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Das endgültige Urteil des Interamerikanischen Gerichtshofes für Menschenrechte, das über die Landrechte für das Gebiet Sarayaku entscheidet, wird für Mitte 2011 erwartet. Derweil protestieren die Kichwa-Indianer weiterhin gegen die Konzessionen an Erdölkonzerne und bauen die „Lebens-Linie“, einen Pfad aus blühenden Bäumen zur Markierung ihres Territoriums, weiter aus.

Seit Jahrzehnten wehren sich die Kichwa-Indianer im ecuadorianischen Amazonasgebiet gegen die Ausbeutung des Regenwaldes durch die Erdölindustrie. Im Jahr 1996 unterzeichnete die ecuadorianische Regierung einen Erdöl-Konzessionsvertrag mit der argentinischen Compania General de Combustibles (CGC) für den "Block 23", ein Stück Land in Ecuador, das teilweise auf dem Gebiet der Kichwa-Indianer in Sarayaku liegt. Der Vertrag wurde ohne Rücksicht auf das Mitspracherecht, das Recht auf kostenlose Beratung sowie auf Gewinnbeteiligung der Bewohner Sarayakus abgeschlossen, außerdem ohne soziale Studien oder Umweltverträglichkeitsprüfungen durchzuführen. Die Kichwa-Indianer in Sarayaku protestierten daraufhin gegen das Eindringen der Ölgesellschaft in ihr Gebiet, und organisierten sich, um die Rechte ihres indigenen Volkes zu schützen. Dennoch deponierte das Unternehmen Sprengstoff in dem Gebiet, rodete den Wald und verletzte damit das Recht der Sarayaku-Einwohner auf Eigentum sowie das Recht auf Nutzung und die Ressourcen des Gebiets, welche die Lebensgrundlage der Indigenen bilden.

Am 18. Dezember 2009 erklärte die Interamerikanische Kommission für Menschenrechte, dass die ecuadorianische Regierung gegen mehrere Artikel der amerikanischen Menschenrechtskonvention verstößt. Daher forderte die Kommission den ecuadorianischen Staat auf, die Rechte der Kichwa-Indigenen zu schützen. Sie gaben den Fall dann an den Interamerikanischen Gerichtshof für Menschenrechte in San José, Costa Rica weiter, da Ecuador den Aufforderungen nicht nachkam. Zwar hatte die ecuadorianische Regierung die an die CCG erlassene Konzession zurückgenommen, allerdings vergab sie die Konzession für den Norden von Sarayaku dann an den italienischen Erdölkonzern AGIP.

Die Anhörungen vor dem Interamerikanischen Gerichtshof werden nun vom 27. Juni bis 9. Juli 2011 stattfinden. Der Entscheid des Gerichtshofes wird mit Spannung erwartet. Er kann richtungweisend für die Rechtsprechung zukünftiger ähnlicher Fälle sein und ist von internationaler Bedeutung:  Ein positiver Entscheid für die Kichwa würde einen historischen Sieg für alle indigenen Völker des Kontinents oder sogar für die indigene Bewegung weltweit bedeuten.

Wie Sie die Kichwa unterstützen können:

OroVerde sammelt derzeit Spendengelder für die Fahrt- und Anwaltskosten der Kichwa für die aktuellen Anhörungen vor dem Interamerikanischen Gerichtshof in Costa Rica. Ohne unsere Hilfe kann die Gemeinde Sarayaku die entstehenden Kosten nicht aufbringen. Helfen Sie mit Ihrer Spende Recht zu schaffen!

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