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In den letzten Jahren startete OroVerde neue große Pilot-Projekte zum Schutz der Regenwälder. Diese finden teilweise nicht nur in einer Region, sondern in mehreren Regionen eines Landes oder sogar in mehreren Ländern gleichzeitig statt. Die Vorhaben bringen große Chancen mit sich. So können bspw. die Regionen oder Ländern von den jeweils anderen vieles lernen und die Wirkung der umgesetzten Maßnahmen kann dadurch noch größer werden. Eine Herausforderung solcher großen Regenwaldschutz-Projekte ist allerdings, den Überblick zu behalten und die vielen wichtigen Erkenntnisse bei der Umsetzung auch systematisch festzuhalten.

Wo wurden wie viele Bäume gepflanzt und welche Erntemenge an Kakao konnte die Gemeinde Santa Rosa Balandra in den letzten 3 Monaten erzielen? Diese und weitere Fragen gilt es langfristig richtig zu kategorisieren, um schnell einen Überblick im Projekt zu haben und aus möglichen Fehlern zu lernen.
Dabei hilft ein gut durchdachtes Monitoringsystem, welches derzeit im Rahmen des großen WaldGewinn-Projektes in Guatemala entsteht. 

Regenwaldschutz konkret: Was passiert wo und wie?

Ein Mitarbeiter unserer Partnerorganisation in Guatemala pflanzt Setzlinge, um eine gerodete Fläche wiederaufzuforsten. Viele seiner Kollegen tun gleichzeitig genau das gleiche, aber in anderen Gemeinden. Wie viele Hektar neuer Regenwald sind am Ende durch diese Maßnahme entstanden? Was waren vielleicht Probleme bei den Pflanzungen? Und wie läuft es bei den Kollegen im anderen Schutzgebiet? Haben sie mit den gleichen Herausforderungen zu kämpfen?

Tagtäglich passiert in einem Projekt so viel – auf lokaler Ebene werden z.B. Workshops in den Gemeinden durchgeführt während auf nationaler Ebene ein Treffen mit potentiellen Käufern des Honigs aus dem Regenwald stattfindet. Gleichzeitig nehmen Projektmitarbeiter an einer internationalen Konferenz zum Austausch über die neuesten Erkenntnisse im Bereich Vermarktung von Waldprodukten teil. Bei so vielen parallel laufenden Prozessen kann man schnell den Überblick verlieren und damit könnten auch wichtige Erkenntnisse und Lernerfolge verloren gehen.

Den Überblick behalten und im Kleinen starten 

Damit auf allen Ebenen bekannt ist, was im Projekt passiert und alle Projektmitarbeiter voneinander lernen können, braucht es ein gut angepasstes Monitoringsystem. So können auch mögliche Fehler in der Umsetzung frühzeitig erkannt und verhindert werden und die Projekte erreichen letztendlich die erhoffte Wirkung. OroVerde geht da neue Wege und startet gerade die Umsetzung eines systematischen Monitorings. Bis ein solches System aufgebaut ist, braucht es seine Zeit. Im Prinzip muss man jeden einzelnen Schritt des Projektes durchdenken und erreichen, so dass die Informationskette vom Mitarbeiter im Feld bis zum Projektkomitee, das die großen Entscheidungen trifft, durchgängig ist und es nirgendwo hakt. Dafür werden alle Mitarbeiter mit verschiedenen Werkzeugen ausgestattet, die auf ihre Arbeit abgestimmt sind. So füllen die Feldmitarbeiter ein kurzes Tabellenformat aus, wenn sie bspw. die Wiederaufforstung von einem Hektar Regenwald, abgeschlossen haben. Darin wird auch festgehalten, welche Schwierigkeiten es bei der Umsetzung möglicherweise gab. Kurz und knapp hat man nun alle wichtigen Informationen zum Projekt auf einem Blick.
Der Projektkoordinator der jeweiligen Projektregion bündelt anschließend die Information seiner ganzen Feldmitarbeiter in einem extra für ihn angefertigten Format und gibt sie an die nächste Ebene weiter.

Am Ende erreichen die Informationen das Projektkomitee, das aus unseren Partnerorganisationen und OroVerde besteht, und in dem dann basierend darauf Entscheidungen für die nächsten Schritte im Projekt getroffen werden können. 

Kein Stillstand im Projektmonitoring für den Regenwald

Es gibt immer wieder neue spannende Entwicklungen, die das Monitoring Stück für Stück erleichtern können – so wird in Guatemala z.B. gerade an einer Smartphone App gearbeitet, die es den Feldmitarbeitern ermöglicht mit ein paar Klicks ihren Bericht direkt vor Ort zu erstellen und abzuschicken. 

Wir sind gespannt, wie die erste Testphase des Monitoringsystems im WaldGewinn-Projekt in Guatemala läuft und freuen uns schon jetzt auf viele interessante Informationen zum Schutz des Regenwaldes vor Ort. Besonders spannend ist diese Entwicklung natürlich auch für andere OroVerde Regenwaldschutz-Projekte, in denen an ähnlichen Monitoring-Systemen gearbeitet wird.

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