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Am Kommenden Samstag, den 31. März findet die Earth hour 2012 statt. Alle sind dabei aufgerufen zwischen 20:30 und 21:30 Uhr die Lichter auszuschalten. Viele Städte und Kommunen beteiligen sich an dem von WWF initiierten Projekt.

Die Earth hour fand zum ersten Mal vor sechs Jahren in Sydney statt. Mittlerweile beteiligen sich 5251 Städte in 135 Ländern. 1,8 Milliarden Menschen erlebten und beteiligten sich 2011 an dieser Demonstration unser Klima und unsere Umwelt zu schützen.

Hintergrund:

Der anthropogene Klimawandel schreitet ungebremst voran, ist heutzutage kaum noch zu übersehen und ist häufig Thema in den Medien und der Wissenschaft. Die globalen Temperaturen steigen, besonders seit den 80er Jahren, so schnell an wie nie zuvor und die Folgen davon sind weltweit bereits spürbar. So gehören elf der letzten zwölf Jahre (1995-2006) zu den wärmsten Jahren seit Beginn der instrumentellen Aufzeichnung der globalen Erdoberflächentemperatur (seit 1850). Überschwemmungen, wie 2010 in Pakistan, oder verheerende Waldbrände wie 2010 in Russland, könnten erste Anzeichen der in Zukunft noch stärker werdenden klimatischen Veränderungen sein.

Seit der industriellen Revolution in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts verändert der Mensch verstärkt die Konzentration der Treibhausgase (Wasserdampf, Kohlenstoffdioxid,  Methan und Distickstoffoxid, auch Lachgas genannt). Die Nutzung fossiler Brennstoffe zur Energiegewinnung, zum Beispiel durch die Verbrennung von Kohle,  führte und führt weiterhin zu einem drastischen Anstieg des Kohlenstoffdioxid-Ausstoßes (CO2-Emissionen) in die Atmosphäre. Auch Landnutzungsänderungen wie etwa die großflächige Rodung von Wäldern lassen die Emissionen steigen. Durch die intensive Land- und Viehwirtschaft kommt es außerdem zu einem Anstieg der Emissionen von Methan und Lachgas, insbesondere durch den vermehrten Einsatz von Düngemitteln. Insgesamt ist der Ausstoß der Treibhausgase zwischen 1970 und 2004 um 70% gestiegen. Infolgedessen hat die Konzentration der Klimagase in der Atmosphäre stark zugenommen.

Wälder spielen in dem globalen Kohlenstoffkreislauf und damit für das Klima eine entscheidende Rolle, denn Pflanzen nehmen CO2 auf. Der Kohlenstoff wird in dem Pflanzenmaterial gespeichert und dadurch der Atmosphäre entzogen.

So sind allein in den Tropenwäldern rund 428 Gigatonnen Kohlenstoff in der Vegetation und im Boden gespeichert. Wenn diese Wälder gerodet und verbrannt werden, wird der gespeicherte Kohlenstoff in Form von CO2 freigesetzt. Infolgedessen verstärkt sich der Treibhauseffekt und die Temperaturen auf der Erde steigen. Es wird geschätzt, dass bis zu 17% der globalen THG Emissionen auf die Abholzung und Schädigung von Wäldern zurückgehen.

Die Zerstörung von Tropenwäldern zu reduzieren kann also zu großen Einsparungen im CO2 Ausstoß führen und damit den Klimawandel begrenzen. Zudem werden die wertvollen Waldökosysteme geschützt und eine große Anzahl an Arten erhalten, denn  Tropenwälder beheimaten bis zu 70 % der Tier- und Pflanzenarten weltweit. Beim Schutz der Waldökosysteme wird auch die Lebensgrundlage für viele Menschen gesichert, denn etwa 1/4 der auf der Erde lebenden Menschen hängt direkt oder indirekt von Wäldern ab.

Neben der Reduzierung der Abholzung und Schädigung von Wäldern können Wiederaufforstungsmaßnahmen helfen, dem Klimawandel entgegenzuwirken

Tropenwaldschutz ist Klimaschutz!

Der Schutz der Tropenwälder bedeutet aktiven Klimaschutz und damit auch Sicherung der Lebensgrundlage für die gesamte Weltbevölkerung. Als Beitrag zur biologischen Speicherung von Kohlenstoff müssen stabile Waldökosysteme langfristig erhalten und gerodete Flächen wieder aufgeforstet werden. Technische Emissionseinsparungen, wie z.B. in der Industrie oder Zuhause, dürfen deshalb jedoch nicht weniger Beachtung finden, sondern müssen einhergehen mit dem Schutz der Wälder. Nur so kann der Klimawandel gebremst und seine Folgen abgemildert werden.

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