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Hochwertige Produktion von Rohkakao und Rohkaffee stehen im Fokus unseres neuen Projektes im Südwesten Guatemalas. In der Gebirgsregion Sierra de las Minas geht es jedoch nicht nur um Qualität, sondern auch um effizienten Regenwaldschutz durch naturverträglichen Anbau und eine professionelle Vermarktung. Seit vielen Jahren begleiten wir in der Region Sierra de las Minas in Guatemala die Bauernverbände auf Gemeinde- und Kommunenebene. Die Erfahrung zeigt: Gemeinsam vereint gelingt es besser, den Anbau und die Qualität der Produkte zu verbessern und Verkaufsstrategien zu erarbeiten – was auch dem Regenwald zugutekommt.

02.03.2023 | OroVerde

Der Weg von einem biodiversen Agroforstsystem mit Kakaobäumen bis hin zu einem fertigen Produkt ist sehr lang – und das nicht nur geographisch: Die Verarbeitung von der Kakaofrucht bis hin zur Tafel Schokolade erfordert sehr viele Zwischenschritte, wie etwa die Fermentierung und Trocknung der Kakaobohnen. Doch das ist nicht alles: Die Ware muss transportiert werden, Kontakt zum Abnehmer aufgenommen und gepflegt sowie Qualitätsstandards eingehalten werden.

Viele dieser Schritte stellen eine große Herausforderung für Kleinbäuerinnen und Kleinbauern dar, die häufig in abgelegenen Gemeinden leben. Sie verfügen über wenig Erfahrung und über weniger Möglichkeiten für die Umsetzung der Weiterverarbeitung, Qualitätsstandards und des Marketings. Für individuelle Produzent*innen ist es mit Blick auf den internationalen, aber auch den nationalen Markt fast unmöglich, eine ausreichend große Menge zu produzieren, für die es sich lohnt, Fermentier-, Trocknungsanlagen und Verpackungstechnik zu unterhalten und den Transport zu organisieren.

Die Bauernverbände in Sierra de las Minas fangen einen Teil dieser Herausforderungen ab und mit gemeinschaftlichem Verkauf, Wertschöpfung und einem offiziellen Organisationsstatus haben für einen großen Schritt Richtung nachhaltiger Kakaoproduktion und -verarbeitung gesorgt.
Bisher fehlte aber noch ein wichtiger Schritt, der in den Verbänden nicht strategisch abgedeckt werden kann: eine Vernetzung mit Handelspartnern und eine professionelle Vermarktung. Dazu haben sie sich nun zusammengeschlossen und eine lokal betriebene Firma gegründet, die KOMONIL S.a.

Das Projekt unterstützt zunächst den rechtlichen Anschluss von weiteren Bauernverbänden an die KOMONIL S.a., die Kaffee und Kakao aus biodiversen Agroforstsystemen produzieren. Damit fördern wir den Erhalt von waldähnlichen Anbausystemen mit vielen ökologischen Vorteilen im Umland der intakten Wälder. So können die letzten Schritte der Wertschöpfungskette professionell und unter Einhaltung erforderlicher Standards für den Markt erfolgen. Zudem wird eine gemeinsame Vermarktungsstrategie entwickelt, damit sie als geschlossene Handelsregion mit hoher Produktionsqualität auch über den lokalen und regionalen Markt hinaus wahrgenommen werden. Dadurch wird die Chance auf stabile Handelsbeziehungen und faire Preise erhöht und die Region Vorreiter in einer nachhaltigen, gewinnbringenden Produktion von Kaffee, Kakao, Kardamom und Honig, mit der nicht zuletzt der Waldwiederaufbau und -erhalt in der Puffer- und Übergangszone des Biosphärenreservates Sierra de las Minas (Guatemala) unterstützt und die Lebensbedingungen der lokalen Bevölkerung zu verbessert werden. 

Auf die Bäuerinnen und Bauern kommt einiges zu: Für die KOMONIL S.a. werden sie an Handelsmessen teilnehmen und ihre Produkte bewerben. Die Biozertifizierung wird weiter ausgebaut und sie entwickeln gemeinsam ein Herkunftssiegel für nachhaltige Produkte aus dem Biosphärenreservat Sierra de las Minas, das signalisiert: Hochwertigkeit und Nachhaltigkeit steht für Produkte dieser Region an erster Stelle.

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