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Die Zeit von Anfang Juni bis Ende November gilt allgemein als atlantische Hurrikan-Saison in der Karibik. Das Jahr 2020 übertrifft inzwischen mit seiner Anzahl an tropischen Wirbelstürmen, aber auch ihrer Intensität und den damit verbundenen verheerenden Schäden das bisherige Rekordjahr 2005.

Nach dem Hurrikan Eta, der Anfang November unter anderem auch die Projektregionen unserer Partner in Guatemala traf, sind mehrere Länder Zentralamerikas in dieser Woche erneut betroffen von verheerenden Schäden durch Hurrikan Iota.

Der Tropensturm Eta braute sich am 31. Oktober über der Karibik zusammen und erreichte innerhalb weniger Tage die Stärke eines Hurrikans. Eta traf zunächst auf Nicaragua, fegte anschließend über El Salvador, Honduras, Guatemala, Südmexiko und später Kuba hinweg und hinterließ Spuren großer Zerstörung. Auf seinem Höhepunkt entwickelte der Hurrikan eine Windgeschwindigkeit von bis zu 240 Km pro Stunde und wurde damit als zweitstärkster tropischer Sturm im Atlantik für den Monat November verzeichnet.

Guatemala besonders hart von "Eta" getroffen

In Guatemala hatte Hurrikan Eta besonders verheerende Auswirkungen in ländlichen Regionen. In den Gemeinden der Departements Petén, Alta Verapaz, Baja Verapaz und Izabal, in denen die Tropenwaldstiftung OroVerde verschiedene Projekte mit lokalen Partnern durchführt, ist die Lage bis heute sehr schwierig. Schätzungsweise 8.000 Menschen aus den Departements Alta Verapaz und Izabal mussten ihre Häuser verlassen. Unsere Partner vor Ort berichten, dass Izabal das am stärksten betroffene Departement ist. Einige Dörfer sind durch Erdrutsche teilweise unter Schlammmassen begraben worden. Flüsse traten über die Ufer, es kam zu weitreichenden Überschwemmungen, die ganze Dörfer mit sich rissen. Zerstörte Straßen, Brücken und Stromleitungen erschweren weiterhin den Zugang zu abgelegenen Gebieten und Gemeinden und damit die Rettungsarbeiten vor Ort. Bislang wurde von ca. 150 Todesopfern durch Eta in den betroffenen Ländern berichtet.

... und es kommt schlimmer mit IOTA

Doch bereits am Montag, den 16.November, erreichte ein weiterer Hurrikan die Küste Nicaraguas. Der Wirbelsturm Iota entwickelte sich zu einem Hurrikan der höchsten Kategorie 5 (Windgeschwindigkeiten von über 250 Km/h) und sorgte erneut für schwere Schäden. Über dem Festland schwächte er sich zwar zu einem Tropensturm ab. Aber die gigantischen Regenmengen konnten von der bereits durch Eta durchnässten Erde nicht aufgenommen werden, so dass es erneut zu zahlreichen Erdrutschen, großflächigen Überschwemmungen und entsprechend schweren Schäden kam. Laut Pressemeldungen kamen durch Tropensturm Iota nach vorläufigen Zahlen bislang insgesamt 38 Menschen in Nicaragua, Honduras, Guatemala und einigen Nachbarländern ums Leben.    

Die tropischen Stürme treffen die zentralamerikanischen Länder mitten in der Corona-Krise. Der Alltag ist noch immer stark eingeschränkt, viele Menschen haben wenig Zugang zu Lebensmitteln und Hygieneartikeln und vielerorts ist das Gesundheitssystem überlastet. Zudem befürchten viele Menschen, in Notunterkünften einer erhöhten Ansteckungsgefahr ausgesetzt zu sein.  

OroVerde und seine Partner vor Ort setzen vermehrt auf ökosystembasierte Anpassungsmaßnahmen als eine strategische Antwort auf die Folgen der vom Menschen verursachten Klimakrise, zu deren Auswirkungen auch die Zunahme der Frequenz und Intensität tropischer Wirbelstürme gezählt wird. Durch diese Maßnahmen wird nicht nur die Widerstandsfähigkeit der Ökosysteme gegenüber den Auswirkungen des Klimawandels gefördert, sondern auch die Anpassungsfähigkeit der Menschen erhöht und neue Perspektiven in der Klimakrise geschaffen.

Jetzt gemeinsam noch intensiver auf globales „2-Grad-Ziel" hinarbeiten

Neben Nothilfe und Anpassungsstrategien für Menschen in Ländern, die von den Auswirkungen des Klimawandels besonders hart getroffen werden, ist eine ambitionierte globale Klimaschutzpolitik äußerst wichtig und dringend, um die globale Klimakrise so bald wie möglich zu entschärfen und so noch schlimmere Folgen in Zukunft vermeiden zu können. Deshalb ist es uns von OroVerde wichtig, dass Deutschland und Europa entscheidende Beiträge zur Erreichung des globalen „2-Grad-Ziels“ leisten, und dazu kann jeder Mensch etwas beitragen.  

 

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