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UN-Statistiken für die Jahre 2000-2008 ausgewertet

Kein Land hat seit dem Jahr 2000 mehr Schutzgebiete ausgerufen als Brasilien. Mit 869.360 km² Fläche, 53% mehr als 2000, macht das Land knapp 60% der neu eingerichteten globalen Schutzgebiete aus. Weit abgeschlagen folgen die Länder Australien (125.128 km²), China (114.913 km²), Peru (75.049 km²) und die Demokratische Republik Kongo (44.833 km²). Auch in der gesamtfläche von Schutzgebieten liegt Brasilien mit 2,52 Mio. km² auf Platz eins, gefolgt von Russland (1,54 Mio. km²), China (1,45 Mio. km²) und den USA (1,36 Mio. km²).  

Paradoxerweise ist Brasilien aber auch Weltmeister in der Entwaldung, mit 175.000 km² abgeholztem Amazonas-Regenwald, einer mindestens so großen Fläche zerstörter Cerrado (Baumsavanne) und 3.000 km² vernichtetem Mata Atlantica. Zwar findet die Entwaldung meist außerhalb der Schutzgebiete statt. Bei dem zunehmenden Entwaldungsdruck und der geringen Kontrolle ist es aber nur eine Frage der Zeit, wann auch die Schutzgebiete fallen, wenn sich die politischen Rahmenbedingungen nicht ändern. Auch in Indonesien wurden erst die Wälder außerhalb der Schutzgebiete abgeholzt, bevor der illegale Holzeinschlag systematisch in die Schutzgebiete wanderte.

Großzügige Zusagen in Klima- und Umweltfragen haben sich in Brasilien meist als leere Versprechungen erwiesen. Der Rückgang der Entwaldung durch Wirtschaftskrise und Kreditklemme wurden als Erfolg der Umweltpolitik verkauft. Andererseits wird in wenigen Monaten in Brasilien ein neuer Präsident gewählt, zu denen der jetzige Präsident Lula nicht wieder antreten darf. Insofern kann er mit Versprechen großzügig sein, denn eines ist sicher: Er ist nicht für deren Umsetzung verantwortlich.

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