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Der am 28. Februar erschienene Bericht des Weltklimarates IPCC zu Klimawandelanpassung mahnt dringend zum Handeln. Doch bei allen Schreckensszenarien, gibt es auch Anlass zur Hoffnung – wenn jetzt gehandelt wird.

Die Zeit drängt. Auch wir hier in Europa werden durch Hitzewellen und Dürren sowie Überschwemmungen die Folgen der Klimakrise immer stärker spüren!

Entwaldung und Klimakrise sind eng verknüpft

Wie bedeutsam gerade der Tropenwald für das Klima ist, lässt sich schon daraus ablesen, dass der Weltklimarat ergänzend ein eigenes Dokument zum Zustand der Tropenwälder und den Zusammenhängen mit der Klimakrise herausgegeben hat. Die wichtigsten Punkte:

 

  • 420 Millionen Hektar Wald sind zwischen 1990 und 2020 verloren gegangen, über 90 Prozent davon in den Tropen. Das entspricht der Fläche der gesamten Europäischen Union.
  • Die Klimakrise erhöht die Sterblichkeitsrate der Bäume und senkt gleichzeitig die Regenerationsfähigkeit der Wälder.
  • Das Verschwinden tropischer Wälder beeinflusst das Klima nicht nur auf lokaler und regionaler, sondern auch auf kontinentaler Ebene.

Nachhaltiges Waldmanagement wirkt

Es gibt aber auch Anlass zur Hoffnung. Denn der Bericht enthält drei gute Nachrichten:

  1. Das 1,5-Grad-Ziel ist noch erreichbar.
     
  2. Gesunde Waldökosysteme können einen wichtigen Beitrag leisten, auch menschliche Lebensgrundlagen besser gegen die Auswirkungen der Klimakrise abzusichern.
     
  3. Anpassungsmaßnahmen, die sich auf traditionelle Methoden der in den Waldregionen ansässigen Gemeinden stützen, sind gut geeignet, Klima-Risiken zu vermindern.

Die Wissenschaftler des Weltklimarats bestätigen: Nachhaltiges Waldmanagement verbessert die Anpassungsfähigkeit der Tropenwälder an den Klimawandel und hilft gleichzeitig die Lebensgrundlagen der Menschen zu sichern. Dazu braucht es einerseits Anpassungsmaßnahmen und andererseits die Reduzierung der direkten und indirekten Ursachen von Entwaldung. Zu den direkten Treibern gehören unter anderem Rodung für Land- oder Viehwirtschaft und Holzeinschlag zum Verkauf. Doch dahinter verstecken sich oft andere Faktoren, wie zum Beispiel Armut, schwankende Preise für landwirtschaftliche Produkte, ungleiche Verteilung von Landbesitz, ungesicherte Landrechte oder mangelhafte Verwaltungsstrukturen. Erfolgreiche Strategien zum Tropenwaldschutz müssen auch diese versteckten Ursachen der Waldzerstörung mitdenken. Gerade gemeindebasierte Maßnahmen, die auf lokalem und indigenem Wissen aufbauen, werden vom Weltklimarat als effektive Anpassungsstrategien an den Klimawandel erkannt, denn sie beziehen die Menschen vor Ort mit ein, und haben in der Regel ein positives Kosten-Nutzen-Verhältnis. Biodiverse Agroforstsysteme basieren beispielsweise auf traditionellen Anbaumethoden, einem vielseitigem Produktmix und verfolgen nachhaltige Ernteziele. Sie bieten daher langfristige Einkommensquellen, stärken die Ökosysteme und bewahren so Artenvielfalt ebenso wie die Lebensgrundlagen der Menschen vor Ort.

Der OroVerde-Ansatz trifft den Punkt

Die Chancen für klimaresiliente Entwicklung steigen, wenn lokales und indigenes Wissen durch partizipative Prozesse eingebunden sowie unterschiedliche Risiken und Institutionen miteinander in Verbindung gebracht werden.

Weltklimarat: Climate Change 2022: Impacts, Adaptation and Vulnerability, Summary for Policymakers, S. 35.

 

Das Zitat aus dem Bericht liest sich beinahe wie eine Zusammenfassung unserer Projektansätze. In Projekten wie WasserWald, KlimaWald oder WaldGewinn arbeiten wir mit sogenannten naturbasierten Lösungen zur Anpassung an den Klimawandel, führen dabei wissenschaftliche Studien mit traditionellen Kenntnissen  zusammen, erproben die Maßnahmen auf lokaler Ebene, schaffen Möglichkeiten zum länderübergreifenden Austausch und nutzen die dabei gesammelten Erfahrungen und Daten als Argumentationsgrundlage, um die Erkenntnisse in öffentliche Planungsprozesse hineinzutragen und politische Rahmenbedingungen zu verbessern. Gemeinsam mit unseren Partnerorganisationen zeigen wir, wie landwirtschaftliche Produktivität erhöht und gleichzeitig Artenvielfalt und Waldökosysteme erhalten oder sogar regeneriert werden können.

 

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Mit Ihrer Spende unterstützen Sie konkrete Projekte zum Schutz des Regenwalds. Damit leisten Sie einen wichtigen Beitrag zum Arten- und Klimaschutz und helfen den Menschen vor Ort. Vielen Dank!

Fotonachweis: Verschwindet der Wald, geraten auch menschliche Lebensgrundlagen in Gefahr. ©OroVerde/ E. Manningel, Özi's Comix Studio.