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Papierprodukte im deutschen Einzelhandel enthalten laut einer WWF-Studie noch immer Regenwald. In ihrer Auswertung wurden 144 alltagsgebräuchliche Papierprodukte wie Briefpapier, Notizhefte, Fotoalben oder Adressbücher unter die Lupe genommen. Das traurige Ergebnis: In 27 der 144 getesteten Produkte konnten Tropenhölzer aus Südostasien nachgewiesen werden.

Die untersuchten Papierprodukte stammen von namenhaften deutschen Firmen wie Depesche, Iden und Carstensen, die ihre Produkte im Einzelhandel überall in Deutschland täglich verkaufen. Allein 14 der 27 aus Tropenholz hergestellten Papiere stammen von der Firma Depesche – nicht das erste Mal wurde diese Firma mit dem Vorwurf konfrontiert.

Die Hölzer zur Papierproduktion werden aus Südostasien nach China importiert und dann auf dem deutschen Markt verkauft. Dabei achtet China scheinbar darauf nicht auf eigenem Boden Wälder abzuholzen. Die Herkunft der Hölzer lässt sich jedoch durch gespeicherte Holzprofile nachweisen. Die Gesetze schreiben vor, dass bei einer Ersteinfuhr von Hölzern in die Europäische Union die Herkunft durch die Unternehmen nachgewiesen werden muss. Johannes Zahnen vom WWF kritisiert, dass selbst diese Grundvoraussetzung nicht eingehalten wurde. Weiter gibt er zu bedenken, dass die Unternehmen  entweder durch Unwissenheit oder bloße Missachtung dieses Kriterium außer Acht gelassen haben. Klar ist: Die Unternehmen haben einen Gesetzesverstoß begangen. Daher wird von Seiten des WWF über eine Anzeige der ertappten Unternehmen nachgedacht.

Alternativen gibt es doch schon

Besonders ärgerlich bei der Sache ist, dass es viele Alternativen aus Recyclingpapier zu kaufen gibt und damit die Rodung von Naturwäldern wie dem südostasiatischen Regenwald überflüssig macht. Die Regenwälder Südostasiens gehören zu den artenreichsten Lebensräumen der Welt und stellen für die Vielfalt an Pflanzen und Tieren ein wichtiges Refugium dar. Eine Zerstörung dieses Paradieses hat nicht nur Folgen für die Flora und Fauna vor Ort, sondern auch für das gesamte Weltklima. Schätzungsweise werden 50-90% der Tropenhölzer illegal geschlagen und als Plantagenholz deklariert. Die Rechnung geht laut Klimaretter.info nicht ganz auf, denn es wird dreimal mehr Plantagenholz verkauft, als die vorhandenen Plantagen hergeben würden.

Tropenholz gehört nicht in den Briefumschlag oder in ein Schulheft! Was tun? Eine Veränderung können die Verbraucher im Kampf um den Schutz des Regenwaldes bringen: Achten Sie auf mit dem Blauen Engel ausgezeichnetes Recyclingpapier! Im Alltag bieten sich zahlreiche Gelegenheiten etwas gegen die Zerstörung zu unternehmen:  

  • Für Kopien und Ausdrucke Recyclingpapier benutzen
  • Überlegen welche Ausdrucke sinnvoll und nötig sind
  • Schreibpapier beidseitig benutzen
  • Papierhandtücher durch Stoffhandtücher ersetzen
  • Mülltrennung: Papier gehört in den Papiermüll, damit es recycelt werden kann
  • Massenwerbung verhindern durch einen „Bitte keine Werbung einwerfen“-Aufkleber

Mehr Informationen zum Thema Tropenhölzer und Papier haben wir Ihnen zusammengestellt – schauen Sie einmal rein!

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