Sojapreissteigerung verstärkt illegale Abholzung im Amazonas-Gebiet. Allein im April wurden im Amazonasgebiet in Brasilien fast 480 Quadratkilometer Regenwald gerodet.
Neue Satellitendaten des Nationalen Instituts für Weltraumforschung (INPE) decken eine erschreckende Entwicklung auf. Die illegale Abholzung des Regenwaldes im brasilianischen Amazonas-Gebiet ist im Vergleich zum März 2010 (103,5 km2) um mehr als das Fünffache auf 593 km2 gestiegen.
Der Amazonas-Regenwald in Brasilien verschwindet vor allem für Rinderzucht und Soja-Anbau. Die gestiegenen Soja-Preise machen den Anbau von Soja derzeit besonders attraktiv. WWF-Experte Maldonado sieht noch einen weiteren Grund für den rasanten Anstieg der Regenwaldzerstörung: „Im brasilianischen Unterhaus wird gerade darüber debattiert, ob das bisher starke Waldschutzgesetz gekippt wird. Die Hoffnung darauf, dass ohnehin bald straffrei gerodet werden darf, lässt offenbar die Sägen kreisen.“
Das 1934 eingeführte brasilianische Waldschutzgesetz besagt, dass Grundbesitzer einen vorgeschrieben Anteil ihres Landes nicht entwalden dürfen. Kritiker des Waldschutzgesetzes versuchen derzeit, das Gesetz zu kippen. Dies wäre jedoch fatal: 60% des Amazonas-Regenwaldes stehen auf brasilianischem Boden. Seine Vernichtung hätte weltweite Auswirkungen und würde die Klimaerwärmung massiv ankurbeln.