Schon seit November sind sie in ganz Bonn zu finden – bunte Sticker, die auf unterschiedliche Art und Weise auf unsere Tropenwaldstiftung aufmerksam machen. Unsere Guerilla-Kampagne rief unerwartet viele Reaktionen hervor und erfüllte auf diese Weise ihre Mission: Mit Witz eine größere Reichweite und Bekanntheit bei jungen Menschen erzielen.
27. Februar 2025 | Evke Bakker
Drama, Gossip und Popkultur – Der Leitsatz unserer Designs
Nichts geht über ein bisschen Drama und trendige Designs. Deshalb richteten wir unsere fünf verschiedenen Stickerdesigns strikt nach diesen Parametern aus. Drei Designs beziehen sich mit ihrem neongrünen Design auf das Album „Brat“ (auf Deutsch „Göre“) von der britischen Künstlerin Charli xcx, das im Sommer 2024 einen großen Erfolg feierte und Anfang März 2025 fünf Preise bei den Brit Awards abräumte.
„Brat“ wurde im vergangenen Sommer nicht nur zum Trendwort, sondern zu einem Lebensgefühl. „Brat“ bezeichnet jemanden, die oder der frei heraus die eigene Meinung sagt, etwas „messy“ aber stets authentisch ist. Mode, Verhalten und Personen an sich wurden „Brat“, sogar Kamala Harris während ihres Wahlkampfs wurde von Charli xcx selbst zur „Brat“ erklärt.
Drei OroVerde-Sticker knüpfen an diesen Trend an und stellen mit ihren Slogans „Bonner Brats folgen OroVerde“, „Regenwaldschutz statt Brat-Wurst“ und „Regenwaldschutz ist Brat Behaviour“ einen Bezug zwischen Naturschutz und Pop-Kultur her. Ein QR-Code bringt neugierige die Betrachter*innen direkt auf unser Instagram-Profil.
Die anderen beiden Designs sind zugegebenermaßen etwas ausgefallener. Sie stellen einen unschönen Beziehungsstreit nach, der von einem toxischen Pärchen in der Öffentlichkeit ausgetragen wurde. Auf dem pinken Sticker wirft die vom OroVerde-Team imaginierte Hannah ihrem Ex-Freund Lukas vor, sie mit einer anderen Frau betrogen zu haben. Sie verbrennt daraufhin all seine Besitztümer und spendet seine Hälfte des Geldes auf dem gemeinsamen Konto an OroVerde – eine gute Entscheidung!
Auf dem gelben Sticker schreibt der gekorbte Lukas seine verbitterte Antwort an Hannah. Er verneint den Betrug nicht, befürwortet ihrer großzügige Spende in einem sarkastischen Tonfall und droht zum Schluss damit, Hannahs geliebtes Stofftier mit einer Schere auseinanderzunehmen.
Auch diese beiden Sticker sind mit einem QR-Code versehen, der neugierige Betrachter*innen auf zwei verschiedene Seiten auf der OroVerde-Homepage lockt – die von Hannah und die von Lukas. Auf diesen Seiten entpuppt sich der Streit schließlich als kleiner Witz. Denn anstatt eine weitere Plattform für Hannahs und Lukas‘ Streit zu bieten und Fotos von zerschnittenen Teddybären und verbrannten Playstations zu zeigen, wird hier auf einmal eine Drehung Richtung Regenwaldschutz gemacht. Denn auch dieser wird verbrannt, zerschnitten und zerstört.
In Bonn und Beyond: Sticker verbreiteten sich rasend schnell
OroVerde legte die Sticker nach Absprache mit den Inhaber*innen in zahlreichen Cafés und Kneipen aus, darunter das Café Orange, das Pie Me und das Pawlow in der Altstadt. Von dort aus verbreiteten sich die Sticker allerdings sehr schnell in der ganzen Stadt und waren schon bald an Laternen, Ampeln und Mülleimern befestigt. Manche von ihnen schafften es bis in andere Städte wie Köln, Berlin, Münster, Bremen, Leipzig oder sogar bis ins Ausland.
Aktion, Reaktion: Über 2.200 Menschen scannten die QR-Codes
Das Beziehungsdrama hatte den gewünschten Effekt: Insgesamt griffen seit Verteilung der Sticker 2.224 Menschen zum Smartphone und scannten den QR-Code auf den gelben und pinken Stickern. Täglich kommen neue dazu Seitenaufrufe dazu. Auch privat wird unser Team immer wieder auf die Sticker-Aktion angesprochen.
Teilweise wurde auch im öffentlichen Raum mit den Stickern interagiert. Ein handgeschriebenes Etikett, das über einen pinken Sticker am Rhein geklebt wurde, entlarvt Hannahs Botschaft an Lukas als „einen Fake“. Unweit davon entfernt wurde ein pinker Sticker sogar von einem weiteren handschriftlichen Etikett überklebt, das mit der fast politischen Botschaft „Wählt den Frieden“ Hannah und Lukas zur Vernunft ermahnt. An anderer Stelle in der Bonner Nordstadt wurde ein Sticker mit Illustration neben einen pinken OroVerde-Sticker geklebt, der verlauten lässt „Men cry.“
Hintergedanke Transformation
Die Guerilla-Aktion fand im Rahmen des Projektes „Umdenken und Anpacken“ statt. Das Projekt richtet sich vor allem an junge Menschen und möchte sie in Beruf und Alltag für mehr Nachhaltigkeit begeistern. Gerade Zielgruppe wollten wir über einen kreativen Weg erreichen und auf die Themen Natur- und Klimaschutz aufmerksam machen.
Das Projekt umfasst die Erstellung von zahlreichen neuen Social-Media und Webbeiträgen zu aktuellen politischen, gesellschaftlichen und Verbrauchsthemen sowie eine Wanderausstellung und verschiedene Workshops.
Diese Seite entstand im Rahmen des BNE-Projekts „Transformation“. Dieses Bildungsprojekt wird gefördert durch die Stiftung Umwelt und Entwicklung Nordrhein-Westfalen und ENGAGEMENT GLOBAL mit Mitteln des BMZ.


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Fotonachweis: Alle Fotos von OroVerde - E. Bakker.