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Keine Straße führt nach Sarayaku, Lebensader sind die Flüsse und die digitale Autobahn! Denn Facebook & Co. helfen, den einzigartigen Wald der Kichwa-Indigenen zu schützen. Im neuen OroVerde-Projekt machen sich die Jugendlichen die neuen Medien zunutze, um das traditionelle Wissen ihres Volkes zu dokumentieren und für die Schule einzusetzen.

Ein langer Kampf geht in die nächste Runde

Seit weit als 20 Jahren kämpfen die Kichwa-Indigenen um den Erhalt ihrer Heimat im Amazonas-Tieflandregenwald von Ecuador. Die Erdölvorkommen der Region wecken immer wieder Begehrlichkeiten. Doch die Bevölkerung der Kichwa ist nicht bereit, ihren Wald, ihr sauberes Wasser und ihre Lebensgrundlagen aufs Spiel zu setzen. Seit rund 15 Jahren begleitet OroVerde die Kichwa bei diesem Kampf. Dank des Internets gelang es den Kichwa, ihren Kampf um ihren Amazonas-Regenwald in die ganze Welt zu tragen und vor Gericht, etwa den Interamerikanische Gerichtshof für Menschenrechte.

Mit Erfolg: Das Recht ist auf Seiten der Kichwa! Neben Maßnahmen zur Verbesserung der Nahrungsmittelversorgung der 1.200 Menschen in den sieben Dörfern, unterstütze OroVerde vor allem bei der Entwicklung des Planes Kawsak Sacha- Lebende Wälder: Das Konzept ist ein neuartiger Ansatz eines indigenen Schutzgebietes in Selbstverwaltung, das Naturschutz und den Erhalt der eigenen kulturellen Identität auf besondere Weise verbindet. Starke indigene Gemeinden wie Sarayaku in den Regenwäldern Ecuadors verhindert ihre Zerstörung.

Der Erhalt ihrer „Lebenden Wälder“, wie sie sie in ihrer Sprache nennen, ist von unschätzbarem Wert nicht nur vor Ort, sondern auch auf globaler Ebene. Besonders toll ist, dass kürzlich alle Kichwa-Völker der Region Pastaza das Konzept Kawsak-Sacha übernommen haben. Damit haben sich die Menschen auf einer Fläche von 1,125 Mio. Hektar dazu verpflichtet, den Amazonasregenwald nach den besonderen Regeln der „Lebenden Wälder“ selbstbestimmt und eigenverantwortlich zu schützen. In der neuen Projektphase steht nun die nächste Generation der Regenwaldschützer im Zentrum.

Pilotprojekt setzt Standards für die interkulturelle Bildung in Ecuador

Der Erfolgsfaktor Internet wird nun zur Herausforderung: Facebook & Co. brachten auch die moderne Welt und unkritischen Konsum der digitalen Inhalte mit – genau wie bei uns. Traditionelle Kulturwerte und jahrhundertealtes Wissen über nachhaltige Nutzung der Wälder gehen verloren. Viele Jugendliche suchen nach ihrer Identität zwischen den Welten und erleben, dass sie für keine wirklich gerüstet sind: Wie sieht meine Zukunft aus? Habe ich Perspektiven in der Stadt oder im Regenwald?

Gute Bildung stärkt die Jugendlichen auf ihrem Weg in die Zukunft und hilft auch dem Regenwald. Und hier nutzen die Kichwa die Chancen der Digitalisierung! Im OroVerde-Pilotprojekt entsteht ein wegweisendes Konzept für interkulturelle Schulbildung: 150 Jugendliche und 34 Lehrer*nnen erfassen gemeinsam mit Eltern und Dorfältesten erstmals das bisher mündlich überlieferte traditionelle Wissen. Mit Hilfe verschiedener digitaler Medien machen sie es auch in der Schule nutzbar. Das stärkt die kulturelle Identität, lehrt Medienkompetenz und zeigt ganz konkret, wie interkulturelle Bildung im Zeitalter der Digitalisierung gelingt.

Jetzt weltweit Regenwald-Schutzprojekte fördern

Mit Ihrer Spende unterstützen Sie konkrete Projekte zum Schutz des Regenwalds. Damit leisten Sie einen wichtigen Beitrag zum Arten- und Klimaschutz und helfen den Menschen vor Ort. Vielen Dank!

Fotonachweis: Zwischen Tradition und Moderne: Jugendliche Kichwa sind den Neuerungen der Digitalisierung ebenso zugetan, wie ihre Altersgenosse*innen in Deutschland. © OroVerde/ Annelie Fincke

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