Zum Hauptinhalt springen

Auch beim Thema Tropenwaldschutz spielt das Thema Menschenrechte eine große Rolle. Nicht selten werden die Rechte indigener Völker verletzt, um wirtschaftliche Interessen durchzusetzen. So geht es derzeit in Ecuador um die Vergabe von Konzessionen für Erdölbohrungen im Amazonasgebiet, wogegen sich eine Vielzahl indigener Zusammenschlüsse wehrt, da die Pläne ein Areal von fast 4 Mio. Hektar teils unberührten Tropenwaldes und die Heimat von mehreren Indianervölkern betreffen würde.

Trotz Protesten hat der ecuadorianische Staat die neue Ausschreibungsrunde für die Erschließung weiterer Erdöl-Fördergebieten im Amazonas-Gebiet am 28. November eröffnet. Mit einer Demonstration vor dem Hotel in der Hauptstadt Quito, wo sich die interessierten Firmen mit dem Präsidenten und dem Minister für nicht-erneuerbare natürliche Ressourcen trafen, machten die Indigenen auf ihre Situation aufmerksam. Sie fordern einen sofortigen Stopp der Erschließungspläne und eine Respektierung ihrer Rechte.

Sollte die ecuadorianische Regierung an ihrer Absicht festhalten und die Konzessionen für Erdölbohrungen im Amazonasgebiet an die Firmen vergeben, würde dies ein Areal von fast 4 Mio. Hektar teils unberührten Tropenwald und die Heimat von mehreren Indianervölkern betreffen. Verschiedene Verbände der Indigenen haben diese Pläne bereits im Vorfeld strikt abgelehnt und lassen in ihrem Widerstand nicht nach.

Der Präsident des Indigenen-Verbandes CONAIE (Confederación de Nacinonalidades Indigenas del Ecuador – Bündnis der indigenen Nationalitäten Ecuadors), Humberto Cholango, betonte in einer Presseerklärung, dass „40 Jahre Ölförderung nichts als Armut, Umweltverwüstung, Krankheiten und Genozid hinterlassen habe.“ Aus diesem Grund werden die Indigenen weiter alles daran setzen, ihre Territorien und ihre Kultur vor dieser ernsten Bedrohung zu schützen.

Artenreichste Gebiete in Gefahr

Die Erfahrungen aus der Vergangenheit zeigen, dass negative Folgen für Mensch und Umwelt praktisch nicht zu vermeiden sind, auch wenn laut des ecuadorianischen Präsidenten, die Firmen hohe ökologische und soziale Standards einhalten müssen. Die für die Erdölförderung vorgesehenen Gebiete gehören zu den artenreichsten Regionen weltweit.

Fakt ist, dass die dort lebenden indigenen Gruppen - trotz einer vom Sekretariat für fossile Brennstoffe durchgeführten Informationskampagne – nicht ordnungsgemäß konsultiert wurden und somit auch keinen Einfluss auf die Regierungsentscheidung nehmen konnten. Dadurch sind weitere Konflikte mit den dort lebenden Menschen vorprogrammiert, sollte die ecuadorianische Regierung an ihren Plänen festhalten.

Für eine mangelnde Einbindung der indigenen Gemeinschaften bei der Erschließung von Erdölfördergebieten auf ihren Territorien ist Ecuador erst im Juli 2012 vom Interamerikanischen Gerichtshof für Menschenrechte verurteilt worden. Die OroVerde Projektpartner aus Sarayaku hatten sich erfolgreich gegen eine Förderung auf ihrem Gebiet ausgesprochen. Das Gericht betonte in dem Urteil, dass es eine wichtige Aufgabe der Staates sei, vor (!) der Umsetzung von weiteren Förderplänen die indigenen Gemeinschaften nicht nur genauestens zu informieren, sondern ihnen eine Mitsprache einzuräumen und ihnen die Möglichkeit zu geben, sich gegen die Förderpläne auszusprechen.

Auch der Partner von OroVerde, die Kichwa-Gemeinde von Sarayaku, beteiligt sich aktiv an den Protesten und informiert OroVerde regelmäßig über die Entwicklungen. Informationen zu dem OroVerde-Projekt "Grünes Gold statt schwarzes Öl" erhalten Sie hier: Sarayaku.

 

Auf dieser Seite
Direkt zum Thema springen...