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Wie kann gesellschaftliche und kulturelle Vielfalt bei der Lösung eines der dringendsten Probleme unserer Zeit, dem Biodiversitätsverlust, helfen? Antworten auf diese Frage und weiteren Zusammenhängen zwischen Biodiversität und gesellschaftlicher Vielfalt sollen im neuen Bildungsprojekt von OroVerde nachgegangen werden.

 

Wer sich mit komplexen Systemen wie der Biodiversität in tropischen Wäldern befasst, merkt schnell: Erst das Zusammenspiel unterschiedlichster Blickrichtungen und Perspektiven ermöglicht es, die Zusammenhänge besser zu verstehen und dadurch auch bessere Entscheidungen zur Steuerung dieser Systeme zu treffen. Denn für die Lösung komplexer Probleme sind unterschiedliche Sichtweisen gefragt, die jeweils einen weiteren Puzzlestein für ein möglichst umfassendes Gesamtbild liefern. Gesellschaftliche und kulturelle Vielfalt kann also als wesentliche Stärke verstanden werden, um zum Beispiel die Zerstörung der biologischen Vielfalt in den Tropenwäldern aufzuhalten.

Allerdings kommt diese Erkenntnis in Zeiten von Populismus und gesellschaftlichen Spaltungennicht von alleine, wie wir gerade in der derzeitigen Krise beobachten können. Denn sie erfordert

 

  • eine Offenheit für andere Perspektiven und Toleranz gegenüber anderen Meinungen,
  • den Mut, andere Sichtweisen auszuhalten und zu mit den eigenen zu verknüpfen,
  • die Überzeugung, dass es nicht nur eine „Wahrheit“ gibt, sondern dass erst viele Blickrichtungen einen Eindruck von komplexen Systemen ermöglichen.

Diese Grundlagen gilt es bereits frühzeitig Jugendlichen zu vermitteln, genauso wie partizipative Methoden der Entscheidungsfindung. 

Vielfalt der Kulturen

Das neu Umweltbildungsprojekt „Faszination Vielfalt“, das von der Stiftung Umwelt und Entwicklung NRW und über das Förderprogramm entwicklungspolitische Bildung von ENGAGEMENT GLOBAL aus Mitteln des Bundesministeriums für Entwicklung und Zusammenarbeit gefördert wird, möchte junge Menschen befähigen, kulturelle, gesellschaftliche und biologische Vielfalt zu verstehen, zu begreifen und zu respektieren. Diese Vielfalt soll als besonders schützenswert erkannt werden. Im Projekt sollen jungen Menschen zudem die Erfahrung machen, dass die drängenden Probleme der Welt auch Chancen sein können und es sich lohnt, sich aktiv für eine nachhaltige Zukunft einzusetzen. Besonders spannend ist der Blick über den Tellerrand in ferne Kulturen: Was denken indigene Amazonas-Bewohner, wie zum Beispiel unsere Projektpartner die Kichwa in Ecuador, über aktuelle globale Herausforderungen wie die Zerstörung natürlicher Ressourcen? Welche Lösungsideen haben sie anzubieten, um sowohl die biologische als auch die gesellschaftliche und kulturelle Vielfalt zu erhalten? Wie können Naturschutzkonzepte aus indigener Sicht aussehen? 

Vielfalt der Methoden 

In einem Kreativworkshop mit Fachleuten und Akteuren der Zivilgesellschaft wird der Frage nachgegangen werden, wie Aktive der Umweltbildung junge Menschen für das Thema Vielfalt begeistern könnten.  Durch ein künstlerisches Praxisprojekt mit Schulen in NRW soll Vielfalt für Schüler*innen erlebbar gemacht werden. Die Maßnahmen münden in vielseitigen Unterrichtsmaterialien für die Sekundarstufe 1. Das Materialpaket soll langfristig Lehrer*innen die Möglichkeit bieten, das Thema Vielfalt im Unterricht aufzugreifen und ähnliche Projekte an der Schnittstelle von kultureller und naturwissenschaftlicher Bildung eigenständig durchzuführen. Immer mit dem Ziel, jungen Menschen nicht nur Wissen zu vermitteln, sondern auch zu mutigem und selbstbestimmtem gesellschaftlichen Handeln anzuregen.

Fragen zum Projekt beantwortet gerne die Projektverantwortliche Elisa Rödl unter eroedl(at)oroverde.de.

 

Fotonachweis Titelbild: K. Wothe (Brettwurzel, Pfeilgiftfrosch, Tiger, Kronentaube, Orang-Utans), Özi's Comix Studio ( Blüte, Palme), Philip Gondecki (Schmetterling), Elke Mannigel (Warimak Wald, gelbe Blüte, Krebs, Ranger), Anna Hömberg ( Blatt, Frau), Andreas Simmelbauer (schwarzer Frosch), Linda Rohnstock (Pilze), Antje Enke (Bananenblüte),

 

 

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