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Das Gebiet Ishpingo-Tambococha-Tiputini (ITT) im Nationalpark Yasuní im ecuadorianischen Amazonasgebiet beherbergt zahlreiche bedrohte Arten und ist zudem das traditionelle Siedlungsgebiet zweier indigener Volksstämme, die auf eigenen Wunsch weitestgehend isoliert leben. Neben seinem biologischen und kulturellen Reichtum birgt das Gebiet ein geschätztes Erdölvorkommen von 846 Mio Barrel, was etwa 20% des gesamten Ölvorkommens im Land Ecuador entspricht. Die Förderung des Öls im Yasuní-Nationalpark bietet hohe finanzielle Anreize für den Staat Ecuador, doch dadurch würde das hochdiverse Gebiet irreparabel zerstört und die beiden indigenen Volksstämme zur Umsiedlung gezwungen.

Aufgrund dieser Interessenskonflikte hatte der ecuadorianische Präsident Rafael Correa 2007 vor der Generalversammlung der Vereinten Nationen den Vorschlag vorgebracht den Nationalpark Yasuní zu erhalten, wenn Ecuador im Gegenzug Ausgleichzahlungen von etwa 50% der Einnahmen bekommt, die der Staat durch die Ölforderung einnehmen könnte. Diese Ausgleichszahlungen aus internationalen Quellen von mindestens 3.600 Mio US$ sollen in einen UN-Treuhandfond fließen, der sicherstellt, dass die erbetenen Ausgleichszahlungen für den effektiven und direkten Biodiversitäts- und Klimaschutz verwendet werden.

Die Unterlassung der Ölförderung im Yasuní-Nationalpark kann konkret zum Erhalt der Biodiversität und der kulturellen Vielfalt beitragen und CO2-Emissionen von schätzungsweise 407 Mio Tonnen vermeiden, die ansonsten im Rahmen der Ölförderung entstehen würden. Ecuador setzt dadurch ein positives politisches Signal: Das Land ist bereit auf großen Teil seiner Erdöleinnahmen zu verzichten, obwohl diese ein wesentlicher Bestandteil des Staatshaushaltes sind und leiste dadurch einen „innovativen, gewagten und bahnbrechenden Beitrag für die Menschheit“, so UN-Vertreterin Rebeca Grynspan (DIE ZEIT)[1].
Der deutsche Entwicklungsminister Niebel hat die Unterstützung der Initiative bisher abgelehnt, obwohl es einen Beschluss des Bundestags gibt, der sich für die Unterstützung der Initiative ausspricht. Deutschland könnte ein positives Zeichen setzen, wenn es als reiche und einflussreiche Industrienation politischen Willen zeigt, die Initiative eines der ärmsten Länder weltweit zu unterstützen, denn diese politische Botschaft könnte andere Industrienationen ebenfalls zum Engagement für die Yasuní-Initiative bewegen.

 

Was ist nun zu tun? Wie kann man die Yasuní-Initiative unterstützen?

Eine weitere Petition, die sich mit einem offenen Brief direkt an Entwicklungsminister Niebel wendet, läuft bei Open Petition: http://www.openpetition.de/petition/online/yasuni-nationalpark-projekt-offener-brief-an-dirk-niebel

[1] DIE ZEIT Nr. 25 vom 16.06.11

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