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Projekt „Wassermanagement“ im Patuca-Nationalpark erfolgreich abgeschlossen!

Weitere Gemeinden wollen nun das Projekt nachahmen.

Der 375.000 Hektar große Nationalpark Patuca ist Teil eines der größten zusammenhängenden Waldgebiete weltweit und eine Verbindungsbrücke für das grüne Tropenwaldnetz, das sich über ganz Mittelamerika erstreckt.

Der Regenwald des Parks bietet Lebensraum für viele besondere Tier- und Pflanzenarten und trägt zum Erhalt der Artenvielfalt bei.

 

Die Ausgangssituation:

In den letzten Jahrzehnten haben landwirtschaftliche Nutzung und zusätzliche Rodungen der Wälder deutliche Schäden hinterlassen. Wälder spielen jedoch als Wasserspeicher eine bedeutende Rolle und beeinflussen die Wasserspeicherfähigkeit des Bodens und die Wasserqualität. Die Gefahr:

In den Regenzeiten steigt der Wasserstand der Flüsse durch die Entwaldung viel stärker an als normal und es kommt zu Überflutungen, wobei fruchtbare Boden abgetragen und in die Flüsse geschwemmt wird. In Trockenzeiten dagegen, mangelt es an Trinkwasser. Durch eine hohe Verunreinigung des Wassers erkranken die Bewohner häufig an Magen-Darm-Infektionen.

 

Die Ziele des Projektes waren:

Da die Trinkwasserversorgung eng mit dem Zustand des Waldes der Region verknüpft ist, sollte dieser geschützt und das Ökosystem wieder hergestellt werden. Die Lebensbedingungen der Bewohner der Gemeinden El Guayabo, Bermudas und Valencia sollten durch den Zugang zu sauberem Trinkwasser und den Einsatz von Trinkwasserfiltern verbessert werden. Um den Wald als Lebensgrundlage der Menschen wiederherzustellen, sollten Landnutzungspläne erstellt, wichtige Waldgebiete in Quellregionen vor weiteren Rodungen geschützt und bereits zerstörte Waldflächen regeneriert werden.

 

 

Die Erfolge:

 

Einrichtung eines Trinkwassersystems

Um zukünftig eine kontinuierliche Versorgung der Familien mit Trinkwasser zu gewährleisten,

wurden in zehn der Wassereinzugsgebiete kleine Sammelbecken errichtet. Das aufgefangene Wasser fließt durch Rohrleitungen zu den Häusern.

Für die Reinigung des Wassers erhielten insgesamt 100 Haushalte aus acht Dörfern einen Trinkwasserfilter. Wasserproben vor und nach dem Einsatz der Filter zeigten, dass sich die Wasserqualität deutlich verbessert hat und dadurch auch die Anzahl der Magen-Darm-Infektionen bei der Bevölkerung deutlich gesunken ist. Damit die Instandhaltung und die Überwachung der Filteranlagen auch nach Projektende weiterlaufen, wurde eine Gruppe aus der lokalen Bevölkerung und den Mitgliedern der Asociatión Patuca gebildet, die sich um die Wartung der Filteranlagen kümmert.

 

Erstellung von Landnutzungsplänen

Im Laufe des Projektes erarbeitete die Asociación Patuca gemeinsam mit den Bewohnern der

Gemeinden Landnutzungspläne, in denen alle Wasserläufe, Quellen, Wohnhäuser, Wälder und

entwaldete Flächen erfasst wurden. Dadurch wurde der Bevölkerung der Zusammenhang von Wald und Wasser verdeutlicht. Die Umsetzung der Pläne sichert langfristig den Erhalt des Trinkwassers, indem die für den Trinkwasserschutz wichtigen Flächen geschützt werden und festgelegt ist, welche Flächen von den Familien genutzt werden können.

 

Ausweisung von Waldschutzgebieten in Wassereinzugsgebieten

Als nächster Schritt wurden 14 Wassereinzugsgebiete mit Hilfe von Satellitenbildern erfasst und ihr Schutz mit den Gemeinden vereinbart. Die Parkbewohner haben sich verpflichtet, dort keinen Holzeinschlag vorzunehmen, nicht zu siedeln und diese nicht zu verändern.

Für den Schutz der zwei größten Gebiete wurden Pläne erstellt, welche die Schutzmaßnahmen, den Bau der Baumschulen und Flächen zur Wiederaufforstung festlegen.

Die Asociación Patuca beantragte gemeinsam mit den Gemeinden, dass eine 17 Hektar große Waldfläche von der Regierung offiziell als Wasserschutzgebiet ausgewiesen wird.

 

Wiederaufforstung von bereits zerstörten Flächen

Vor allem für die Landwirtschaft und Viehhaltung wurden viele Flächen des Parks gerodet. Um die Ökosystemfunktionen eines intakten Waldes wieder herzustellen, wurden in den drei eingerichteten Baumschulen 2.300 Setzlinge angezogen und auf die entwaldeten Flächen gepflanzt. Dabei wurden einheimische Baumarten, wie Spanische Zeder, Mahagoni und Wilde Tamarinde verwendet. Um das Wachstum der jungen Bäume zu fördern und Überwucherungen vorzubeugen, werden störende Farne und Sträucher regelmäßig von den Dorfbewohnern entfernt. Diese Beteiligung ist zudem wesentlich für die Nachhaltigkeit der Wiederaufforstungsmaßnahmen und die Verankerung im Bewusstsein der Dorfbewohner.

Die Bäume haben einen positiven Effekt auf die Wasserqualität: Baumwurzeln filtern das Wasser und fixieren den Boden. So wird verhindert, dass die Flüsse und Dörfer bei starken Regenfällen

verschlammen und das Trinkwasser ungenießbar wird.

 

Fazit

Das Projekt war ein Erfolg auf allen Ebenen. Die Durchführung des Projektes zum Wassermanagement im Nationalpark Patuca zeigte der dort lebenden Bevölkerung deutlich die Verknüpfung zwischen Naturschutz und einer Verbesserung ihrer Lebensbedingungen. Durch die Einbeziehung der Gemeindemitglieder ist die Nachhaltigkeit des Projektes und das Verständnis für die Waldschutzmaßnahmen sicherstellt. Mittlerweile hat sich der Erfolg im Park herumgesprochen und weitere Gemeinden wollen ähnliche Projekte aufbauen um an sauberes Trinkwasser zu gelangen.

 

Die Projektförderer und Projektpartner

Unser herzlicher Dank geht an unsere Projektpartner und Projektförderer, ohne die dieses Projekt nicht umgesetzt worden wäre:

RC Ingolstadt
RC Steyr

RC Kirkaldy

Rotarx International

Rotary Distrikt 1840

RC Danil

Asociacion Patuca

 

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