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Die Bevölkerung der verschiedenen Gemeinden Guatemalas, in denen das Projekt WaldGewinn durchgeführt wird, lebt im und vom Regenwald. Um den Schutz des Regenwaldes voran zu treiben und die Zerstörung der noch intakten Regenwälder zu verhindern, werden langfristig alternative Einkommensquellen gemeinsam mit den Menschen vor Ort entwickelt. Wie trägt der Kakao-Anbau in Agroforstsystemen dazu bei? Welche Bedeutung hat dieser für die Menschen in den Regenwaldgebieten? Das erfahren Sie in 2 spannenden Interviews - mit einem Kleinbauern aus der Gemeinde Rancho Grande in der Region Bocas del Polochic und einem Mitarbeiter von OroVerdes langjähriger Partnerorganisation vor Ort, den Defensores de la Naturaleza.

Der Kleinbauer Don Sergio Coy ist stolz auf seine Parzelle, in der er neben Kakao noch weitere Obst- und Fruchtbäume anbaut und sich besonders darüber freut, dass er mit Hilfe des Projektes nun auch den Kakaoanbau für sich entdeckt hat. Im Gespräch erzählt er, welch wichtige Rolle der Kakao-Anbau in seinem Leben spielt:

„Diese Parzelle mit Kakaopflanzen habe ich seit etwa 3 Jahren. Sie ist rund 3.500 m2 groß. Vorher habe ich ausschließlich Frucht- und Gemüsebäume wie Bananen, Mangos, Avocados, etc. angebaut und nun habe ich mich v.a. auf Kakao spezialisiert. Ich wollte schon immer mit Kakao arbeiten und ich wusste, das Projekt ist eine gute Chance für mich. Die Kakaoernte ist von November bis April/Mai. Unser Kakao ist wirklich sehr lecker und wir kochen auch gern selbst damit: Wir essen dann z.B. Milchreis mit Kakao. Sogar unsere Nachbarn aus der Gemeinde sagten bei ihrem letzten Besuch, dass ich guten Kakao habe. Ich bin sehr zufrieden, seitdem ich mit Kakao arbeiten kann. Ich nehme gerne jede Hilfe an, die durch das Projektteam und die Partner kommt. Eines ist klar: Die wirklich wichtigen Erfolge dieser Arbeit werden sich erst später zeigen. Wir werden dann vielleicht gar nicht mehr da sein, aber unsere Kinder schon!“

Wie kann ein typisches Agroforstsystem mit Kakao aussehen?

OroVerdes langjährige Partner, die Defensores de la Naturaleza und Heifer International Guatemala leiten vor allem die Kleinbauern vor Ort an und geben ihnen Tipps.
Im Interview erklärt Luis Barrientos, Mitarbeiter der Defensores de la Naturaleza, wie der nachhaltige Anbau von Kakao im Regenwald Guatemalas funktioniert:

„Kakao ist besonders gut für Agroforstsysteme geeignet, weil Kakao eine Pflanze ist, die bis zu einem kleinen Baum von rund 10 Metern heranwachsen kann und größere Bäume zur Beschattung braucht. Guatemala ist ein Land mit viel Waldfläche und da das gut zusammenpasst, empfehlen wir den Bauern, dass sie Kakao anstelle von Mais o.Ä. anpflanzen, da sich das in Guatemala besonders anbietet. Auf diesen Flächen pflanzten die Familien hier vor Ort vorher Mais und Bohnen an und dann kam irgendwann der Punkt, an dem die Böden degenerierten und unfruchtbar wurden. Mit Hilfe der Agroforstsysteme wollen wir sie auch wieder fruchtbarer machen. In einem Agroforstsystem ist Kakao ja nur der Anfang: Es gibt natürlich zusätzlich viele verschiedene Fruchtbäume und Holzlieferanten. Nach den Ernteperioden geht es v.a. darum, die Produktivität des nächsten Jahres zu steigern, indem die Pflege der einzelnen Kakaobäume ansteht: Zweige gezielt zurückschneiden etc., so dass bei der nächsten Ernte eine höhere Produktivität erzielt werden kann. Und der Bauer auch langfristig ein alternatives Einkommen hat.“

Eigene Schokolade für mehr Regenwaldschutz

Im Rahmen des Projektes WaldGewinn wurde bereits die erste eigene Schokolade von Georg Bernardini in Deutschland zum Testen produziert. Das Urteil des Chocolatiers und absoluten Schokoladen-Kenners fiel gut aus!

Doch auf diesem Erfolg ruht OroVerde sich nicht aus – jetzt geht es unter anderem darum, die Vermarktung verschiedener lokaler Produkte in den 3 verschiedenen Gebieten des Projektes WaldGewinn weiter voran zu treiben und so auch zum Schutz der Biodiversität und des Regenwaldes beitragen!

 

welle

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