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Seit vielen Jahren schon kämpfen die Kichwa von Sarayaku gegen die Zerstörung ihrer Heimat im Regenwald durch Erdölförderung und Holzfirmen.Dabei haben sie auch ein eigenes, alternatives Entwicklungskonzept erarbeitet - Kawsak Sacha – „Lebende Wälder. Es soll den Schutz und die selbstbestimmte und nachhaltige Entwicklung ihres Gebiets auch für die Zukunft sicherstellen. OroVerde wird sie dabei im Rahmen eines neuen, vom BMZ anteilig geförderten, Projektes unterstützen.

Der 25. Juli 2012 war ein ganz besonderer Tag für das Volk der Kichwa von Sarayaku. Nach einem jahrelangen Prozess gewannen sie vor dem Interamerikanischen Gerichtshof für Menschenrechte gegen den Staat Ecuador. Dieser hatte zuvor und entgegen dem Willen der Kichwa Erdölkonzessionen (das Recht auf diesem Gebiet nach Öl zu bohren) auf ihrem Territorium vergeben. Der Gerichtshof entschied, dass das Recht Kichwa auf vorherige Konsultation verletzt worden ist. Mit diesem Sieg endeten aber leider nicht die Bedrohungen ihres Gebiets. Deswegen entwickelten die Kichwa ein eigenes Konzept, wie sie ihren Lebensraum im Regenwald vor den Bedrohungen von außen schützen können. 

Die Lebenslinie markiert die Grenzen des Territoriums von Sarayaku

Mit 135.000 ha umfasst das Territorium der Kichwa ein riesiges und schwer zu kontrollierbares Gebiet mitten im Regenwald. Deswegen werden nun genaue Karten erstellt und eine „Lebenslinie“ gepflanzt. Dazu werden an strategischen Punkten auffällig blühende Bäume und Sträucher gepflanzt, damit sich das Gebiet der Kichwa schon aus der Luft abhebt. Außerdem werden zusätzliche Waldwächter aus den Reihen der Gemeinde geschult und besser ausgestattet. Diese werden dann das Territorium und eigene Schutzzonen der Gemeinde, in denen z.B. jagen verboten ist, kontrollieren und vor Wilderern, illegalen Holzfällern und anderen Eindringlingen schützen.

Schutz der Wildtiere im Regenwald durch Zucht von Kleintieren

Das Leben mit dem und vor allem im Regenwald gehört seit vielen Jahren zur Lebensweise der Kichwa - so auch die Ernährung durch den Regenwald, sei es durch bestimmte Pflanzen oder eben durch Tiere, die erlegt werden. Ein ganz besonderes und vor allem sehr seltenes Tier, der Flachlandtapir lebt ebenfalls im Gebiet der Kichwa und wird zukünftig weniger bejagt. Nun steht der Schutz dieser faszinierenden Tiere im Vordergrund und im Rahmen des Projekts wird ein Kleintierzuchtprogramm aufgebaut. Familien werden in der Haltung von Hühnern, Fischen, Echsen und Agutis z.B. geschult. Entsprechend baut das Dorf Ställe und Teiche mit lokalen Materialien an geeigneten Orten. Ziel ist es, die Bewohner von Sarayaku mit tierischem Eiweiß aus eigener Haltung zu versorgen, um damit die Ernährungssituation zu verbessern und gleichzeitig den Druck auf Wildtiere zu reduzieren. So hat der Tapir-Schutz auch langfristig Erfolg!

Anerkennung der Lebenden Wälder als eigene Schutzkategorie

Ein wichtiger Bestandteil des Projekts ist die weitere fachliche und juristische Aufarbeitung des Konzepts der Lebenden Wälder. Die Kichwa wollen erreichen, dass das Konzept als eigene Schutz- und Verwaltungskategorie von den lokalen und nationalen Umweltbehörden anerkannt wird. Genauso kann es anderen indigenen Völkern als Modell für Ihre eigenen Gebiete dienen. Deswegen ist die Öffentlichkeitsarbeit vor Ort, aber auch auf internationaler Ebene, eine sehr wichtige Komponente in diesem Projekt. OroVerde wird auch weiterhin dafür sorgen, dass die Welt von den Aktionen und Projekten Sarayakus erfährt, den Regenwald im Amazonasgebiet als ihre Lebensgrundlage zu schützen. 

Spenden Sie jetzt für die Kichwa aus Sarayaku, die auch in Zukunft mit und im Regenwald leben wollen!

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