Langsam gleitet das Fischerboot durch das trübe Wasser in der Abenddämmerung – es gluckst und blubbert bei jedem Stoß gegen eine Wurzel im riesigen Geflecht, das uns umgibt. Bei einem Besuch im Mangrovengebiet des Golfs von Fonseca in Honduras hatte unsere Kollegin Laura Krings die Gelegenheit, den Reichtum der „blauen Wälder“ mit allen Sinnen zu erleben – und mit Schlüsselakteuren für ihren Erhalt und Wiederaufbau zu sprechen.
Mangroven sind nicht nur als Kohlenstoffspeicher ein wichtiger Verbündeter – sie bremsen die Wucht von Tropenstürmen, festigen die Küste und liefern im Golf von Fonseca Fischerfamilien Nahrung und eine Einkommensgrundlage. Die Mangrovenbestände gehen weltweit jedoch zurück und weichen meist landwirtschaftlichen Flächen oder Aquakulturen. Im Golf von Fonseca kommt neben der Landnutzungsänderung noch ein anderes Problem hinzu: zunehmende Verschmutzung durch feste Abfälle, aber gleichzeitig wenig Koordination, um die Wasserqualität und den Zustand der Mangroven zu überwachen. Zur Datengenerierung, verbessertem Abfallmanagement und Monitoring der Wälder nimmt das neue OroVerde-Projekt, das im Oktober gestartet ist, nun eine Schlüsselrolle in der Region ein.