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Es war das zweite Treffen seit Projektstart 2019, bei dem die Teams aller sieben KlimaWald-Projektpartner aus Kuba, Haiti, der Dominikanischen Republik und Deutschland kürzlich in der dominikanischen Hauptstadt Santo Domingo zusammenkamen. Wie schon im vergangenen Jahr hat sich gezeigt, wie konstruktiv und wertvoll persönliche Begegnungen und der Dialog für den Wissenstransfer, das Zusammenwachsen des Teams und den Projektfortschritt insgesamt sind – gerade in einem multinationalen, interkontinentalen Projekt wie KlimaWald. Dank des intensiven Austauschs, der Lernerfahrungen und neuen Inspirationen, die jeder einzelne der rund 40 Projektmitarbeitenden aus der gemeinsamen Zeit mitnimmt, geht es in den KlimaWald-Regionen nun mit frischem Elan in die weitere Umsetzung. Die Stärkung der Resilienz gegenüber dem Klimawandel ist dabei immer Ziel Nr. 1.

24.04.2023 | von Kerstin Weinhold

Es war eine prall gefüllte Agenda, die es in den sechs zur Verfügung stehenden Tagen zu bearbeiten galt. Herzstück des KlimaWald-Projektes, das OroVerde und die Welthungerhilfe gemeinsam mit fünf lokalen Partnerorganisationen im Biologischen Korridor der Karibik (Corredor Biológico en el Caribe, kurz CBC) bis 2027 umsetzen, ist die Entwicklung und Etablierung ökosystembasierter Anpassungsmaßnahmen an die Folgen des Klimawandels (engl. ecosystem-based adaptation, kurz EbA). Und diesem Herzstück sollte in jeder Hinsicht weiter der Weg geebnet werden.

Von EbA-Plänen und MAP-Prozessen

Neben den Ergebnissen und Fortschritten aus den ersten Projektjahren, lag der Fokus des Partnertreffens daher vor allem auf der Planung der nächsten anzugehenden Aufgaben innerhalb des EbA-Ansatzes. In aufeinanderfolgenden Workshops widmeten sich die Teilnehmenden u.a. der Ausarbeitung von EbA-Plänen, die auf umfassenden Analysen zu Klimarisiken und Vulnerabilität von Bevölkerung und Ökosystemen aus den vorangegangenen Projektjahren beruhen. Bearbeitet wurden auch spezifische Themen wie strategische Kommunikation, kontext-angepasste Gender-Sensibilisierung sowie Fortschritte und Herausforderungen im Rahmen des MAP-Ansatzes (Multi-Akteurs-Partnerschaften). Durch letzteren erarbeitet das KlimaWald-Projekt mittels Best-Practice-Empfehlungen und der Etablierung von EbA-Plänen lokal verankerte Anpassungsstrategien, die durch Replizierung anschließend in die Breite getragen werden sollen. Diese und viele weitere Schlüsselkomponenten fügen sich Schritt für Schritt zu einem regionalen Modell zusammen, welches durch naturnahe Lösungen zur Resilienzsteigerung von Mensch und Natur gegenüber den Klimawandelfolgen beiträgt.

Wenn Theorie und Praxis zusammenkommen

Zwei gleichermaßen intensive Tage in der Projektregion von Enda Dominicana im Südwesten der Dominikanischen Republik holten die Theorie in die Praxis und sorgten für vielfältige, fruchtbare Fachgespräche und Diskussionen unter den Teammitgliedern. Wertvoll war vor allem die Besichtigung vieler Parzellen, auf denen bereits Anpassungsmaßnahmen umgesetzt werden, und das Entdecken zahlreicher Parallelen zwischen den vermeintlich so unterschiedlichen KlimaWald-Projektregionen. Für sie soll im Verlauf des Projektes eine Art "EbA-Werkzeugkasten" entwickelt werden, dessen replizierbare Elemente sich auch über die Regionen und die Projektdauer hinaus langfristig und nachhaltig anwenden lassen. Dass es aber nicht die eine richtige Lösung für die Umsetzung von EbA-Maßnahmen gibt, war der zweite elementare Erkenntnisgewinn für die Teilnehmenden. Vielmehr gilt es – beispielsweise beim Anlegen eines Kaffee-Agroforstsystems – verschiedene spezifische Faktoren zu verstehen und zu berücksichtigen, um dann eine angepasste, zielführende Strategie verfolgen zu können. Das erfordert nicht nur das Fachwissen der Projektmitarbeitenden. Auch der gute Draht zu den teilnehmenden Kleinbauern und -bäuer*innen ist unabdingbar, um aus deren Erfahrungsschatz heraus adäquate Anpassungslösungen zu entwickeln.

Bestärkt in jeder Hinsicht

Bei allen angegangenen und anzugehenden Themen hat sich gezeigt: In der persönlichen Begegnung und dem gegenseitigen konstruktiven Feedback, im Wissenstransfer und dem Austausch praktischer Erfahrungen liegt der Schlüssel. Zusammen wirken sie wie Zündstoff für den Projektfortschritt und somit für die Entwicklung zielgerichteter ökosystembasierter Anpassungsmaßnahmen, um den Auswirkungen des Klimawandels entlang des Biologischen Korridors der Karibik effektiv und langfristig zu begegnen.

In diesem Sinne wurde zum Abschluss des Jahrestreffens die Kooperationsvereinbarung des KlimaWald-Projektes mit dem Sekretariat des CBC, vertreten durch CBC-Geschäftsführer Nicasio Viña und Welthungerhilfe-Projektleiter Alexander Voets, vertraglich erneuert und verlängert. Die KlimaWald-Familie zieht daher in jeder Hinsicht bestärkt in die nächste Projektphase.

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