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Vor einigen Wochen fand das Austauschtreffen zwischen den lokalen Partnerorganisationen aus der Dominikanischen Republik und Guatemala im Rahmen des Projektes „Bio-Kaffee und Bio-Kakao aus dem Regenwald“ statt. Mitarbeiter beider OroVerde-Partner, die in ihren Heimatregionen aktiv für einen effektiven Regenwaldschutz kämpfen, sollten so vom Wissen und dem Erfahrungsschatz des anderen profitieren. Gemeinsam wurde viel diskutiert und dabei einiges voneinander gelernt. So zum Beispiel, warum der Maniokanbau eine gute Alternative zu großen Maisfeldern sein könnte. OroVerde-Mitarbeiter Torsten Klimpel war in der Dominikanischen Republik mit dabei und konnte viel Positives berichten.

Die OroVerde-Projektgebiete in Guatemala und der Dominikanischen Republik sind nicht nur geographisch sehr ähnlich. Auch die Bedeutung als Wassereinzugsgebiet sowie bestehende Probleme durch Brandrodung, Viehwirtschaft oder den Klimawandel sind in den Gebieten vergleichbar. Der 12-tägige Erfahrungsaustausch zu Themen, wie Kaffee- und Kakaoanbau, Aufforstung und Agroforstsystemen (bspw. Kaffeeanbau inmitten von 12 verschiedenen Baumarten) war daher perfekt, um bereits gelerntes Wissen untereinander weiterzugeben und gemeinsam an neuen Konzepten zu arbeiten.

Gemeinsam lernen in Theorie und Regenwald-Praxis

Bevor es raus in die Anbaugebiete ging, diskutierten alle Beteiligten in einem theoretischen Teil zuerst die Grundlagen und sammelten die bestehenden Schwierigkeiten und Herausforderungen: Waldbrände und Pflanzenkrankheiten, eine schlechte Infrastruktur und fehlende Wertschöpfungsketten bei Kakao und Kaffee sind nur einige Ergebnisse dieser Runde. Bei gemeinsamen Feldbesuchen galt es dann den Erfahrungsaustausch zu vertiefen und an konkreten Beispielen Gelerntes weiterzugeben. In den Parzellen wurde weiteres Know-how über den ökologischen Anbau im Regenwald ausgetauscht: wie man sich selbst Samen ziehen kann und wie Pflanzenkrankheiten, wie der Kaffeerost vermieden werden können.
Mit Freude präsentierten die Dominikaner Neuheiten, wie kleine Wasserkraftwerke, die mittlerweile Strom für 60 Familien liefern, und die Kleintierhaltung in eigens erbauten Ställen. Eine bessere Selbstverwaltung durch die Gemeinden ist eines der positiven Ergebnisse dieser Anlage.

Maniok statt Mais

Die Gruppe besichtigte auch die Projektfortschritte bei den ökologischen Hausgärten. Der 84-jährige Ramon Antonio Hernandez präsentierte stolz eine riesige Maniok-Wurzel aus seinem Hausgarten und erzählte etwas über das effiziente Grundnahrungsmittel. Die guatemaltekische Gruppe war davon begeistert und zieht nun diese Pflanze als gute Ergänzung zu dem bei ihnen weit verbreiteten Mais in Betracht.
Für 41 Familien konnten in der Dominikanischen Republik bereits solche Gärten angelegt werden, 45 weitere sollen noch folgen. Durch diese alternative Einkommensquelle werden die Lebensbedingungen der Menschen verbessert. Und das ist nicht nur gut für die Familien, sondern auch für den Regenwald!

Erfolgreiches Vermarktungstraining für Regenwald-Produkte

Wichtiger Bestandteil des Austauschtreffens war ein 2-tägiger Workshop, in dem sich alles um die Vermarktung von Kakao und Kaffee drehte. Zusammen mit einem Experten des Südwind-Instituts, Pedro Morazán, analysierte die Gruppedie Gegebenheiten, wie beispielsweise die aktuelle Situation des lokalen Marktes und überlegten, wie man bestehende Probleme langfristig lösen kann. Ziel ist es, daraus einen Leitfaden zu nachhaltigen Vermarktungsstrategien für Kaffee und Kakao zu entwickeln, um den Zugang zum Markt zu verbessern und den Bauern langfristig höhere Preise zu sichern. Weitere Workshops zu den Themen Zertifizierung und Qualität der angebauten Produkte waren ebenfalls Diskussionsthema.

Mit viel Engagement geht es weiter

Als nächsten Schritt gilt es nun die erarbeiteten Lösungsansätze umzusetzen. Dazu gehören zum Beispiel der Aufbau einer Kooperative, die stärkere Einbindung der Menschen in das Nationalparkmanagement im Regenwald und auch der Ausbau der staatlichen Unterstützung.
Neben der ganzen Arbeit sollte der Spaß natürlich nicht zu kurz kommen. Daher organisierte die Gastgebergemeinde am letzten Tag ein schönes Fest zum Abschied, bei dem getanzt und gefeiert wurde. Das Fazit von OroVerde-Mitarbeiter Torsten: „Es ist toll zu sehen, wie aktiv und motiviert alle Teilnehmer an dem Treffen mitwirkten und wie viel sie voneinander lernen konnten. Der Austausch war für beide Seiten sehr bereichernd.“

Durch ein zweites Austauschtreffen und einen weiteren Vermarktungsworkshop im nächsten Jahr soll in Guatemala an die Ergebnisse und Erkenntnisse dieses Treffens angeknüpft werden. OroVerde wird weiter von den Fortschritten in diesem Austauschprojekt berichten und ist gespannt, wie viel die Partner noch voneinander lernen können.

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