Die Indigenen-Gemeinde Sarayaku kämpft seit 1979 gegen die Ölindustrie. Der Streit um den Regenwald östlich der Anden begann aufgrund einer doppelten Zusicherung der Landrechte. Die ecuadorianische Regierung vergab die Landrechte für das Regenwald-Gebiet an die Kichwa (die indigene Bevölkerung, die bereits seit vielen Jahrhunderten in dem Regenwald lebt) und gleichzeitig wurde eine Zusicherung einer Öl-Förderung für das Territorium an einen internationalen Konzern ausgesprochen. Die starke Verbundenheit mit dem Regenwald veranlasste die kleine Kichwa-Gemeinde gegen den Ölgiganten vorzugehen.
Lang ersehnt und endlich da
Bereits im Juni 2012 haben die Kichwa Recht vor dem interamerikanischen Gerichtshof für Menschenrechte zugesprochen bekommen. Jetzt rang sich die Regierung (aufgefordert vom Gericht) endlich zu einer öffentlichen Entschuldigung durch.
Minister verschiedener Behörden (darunter Ministerin für Justiz, Menschenrechte und Religion, Umweltministerin, Verteidigungsminister, Minister für natürliche, nicht erneuerbare Ressourcen, ehemalige Minister für Bergbau und Öl sowie der Generalstaatsabgeordnete) kamen in die Gemeinde Sarayaku und formulierten im Rahmen einer feierlichen Veranstaltung eine offizielle Entschuldigung. Darin hieß es: Wir bieten jenen eine öffentliche Entschuldigung für die Verletzung des indigenen Gemeinschaftseigentums, Verletzung der kulturellen Identität, Verletzung des Rechtes auf Anhörung, dafür das Leben und die persönliche Integrität einem ernsten Risiko ausgesetzt zu haben und für die Verletzung der Rechtsgarantie und des Rechtschutzes an.
Blick in die Zukunft
Dieser Tag der Entschuldigung war von großer Bedeutung für die Gemeinschaft der Kichwa von Sarayaku. Das Volk der Kichwa bedankte sich für die offizielle Entschuldigung und vergab dem ecuadorianischen Staat für seine Vergehen gegen ihr Menschenrecht in der Vergangenheit. Nichts desto trotz ging viel Zeit ins Land bevor diese längst überfällige Entschuldigung die Kichwa erreicht hat. Es bleibt weiterhin spannend, ob und was sich in der Zukunft des indigenen Volkes ändern wird und ob sie weiterhin im Einklang mit dem Regenwald auf ihrem Stammesgebiet leben können.
Erfahren Sie mehr über die Arbeit von OroVerde in Ecuador bei den Kichwa.