Der Humboldt-Nationalpark im Südosten Kubas ist eine wahre Schatzkammer der Artenvielfalt. Doch die Folgen des Klimawandels werden immer sichtbarer. Es gibt jedoch kaum Geld für wirksame Naturschutz-Maßnahmen. Auch die Bevölkerung ist sehr arm. Mit naturbasierten Maßnahmen, Bienenzucht und Ökotourismus wollen wir Abhilfe schaffen.
Kubas einzigartige Artenvielfalt in Gefahr
Im Südosten Kubas liegt mit dem Nationalpark Alejandro de Humboldt einer der letzten ursprünglichen Regenwälder der Karibik – ein Hotspot der Artenvielfalt. Hier leben rund 2.000 Tier- und Pflanzenarten. Viele davon sind endemisch und kommen somit nur auf Kuba vor – wie die winzige Bienenelfe oder das Monte-Iberia-Fröschchen. Auch bedrohte Arten wie das Karibik-Manati oder die Kuba-Amazone finden in diesem einzigartigen Ökosystem noch einen Lebensraum.
Doch das Naturparadies ist in Gefahr: Der Klimawandel hinterlässt deutliche Spuren. Die Temperaturen steigen, Dürreperioden nehmen zu, die Regenmenge sinkt – mit dramatischen Folgen, wie häufigeren Waldbränden, Bodenerosion und Tropenstürmen.
Auch die schlechte wirtschaftliche Lage auf Kuba fordert ihren Tribut, da nur wenige Schutzmaßnahmen im Park finanziert werden können und die Menschen dringend ein Einkommen benötigen.
Natürliche Lösungen gegen die Folgen der Klimakrise
Auf Kuba sind die Folgen der Klimakrise, wie in vielen Ländern in der Karibik, bereits deutlich spürbar: Sturmfluten, Starkregen, Dürre, Trockenheit und Tropenstürme setzen dem Boden zu, bringen die Wasserversorgung aus dem Takt und gefährden die Ernten der hier ansässigen Menschen. Daher setzen wir vor Ort auf naturnahe Maßnahmen, die das Ökosystem in seiner ursprünglichen Funktion stärken.
Gemeinsam mit den Gemeinden werden gefährdete Gebiete identifiziert und passende Gegenmaßnahmen für den Nationalpark entwickelt. So stärken Mangrovenwälder beispielsweise die Küsten vor Erosion bei Sturmfluten, schützen das dahinterliegende Land und bieten zudem Fischen und anderen Meeresbewohnern einen Lebensraum. Im Landesinneren werden Berghänge stabilisiert, indem lebende Hecken gepflanzt oder brachliegende Flächen aufgeforstet werden.
Diese Maßnahmen helfen den Menschen dabei, ihre landwirtschaftlichen Flächen oder Hausgärten an die neuen klimatischen Bedingungen anzupassen. Auch die Artenvielfalt wird so in Zeiten des Klimawandels gestärkt.
Imkerei und Ökotourismus: Nachhaltige Einkommen im Humboldt-Nationalpark
Im Projekt stärken wir Natur und Mensch gleichermaßen. Denn die Menschen in den Gemeinden und auch der Nationalpark brauchen dringend verlässliche Einkommen. Nur so kann verhindert werden, dass aus Armut und Mangel an Alternativen Regenwald gerodet wird.
Im Projekt helfen wir den Menschen, Bienen zu halten. Denn die Imkerei verbessert die Ernten in Hausgärten und Waldgärten, weil die Bienen die Pflanzen bestäuben. Honig, Gelee Royal oder Wachs können zudem verkauft werden und sorgen für ein wertvolles Zusatzeinkommen. Wir statten die Menschen mit Bienenvölkern, Bienenstöcken und Schutzausrüstung aus und schulen sie in der Bienenhaltung. Im Nationalparkzentrum La Melba wird eine Erntestation mit Honigschleudern und weiterem Material aufgebaut.
Parallel werden die bestehenden Angebote für Ökotourismus verbessert. Darunter versteht man schonenden und zahlenmäßig begrenzten Tourismus, sodass Flora und Fauna nicht belastet werden. Im Projekt wollen wir beispielsweise das Besucherzentrum in Bahia Taco sanieren. Es werden Infomaterialien über besondere oder bedrohte Arten erstellt und im Besucherzentrum ausgelegt. In mehreren Workshops erarbeiten wir zusammen mit den Menschen der Gemeinden unterschiedliche Ideen für Tourismusangebote.

Die wirtschaftliche Lage auf Kuba ist herausfordernd. Unsere Partner müssen immer wieder sehr kreativ sein und neue Ideen entwickeln, um die Maßnahmen im Projekt wie geplant durchzuführen. Die Motivation der Menschen und die Erfolge unter diesen erschwerten Bedingungen beeindrucken mich immer sehr.
Kubas Naturschätze bewahren
Projektlaufzeit
2025 – 2027
Projektländer
Kuba
Arbeitsschwerpunkte
Maßnahmen
- Stärkung der Natur im Humboldt-Nationalpark und den Gemeinden
- Aufbau von Bienenzucht als Einkommensquelle
- Verbesserung der Ökotourismus-Angebote im Nationalpark
Gut zu wissen
Es gibt aktuell keine oder kaum Förderung von öffentlichen Institutionen und Ministerien für Maßnahmen in Kuba. In diesem Projekt können daher nur Maßnahmen in dem Umfang durchgeführt werden, in dem auch für das Projekt gespendet wird. Unsere Partner sind aus diesem Grund auf Ihre Unterstützung angewiesen. Vielen Dank!
Mit einer Spende oder einem Sponsoring leisten Sie einen unmittelbaren Beitrag zum Schutz des Nationalparks auf Kuba.
Bienenhaltung

Mit 50 Euro ermöglichen Sie den Kauf von Imkereiausstattung, wie Bienenvölker, Bienenstöcke und Schutzausrüstung für die Menschen.
Besucherzentrum

Mit 100 Euro helfen Sie notwendige Materialien und Werkzeuge, die für die Renovierung des Besucherzentrum in Baracoa benötigt werden, zu beschaffen.
Gemeindeworkshops

Mit 450 Euro unterstützen Sie die Gemeinden dabei, die passenden Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel zu identifizieren und umzusetzen.
Seit 1995 unterstützen wir die Provinzvertretung UPSA (Unidad Presupuestada de Servicios Ambientales) des CITMA (Ministerio de Ciencia, Tecnología y Medio Ambiente) in Guantánamo. Mit unseren Spenden kann die UPSA den Nationalpark verwalten, Fauna und Flora erhalten sowie Arbeitsmaterialien beschaffen.
Neben unseren Arbeitsschwerpunkten Artenvielfalt und Schutzgebiete, Klima- und Ressourcenschutz und Nachhaltig Wirtschaften zahlt das Projekt auch auf folgende UN-Ziele für eine nachhaltige Entwicklung (SDGs) ein:





Noch Fragen zum Projekt? Ihre Ansprechpartnerin

Melissa Brosig
Team Fundraising & Spender*innenbetreuung
Telefon: +49 228 24290-64
mbrosig[at]oroverde[dot]de
Fotonachweis: ©OroVerde - M. Santamaria (Titelbild Küste, Iberia-Fröschlein, Mangroven, Besucherzentrum), ©OroVerde - A. Fincke (Frau in einer Imkerei; Bienenkästen; Parkranger)
Letzte Überarbeitung: 22.05.2025