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Bestand größer als erwartet

WWF Pressemitteilung, 8.12.10

Berlin - Die Zahl der vom Aussterben bedrohten Berggorillas (Gorilla beringei beringei) ist größer als bislang angenommen. Eine „Volkszählung“ im „Virunga Massiv“, einer Vulkanlandschaft im Grenzgebiet von Uganda, Ruanda und der Demokratischen Republik Kongo, belegt, dass dort noch 480 Gorillas leben. Hinzu kommen noch ungefähr 300 Tiere dieser Art, die in einem weiteren Nationalpark in Uganda leben. Weltweit umfasst der Bestand an frei lebenden Berggorillas damit 780 Tiere. „Trotz der erfreulichen Zahlen ist die Art weiterhin extrem bedroht“, erläutert  Johannes Kirchgatter, Afrika-Referent beim WWF Deutschland. Das Ergebnis sei ein Lichtblick. Gegenüber der letzten Bestandsaufnahme von 2003 zeige die Zählung einen Zuwachs von über 25 Prozent. „Trotz der schwierigen politischen Lage in der Region ist das Ergebnis ein Beweis, dass die langjährigen Bemühungen zum Schutz der faszinierenden Tiere Früchte tragen“, freut sich WWF-Experte Kirchgatter.

Berggorillas sind eine von vier Unterarten dieser großen Menschenaffen. Noch seltener sind die Cross River Gorillas, von denen vermutlich nur noch 300 Tiere in einem kleinen Gebiet an der Grenze zwischen Kamerun und Nigeria leben. Darüber hinaus gibt es östliche und westliche Flachlandgorillas, die weiter verbreitet sind. Der Bestand an Flachlandgorillas wird auf über 100.000 Exemplare geschätzt.

Berggorillas sind relativ gut erforscht. Viele der 36 Familien im Virunga-Bergland sind habituiert, das heißt sie wurden behutsam an die Anwesenheit von Menschen gewöhnt. „Gorilla-Watching hat sich inzwischen zu einer wichtigen Einnahmequelle in der Region entwickelt“, berichtet Johannes Kirchgatter vom WWF. Es sei wichtig, diesen Tourismus sanft zu entwickeln und für die Menschen in der Region neue Einnahmequellen zu erschließen. Hier liege der Schlüssel für erfolgreichen Naturschutz. Nach wie vor sind Wilderei und Lebensraumzerstörung die Hauptbedrohung für das Überleben der Gorillas. Menschenaffenfleisch gilt in manchen Gebieten Afrikas immer noch als Delikatesse.  

Berggorillas haben besonders unter dem Schrumpfen ihres Lebensraumes zu leiden - eine regelrechte Holzkohlemafia vernichtet den Wald. Hier kämpft der WWF für Alternativen; sparsame Öfen, Solarkocher und Holzplantagen sollen den Menschen Alternativen zum Raubbau bieten. 

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