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Rafael Torres berichtet von seiner Tätigkeit als Kleinproduzent aus der Dominikanischen Republik. Er lässt den Blick über seine kleine Finca schweifen, die sich in die Berghänge am Oberlauf des Río Mao in der Dominikanischen Republik schmiegt. Neben den Zitronenbäumen, die lange Zeit seine Haupteinnahmequelle waren, stehen inzwischen Kochbananenstauden. Dazwischen lugen die Blätter von Yucca, Süßkartoffel und Yautía hervor.

Weiter unten am Hang liegt ein kleiner, vor Kurzem abgeernteter Kaffeehain mit großen Schattenbäumen. In einer geschützten Ecke wachsen in einem Hausgarten Kohl, Koriander, Knoblauch, Salat, Paprika sowie einige Gewürz- und Heilkräuter für den Eigenbedarf der Familie und den gelegentlichen Verkauf von Überschüssen auf dem Markt heran. Die verschiedenen Pflanzen sind nicht zufällig verteilt, sondern strategisch platziert und kombiniert, um unterschiedliche Funktionen zu erfüllen, wie zum Beispiel die Wahrung des Nährstoffgleichgewichts, Verbesserung der Bodenqualität, Schatten oder den Schutz gegen die Erosion, eine ständige Bedrohung an den steilen Hängen, insbesondere während der tropischen Wolkenbrüche in der Regenzeit.

Ananas: gut für den Boden und dazu noch verdammt lecker

An einigen Stellen bilden Ananaspflanzen lebende Hecken, die gemeinsam mit Totholzbarrieren den Wasserdurchfluss regulieren. Sie verhindern, dass wertvolle Humusschichten weggeschwemmt wird und stellen sicher, dass die größtmögliche Wassermenge im Boden versickert und gespeichert wird, um die Versorgung der Pflanzen in der Trockenzeit zu verbessern. „Die Ananas erfüllt mir zwei Funktionen“, erläutert Rafael mit verschmitztem Lächeln und einem Augenzwinkern, „sie verbessert den Boden und sie schmeckt verdammt lecker.“

Die Maßnahmen und Umstellungen, die er mit Beratung der dominikanischen OroVerde-Partnerorganisation Centro Naturaleza, durchgeführt hat, haben ihm nicht nur geholfen, die Auswirkungen des Klimawandels abzumildern. Sie haben auch sein Ernten verbessert und die Ernährung seiner Familie ausgewogener gemacht. Viele Menschen in der Gegend treibt der Mangel an Perspektiven dazu, ihre Heimat in Richtung USA oder der touristisch geprägten Küstenregionen zu verlassen. Seit er mit dem Centro Naturaleza arbeitet, ist das für Rafael kein Thema mehr: „Jetzt fehlt mir nichts mehr“.

Der Boden erschöpft sich nicht, wenn man mit ihm umzugehen weiß

Aber neben den besseren Ernten ist Rafael auch dankbar dafür, dass er jetzt in der Lage ist, das Land, auf dem er aufgewachsen ist, besser zu schützen. „Früher wurde uns beigebracht, dass die Brandrodung neuer Flächen die einzige Möglichkeit wäre, unsere Produktion zu steigern. [Mit dem Centro Naturaleza] haben wir gelernt, wie wir gleichzeitig produzieren und unsere Umwelt bewahren können. Der Boden erschöpft sich nicht, wenn man mit ihm umzugehen weiß.“

Internationale Partnerschaften WasserWald

Das WasserWald-Projekt ist ein Gemeinschaftsprojekt von Centro Naturaleza (Dominikanische Republik), Pronatura Mexico, UPSA (Kuba), Defensores de la Naturaleza (Guatemala) und OroVerde (Deutschland).

Förderer:
Dieses Projekt ist Teil der Internationalen Klimaschutzinitiative. Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) unterstützt diese Initiative auf Basis einer Bundestagsentscheidung.