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Auch OroVerde war auf der diesjährigen UN-Klimakonferenz in Sharm El-Sheikh vertreten. Im Rahmen eines Side-Events unter dem Titel „Ökosystembasierte Anpassung in gefährdeten ländlichen Gemeinden – Erfahrungen aus Haiti, Kuba und der Dominikanischen Republik“ hat Programmleiter Johannes Horstmann unser KlimaWald -Projekt vorgestellt.

06.12.2022 | von Kerstin Weinhold

Seit 2019 setzen wir von OroVerde und die Welthungerhilfe das KlimaWald-Programm im biologischen Korridor der Karibik gemeinsam mit lokalen Partnerorganisationen der Inselstaaten um. Herz des Projektes ist die Entwicklung innovativer, naturnaher Anpassungslösungen für den Erhalt funktionierender Ökosysteme und gegen die Auswirkungen des Klimawandels.

Neben der Einführung in Konzeption und Status Quo des Projekts, ging es daher vor allem darum, die Relevanz und das Potenzial ökosystembasierter Anpassung an den Klimawandel herauszustellen. Auch das Werben für eine schnellere Umsetzung auf breiter Basis stand im Vordergrund – denn, so das Postulat anlässlich der COP27:

„Die Staatengemeinschaft muss dringend die Implementierung ökosystembasierter Anpassung beschleunigen, um Ökosystemfunktionen zu erhalten und das Leben künftiger Generationen auf der Erde zu ermöglichen. Dies insbesondere vor dem Hintergrund der Grenzen, die es für Anpassungsmöglichkeiten an die Folgen des Klimawandels gibt. Sogenannte Kipp-Punkte der Ökosysteme und des globalen Klimas müssen daher zwingend mit dem Einhalten des globalen 1.5˚-Ziels durch verbindliche CO2-Emissionsminderungen vermieden werden.“

(Johannes Horstmann, Programmleiter KlimaWald)

Dazu hat die COP27 allerdings zu wenig beigetragen. Somit sind auch für OroVerde die Resultate der Klimakonferenz unzulänglich, wurden doch keine Fortschritte bei der Vereinbarung und Durchsetzung nachhaltiger Maßnahmen zur CO2-Reduktion und dem Ausstieg aus fossiler Energiegewinnung erzielt. Der Beschluss, den sogenannten Loss & Damage-Fond einzurichten, ist sicher ein überfälliger Schritt der Kompensation im Sinne der Klimagerechtigkeit, aber er ist nicht auf ein Aufhalten des Klimawandels ausgerichtet, sondern lediglich auf die Schadensbegrenzung seiner Folgen. Umso größer werden die Herausforderungen und Erwartungen an die COP28 in einem Jahr sein, das Weltklima noch zu retten und die Erde auch in den Tropen für Milliarden von Menschen bewohnbar zu halten.

 

 

Teilnehmer*innen des Panels waren, neben Johannes Horstmann von OroVerde, Toa Lange, die als Vertreterin des Bundesumweltministeriums für die Projektförderer der Internationalen Klimaschutzinitiativen das Side-Event eröffnete, sowie Yulissa Alvarez von unserem Projektpartner Centro Naturaleza. Eigens aus der Dominikanischen Republik zur COP27 gereist, schilderte sie mit ihrer Präsentation sowohl die Auswirkungen des Klimawandels in ihrer Projektregion als auch erste effiziente Anpassungsmaßnahmen und gewonnene Erfahrungen im Zuge des KlimaWald-Programms. Darüber hinaus hat Dr. Ulrike Krauss die Programme des Caribbean Biodiversity Fund in der Region vorgestellt. Moderiert wurde die Runde von Michael Kühn von der Welthungerhilfe.

Ökosystembasierte Anpassungen

Ökosystembasierte Anpassungen an die Klimakrise sind darauf ausgerichtet, die für die Menschen notwendigen Leistungen der Ökosysteme trotz Klimawandel langfristig zu erhalten und dessen fatale Folgen abzumildern. Denn gesunde Ökosysteme sind essenziell für das menschliche Wohlergehen. Sie stellen vielfältige Lebensgrundlagen für den Menschen bereit, wie beispielsweise fruchtbaren Boden für die Produktion von Nahrungsmitteln oder von sauberem Wasser. Zudem sorgen sie für Klimaregulierung und Schutz vor Extremwetterereignissen. Kurz: Es heißt, mit der Natur zu arbeiten statt gegen sie. Dieser naturverbundene Ansatz, der auf eine Anpassung des Menschen an den Klimawandel gerichtet ist, nennt sich in der Fachwelt ökosystembasierte Anpassungen.

Förderer des KlimaWald-Projekts

Dieses Projekt ist Teil der Internationalen Klimaschutzinitiative. Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) unterstützt diese Initiative auf Basis einer Bundestagsentscheidung.

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Fotonachweis: Auf dem Podium (v.l.): Johannes Horstmann (OroVerde), Yulissa Alvarez (Centro Naturaleza), Dr. Ulrike Krauss (Caribbean Biodiversity Fund), Toa Lange (BMUV/IKI), Michael Kühn (Welthungerhilfe).