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„Deutschland übernimmt am 1. Juli 2020 für sechs Monate die Ratspräsidentschaft der Europäischen Union und hat damit maßgeblichen Einfluss auf die Ausgestaltung des Europäische Green Deal (EGD), um der europäischen Wirtschaft nach der Pandemie auf die Füße zu helfen und die EU dabei nachhaltiger und widerstandsfähiger gegen Krisen zu gestalten.“ kommentiert der Vorstand der Tropenwaldstiftung OroVerde, Dr. Volkhard Wille, die große Erwartung an die Bundesregierung.

Aus Sicht des Tropenwaldschutzes sind besonders folgende Themen und anstehende Entscheidungen wichtig:

Klimaschutz: Deutschland muss sicherstellen, dass die EU als Herzstück des Green Deals ihr 2030-Klimaziel auf ein Ambitionsniveau anhebt, das für einen fairen Beitrag ausreicht, um das globale Ziel des Abkommens einer Temperaturerhöhung von 1,5 Grad Celsius nicht zu überschreiten

Landwirtschaft: Die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) nach 2020 muss endlich den wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Ansprüchen im Bereich Klima-, Umwelt-, Natur- und Tierschutz endlich gerecht wird, die bäuerliche Landwirtschaft ökologisch ausrichtet und schützt sowie global krisenfester wird.

Waldschutz: Zudem sollte sich die deutsche Ratspräsidentschaft auf Basis der EU-Ratsschlussfolgerungen zum Schutz und Wiederherstellung der Wälder der Welt von 2019 gleich zu ihrem Beginn um eine Einigung der EU-Mitgliedsländer auf die Förderung entwaldungsfreier Lieferketten mittels gesetzgeberischer Maßnahmen bemühen.

Biodiversitätsschutz: Die Corona-Pandemie muss den Anstoß geben, den Kollaps der Biodiversität und Artenvielfalt endlich ernst zu nehmen und zielgerichtet anzupacken. Denn während der illegale Handel mit Wildtieren und der Verlust an Ökosystemen bisher fast ausschließlich aus Artenschutzgründen kritisiert wurden, stehen nun Themen wie Biosicherheit, öffentliche Gesundheit und wirtschaftliche Auswirkungen im Zentrum.

„Der Import von Millionen Tonnen Soja für die Massentierhaltung aus Südamerika muss endlich der Vergangenheit angehören – sonst können wir von anderen Ländern nicht den Erhalt ihrer Wälder erwarten“, so Dr. Wille.

Gemeinsame Forderungen von Umwelt-, Natur- und Tierschutzverbänden

Das Statement von OroVerde steht im engen Zusammenhang mit der Veröffentlichung von Forderungen deutscher Umwelt-, Natur- und Tierschutzverbänden unter dem Dach des Deutschen Naturschutzrings (DNR) an die Bundesregierung. Gemeinsam fordern der DNR sowie 44 seiner Mitgliedsorganisationen zu denen auch OroVerde gehört, dass die Umsetzung und Stärkung des Europäischen Green Deals und die Gestaltung eines klimafreundlichen Aufschwungs, der im Einklang mit den planetaren Grenzen steht, ins Zentrum der deutschen Ratspräsidentschaft gestellt werden muss. In dreizehn Themenbereiche gegliedert formulieren die Verbände gemeinsame, konkrete Forderungen an die Bundesregierung, damit die Transformation der Wirtschaft gelingen kann. Das Forderungspapier finden Sie hier.

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