Zum Hauptinhalt springen

Vom 31.10.21 bis 12.11.21 fand in Glasgow die 26. UN-Weltklimakonferenz statt. Führungsspitzen aus allen Ländern kamen zusammen, um über Maßnahmen zur Lösung der Klimakrise zu diskutieren. Mitarbeiter von OroVerde waren vor Ort, und haben die Konferenz vor allem dafür genutzt, Erfahrungen und Lessons Learned aus vielen Jahren Projektarbeit zum Tropenwaldschutz mit Organisationen und Menschen vor Ort auszutauschen.

Zusammen mit unserer Partnerorganisation aus Guatemala, Fundación Defensores de la Naturaleza, haben wir unsere Projektarbeit auf verschiedenen Side-Events vorgestellt und konkrete Handlungsempfehlungen aus den Projekten geteilt. 

Welchen Gesamteindruck haben wir von der Konferenz?

Uns als Tropenwaldstiftung hat es zunächst einmal sehr gefreut, dass unser Kernthema bereits zum Start der Konferenz in den Vordergrund gerückt wurde. Ein Abkommen, die Entwaldung bis 2030 zu stoppen, wurde von mehr als 100 Staaten unterzeichnet. Positiv war, dass sich Staaten, die sich bisher wenig dem Klimaschutz verpflichtet haben, offener gegenüber den Verhandlungen gezeigt haben, beispielsweise Russland und Brasilien. Es wurde damit deutlich, dass Klima- und Waldschutz nur zusammen gedacht werden können.

Wir bleiben jedoch erstmal skeptisch, denn wie viele andere Erklärungen und Abkommen, ist auch das Waldabkommen von Glasgow in keinster Weise verpflichtend, und ähnliche Abkommen sind bereits früher gescheitert. Außerdem liegt 2030 noch in weiter Zukunft, es schwingt somit die Sorge mit, dass das Abkommen als eine Art Freifahrtschein, mit der Entwaldung noch bis 2030 weiterzumachen, gesehen werden könnte. Hier braucht es bereits in den nächsten Jahren konkrete Maßnahmen für den Erhalt und die Regeneration bestehender Wälder, damit es 2030 überhaupt noch ausreichend Waldflächen zu schützen gibt.

So schwingt bei aller Freude über die Bedeutung, die Waldschutz auf der Konferenz gewonnen hat, auch die Sorge mit, dass es mehr um Schein als um Sein und Taten geht. Angesichts der dramatischen Auswirkungen, die viele Länder bereits jetzt durch den Klimawandel spüren, bewegt sich das Ganze zu langsam und es bleibt bei vielen Worten und Versprechen.

Von den versprochenen Finanzierungshilfen der Industrienationen für die Anpassung an den Klimawandel sind zum Beispiel bisher lediglich 20 Prozent geflossen. Diese Hilfen sollen nun aber, zunächst bis 2025, verdoppelt werden und das ist auch dringend nötig. Auch das Thema der Kompensationszahlungen von Industrienationen, die die Hauptverursacher des heutigen Klimawandels sind, an die Länder, die bereits unvermeidbare klimawandelbedingte Verluste und Schäden ertragen, wurde heiß diskutiert.

Der geplante Fond für klimawandelbedingte Verluste und Schäden wurde letztlich durch Zahlungen zur technischen Beratung nach Schadensreignissen ersetzt. Das ist ein Schritt in die richtige Richtung, jedoch unzureichend, um Staaten ausreichend zu entschädigen und einen Wiederaufbau vor Ort zu ermöglichen.

Nichts desto trotz: Auf der Konferenz wurden einige Schritte in die richtige Richtung unternommen, länderübergreifende Gespräche und wichtige Diskussionen geführt und das Thema Klimaschutz hat große Aufmerksamkeit in den Medien bekommen. Wir hoffen, dass dem nun auch die nötigen Maßnahmen folgen.

 

Werden Sie Förder*in

Als Förder*in spenden Sie regelmäßig und leisten einen wichtigen  Beitrag für den Regenwaldschutz: Durch Ihre Spenden können wir wirkungsvolle Projekte zum  längerfristiger planen und umsetzen! Vielen Dank für diesen wichtigen Beitrag!

Fotonachweis: © Anique Hillbrand 

Auf dieser Seite
Direkt zum Thema springen...