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Auf dem langen Weg im Kampf für Gerechtigkeit erreichte das Volk der Kichwa von Sarayaku Ende 2016 den nächsten Meilenstein: Vor dem interamerikanischen Gerichtshof für Menschenrechte ging es um die nach wie vor vergrabenen Sprengstoffe und darum, ob das Recht auf vorherige Konsultation der Kichwa durch die Ölfirmen gewahrt wurde. OroVerde erwartet nun gemeinsam mit dem Projektpartner gespannt auf das Ergebnis der Verhandlungen.

Ein kurzer Blick zurück: Obwohl dem Volk der Kichwa von Sarayaku 1992 ihr traditionelles Territorium offiziell zuerkannt wurde, erteilte die ecuadorianische Regierung wenige Jahre später einer privaten Ölfirma die Konzession, auf dem Gebiet von Sarayaku nach Erdöl zu suchen. Trotz Protesten drang die Erdölgesellschaft in das Land der indigenen Kichwa vor und verletzte somit das Recht der Bevölkerung auf Eigentum sowie auf Nutzung der Ressourcen ihres Gebiets. Sogar gefährliche Sprengstoffe für Probebohrungen wurden nach Sarayaku gebracht. Nach langem Widerstand strengte das Kichwa-Volk einen Rechtsstreit gegen den ecuadorianischen Staat an. 2012 bestätigte dann das Gerichtsurteil, dass durch die Maßnahmen der Erdölförderung nicht nur das Recht der Kichwa auf ein unversehrtes Leben, sondern auch ihre Land- und Selbstbestimmungsrechte verletzt wurden. Dem Staat Ecuador wurde auferlegt, eine Schadensersatzzahlung zu leisten und die Sprengstoffe aus dem Territorium zu entfernen. Letzteres ist auch nach vier Jahren noch nicht geschehen.

Anhörung vor dem Interamerikanischen Gerichtshof für Menschenrechte

Am 2. Dezember fanden sich nun sowohl Vertreter der Kichwa als auch des Staates Ecuador vor dem Interamerikanischen Gerichtshof für Menschenrechte ein, um darüber zu sprechen, inwieweit das Urteil aus 2012 umgesetzt wurde. Streitpunkte waren die nach wie vor vergrabenen Sprengstoffe, und ob das Recht auf vorherige Konsultation gewahrt wurde. Für die Kichwa sprachen einige Vertreter der Gemeinde. Für den Staat Ecuador sprachen der Erdölminister Ecuadors, die Vizeministerin für Justiz, der Abteilungsleiter für rechtliche Fragen des Umweltministeriums und der Leiter der Sprengstoffeinheit der Nationalpolizei. Das Gericht wird nun den Fall prüfen und sich voraussichtlich im Februar 2017 zum weiteren Vorgehen äußern.

Die Pioniere aus dem Regenwald

Die  Kichwa von Sarayaku leisten mit dem Einsatz für ihre Rechte Pionierarbeit und sind ein wichtiges Vorbild für andere indigene Völker. Mit ihrem langen Atem setzen sie sich nicht nur dafür ein, dass auch besonders kleine Völker in der globalisierten Welt das Recht auf Unversehrtheit für ihre Mitglieder und ihr Gebiet haben. Sie zeigen zudem, dass sie trotz ihres scheinbar geringen Gewichts im Vergleich zu Ölkonzernen und Staaten Erfolge erzielen können und sich der Kampf lohnt.

Unterstützen Sie die Kichwa dabei, in ihrer Heimat in ein einzigartiges Regenwald-Schutzgebiet zu errichten.

Alle Informationen rund um das Projekt, die Sarayaku und ihre Geschichte finden Sie hier.

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