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Soll für Artensterben dasselbe erreichen wie IPCC-Klimarat für Klimawandel

Von Keno Tönjes, 21.12.10

Zum Ende des Internationalen Jahres der Biodiversität hat die UN-Vollversammlung ein neues Gremium auf den Weg gebracht: Nach dem Modell des IPCC-Klimarates wurde ein UN-Expertenrat für Biodiversität (IPBES) gegründet. Achim Steiner vom UN-Umweltprogramm UNEP bezeichnet die Gründung als entscheidenden Durchbruch für eine effektivere Bekämpfung des globalen Artensterbens.

Aufgabe der IPBES ist es, die umfangreichen wissenschaftlichen Erkenntnissen zur Biodiversitätskrise zu sammeln, auf einen gemeinsamen Standard zu bringen und anschließend Vorschläge für konkrete politische Maßnahmen zu erarbeiten. Zwar hat die UN schon 2005 eine globale Bestandsaufnahme der Biosphäre veröffentlicht, diese hatte aber trotz erschütternder Ergebnisse zu keinerlei politischen Konsequenzen geführt.

Konkrete Gespräche zur Gründung der IPBES gab es seit 2 Jahren. Im Juni wurden bei einem Treffen in Südkorea abschließende Vorschläge zur Gründungn gemacht, die von der Weltnaturschutzkonferenz in Nagoya unterstützt wurden. Mit der gestrigen Entscheidung der UN-Vollversammlung wurde die Gründung offiziell.

Experten warnen schon seit langem vor den Gefahren des Artensterbens und sehen die Grundlage für das Überleben der Menschheit gefährdet. Während der Klimawandel von Politik und Öffentlichkeit als Problem wahrgenommen werde, sei dies bei dem ebenso wichtigen Problem des Artensterbens bislang nicht der Fall. Die UN-Bestandsaufnahme von 2005 hat 24 Ökosystemleistungen global untersucht und 60% als stark degradiert bezeichnet. Kein Land hat sein Ziel geschafft, das Artensterben bis 2010 wesentlich zu reduzieren.

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