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Mangroven sind die Kinderstube für unzählige Meerestiere und bilden die Lebensgrundlage für über 120 Millionen Menschen. Trotzdem sind sie vor allem durch die Abholzung für Aquakulturen, die Küstenbesiedlung und die zunehmende Umweltverschmutzung bedroht. Höchste Zeit, das zu ändern, denn sie sind eine unserer großen Chancen im Kampf gegen den Klimawandel!

Die tropischen Mangrovenwälder sind eines der wichtigsten Ökosysteme weltweit und sie erfüllen eine Vielzahl von Dienstleistungen für Menschen und Tiere. Sie haben sich perfekt an die besonderen Voraussetzungen in der Gezeitenzone angepasst. Mangroven kommen mit den täglichen Wechseln von Ebbe und Flut, dem schwankenden Salzgehalt und dem sauerstoffarmen Boden klar. Das alleine sind schon ziemlich spektakuläre Eigenschaften, aber die Mangroven haben noch mehr zu bieten: Drei ihrer Fähigkeiten machen sie zu wahren Klimawundern!

Mangroven als natürliches Schutzschild

Die Frequenz und Stärke der tropischen Stürme nimmt in Folge des Klimawandels stetig zu. Mangrovenwälder übernehmen dabei eine regulierende Funktion. Sie schützen die Küstenbewohner und die Infrastruktur, indem sie die Wucht der Stürme bremsen. Eine Welle die auf einen Mangrovenwald trifft, wird nicht nur schwächer, sondern auch deutlich kleiner und richtet weniger Schäden an. Mangroven haben eine ähnliche Schutzfunktion wie Deiche. Ihre Aufforstung kostet im Vergleich aber nur einen Bruchteil. Der Erhalt von bestehenden Flächen als natürlicher Küstenschutz sollte an Priorität gewinnen. Denn die Konkurrenz um die beliebten Flächen an der Küste verlieren die Mangroven viel zu oft und müssen zum Beispiel für die Garnelenzucht in Aquakulturen weichen.

CO2-Senke Mangrovenwald

Mangroven speichern in ihrer Biomasse im Vergleich zum normalen Regenwald bis zu vier Mal mehr CO2. Das Mangrovenholz ist besonders dicht und kann so große Mengen des Klimagases speichern. Außerdem wird auch in den Sedimentablagerungen und dem Boden CO2 gespeichert. Das können je nach Standort bis zu 1.000 Tonnen pro Hektar sein. Dieser positive Effekt kann allerdings durch die Abholzung der Mangroven umschlagen. Denn wenn die Mangroven zerstört werden, werden die gebundenen Gase wieder frei und das Klimawunder wird selbst zum Treiber des Klimawandels. Ein Grund mehr, sich für den Erhalt der bestehenden Mangrovenwälder einzusetzen.

Mangroven lassen den Boden wachsen

Die verflochtenen Wurzeln der Mngroven helfen ihnen dabei Sedimente anzulagern. Dadurch können sie sogar ein vertikales Bodenwachstum bewirken. Zwar nur einige Millimeter pro Jahr, aber vielleicht genug um dem steigenden Meeresspiegel zumindest teilweise zu trotzen. Ganz nebenbei schützen sie benachbarte Ökosysteme wie Korallenriffe und Seegraswiesen vor einem übermäßigen Sedimenteintrag. Ohne die Mangroven werden diese von den Sedimenten regelrecht verschüttet. 

Im Oktober 2021 startete das Mangrovenschutz-Projekt von OroVerde im Golf von Fonseca in Honduras. Neben der Aufforstung des Bestands, liegt der Fokus vor allem auf dem Schutz der Mangroven, um die Lebensgrundlage der Bevölkerung zu erhalten. Der Klimafaktor ist nur ein Teil, der dieses besondere Ökosystem ausmacht. Entdecken Sie die gesamte Vielfalt der Mangroven mit allen wichtigen Hintergrundinfos.

 

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Fotonachweis: ©L.Krings