahr! Rechnet man das um, verschwindet alle 2,5 Sekunden Tropenwald von der Größe eines Fußballfeldes. 32 Prozent des gesamten, globalen Waldverlustes zwischen 2000 und 2012 entfiel auf tropische Regenwälder, das sind umgerechnet etwa 73 Millionen Hektar, fast die doppelte Fläche Deutschlands. Fast 800.000 Hektar Regenwald wurden in Brasilien innerhalb von 12 Monaten abgeholzt (Satellitendaten von 2015/16). Diese Fläche entspricht ungefähr der dreifachen Größe des Saarlandes. Das ist der größte Waldverlust in Brasilien seit 2008.

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Verbreitung des Regenwaldes in gemäßigteren Breiten

Gemäßigte Klimazonen unterscheiden sich klimatisch von den Tropen dadurch, dass es klar erkennbare Jahreszeiten mit signifikanten Temperaturunterschieden gibt. Auch in diesen gemäßigten Breiten gibt es Regenwälder, vor allem an West-Küsten der Kontinente in Australien, Neuseeland, Ostasien, im südlichen Chile, an der West-Küste der USA und Kanadas, aber auch auf der iberischen Halbinsel, den Britischen Inseln, im Iran, in Aserbaidschan, in der Türkei und in Georgien. Der bekannteste gemäßigte Küstenregenwald liegt an der Nord-Westküste Nordamerikas und ist berühmt für seine riesigen Mammutbäume.

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E-Mail: info[at]oroverde[dot]de

Fotonachweis: K. Wothe (Titelbild, Küstenregenwald), Özi's Comix Studio (Karte), Peter Salinger/Shutterstock (Quetzal), L. Rohnstock (Tieflandregenwald)