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Tropenwaldschutz: Europa muss Handeln – Importstopp für Soja und Fleisch aus Brasilien verhängen

30 Jahre Tropenwaldschutz – Die Lage ist ernst – Was Politik und Verbraucher tun können

Seit 30 Jahren wird am 14.9. mit dem "Internationalen Tag der Tropenwälder" auf die Bedrohung der tropischen Wälder aufmerksam gemacht. Fast zeitgleich vor 30 Jahren wurde zudem die Tropenwaldstiftung OroVerde ins Leben gerufen – und initiiert seitdem Schutzprojekte, unterstützt bei der Gründung von Schutzgebieten und zeigt auf, wie jeder Einzelne über bewusste Entscheidungen beim Einkaufen zum Schutz der tropischen Regenwälder beitragen kann.

OroVerde-Vorstand Dr. Volkhard Wille: „Die Lage ist ernster denn je – denn die mühsam in jahrelanger Arbeit erzielten ersten Verbesserungen beim Tropenwaldschutz werden vom brasilianischen Präsidenten Bolsonaro mit einem Federstrich zerstört.“ Gerade ging es bundesweit durch die Presse: Allein im Juli 2019 sollen in Brasilien über 2.200 Quadratkilometer Regenwald vernichtet worden sein. Ein Ende ist nicht in Sicht – ganz im Gegenteil.

Dabei ist die Bedeutung der Regenwälder für den Klimaschutz unbestritten. „Bäume entziehen im Wachstum Kohlendioxid aus der Atmosphäre, um es in Stämmen, Wurzeln und im Boden zu speichern.", erklärt Wille. Wird der Wald vernichtet, wird das gespeicherte CO2 freigesetzt und heizt den Klimawandel massiv an. Dies gilt es zu verhindern.

Die Verantwortung der Bundesregierung: Klimastrategie 2019

Die deutsche Bundesregierung will am 20. September ihre Klima-Strategie vorstellen. „Eine gelungene Klimastrategie muss die Bedeutung der Wälder für den Klimaschutz berücksichtigen,“ betont OroVerde-Vorstand und Biologe Dr. Volkhard Wille. „Allerdings nicht nur die Bedeutung der heimischen Wälder, sondern auch die der Tropenwälder. Denn wir dürfen nicht vergessen: Die Bedrohung der Tropenwälder geht maßgeblich von den Industrienationen aus. Durch globale Lieferketten nehmen wir massiv Einfluss auf die Vernichtung der letzten tropischen Regenwälder – zwei Beispiele sind Soja und Palmöl.“ Mit dem zu ratifizierenden Mercosur-Handelsabkommen zum Beispiel würden Soja- und Fleischexporte von Brasilien nach Europa erleichtert. Deutschland würde damit zum Komplizen von Bolsonaro.

5 Minuten nach 12 – Was die Politik jetzt tun muss

  • Sofortiger EU-Importstopp für Soja und Fleisch aus Brasilien, bis verbindliche Regeln zum Tropenwaldschutz vereinbart wurden.
  • Stopp des Mercosur-Abkommens und Ergänzung von verbindlichen Regelungen zum Tropenwaldschutz.
  • Reform der EU-Agrarpolitik mit Flächenbindung der Tierhaltung und Bindung aller Zahlungen an hohe Umweltstandards.

"Wir brauchen eine Landwirtschaft, die weniger auf Futtermittel-Importe angewiesen ist. Wir sollten aufhören genverändertes Soja aus Südamerika zu verfüttern, für das dort direkt oder indirekt der Regenwald gerodet wird, so Wille.“

Kontakt OroVerde

Birthe Hesebeck
Öffentlichkeitsarbeit
Durchwahl: -14
E-Mail: bhesebeck@oroverde.de

Burbacher Str. 81
53129 Bonn

Telefon: 0228 / 24290-0
Telefax: 0228 / 24290-55
E-Mail: info@oroverde.de

 

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Fotonachweis: OroVerde (Collage); © K. Wothe (Fotos)