Das Amazonasbecken ist das größte und eindrucksvollste Flusssystem der Welt. Nun haben brasilianische Wissenschaftler eine spannende Neuentdeckung gemacht.
Vier Kilometer unterhalb des Amazonas haben sie den „Hamza“ entdeckt, einen unterirdischen Fluss, benannt nach dem führenden Wissenschaftler dieses Projekts. Er entspringt in den peruanischen Anden und verläuft wie der Amazonas von West nach Ost hin zum Atlantik. Allerdings mündet er dort wesentlich tiefer.
Mit einer Gesamtlänge von 6.000 km ist er genauso lang wie der Amazonas. Sein Strom ist mit 200 bis 400 km Breite jedoch wesentlich breiter als der des Amazonas, bei dem die Flussbreite zwischen einem und 100 km liegt. Seine Fließgeschwindigkeit und die transportierte Wassermenge pro Sekunde sind hingegen deutlich geringer als die des Amazonas.
Entdeckt wurde der Fluss Hamza anhand von Daten, die in stillgelegten Bohrschächten im Amazonasgebiet der Ölfirma Petrobas aus den 70er und 80er Jahren gemacht wurden.
Wissenschaftler haben schon länger nach einem Grund für den niedrigen Salzgehalt des Wassers um die Amazonasmündung herum gesucht, der Hamza wäre dafür eine logische Erklärung, da durch seine Mündung eine weitere beachtliche Menge Süßwasser an dieser stelle in den Atlantik gelangt.
In den nächsten Jahren sollen durch zusätzliche Untersuchungen weitere Details zu Hamza, dem unterirdischen Fluss herausgefunden werden.