Die starke Hurrikan Saison 2017 wird sicher vielen noch lange in Erinnerung bleiben. Ein Sturm nach dem anderen traf auf Mittelamerika und die Karibik und die Schäden waren teilweise verheerend. Auch unsere Projektregionen in den Regenwäldern von Kuba, der Dominikanischen Republik und Guatemala blieben nicht verschont. Die starken Regenfälle haben in Guatemala eine der schlimmsten Überschwemmungen der letzten 20 Jahre verursacht, wobei einige Regionen sogar stärker betroffen waren als nach den Hurrikans Mitch in 1998 und Stan in 2005. Unser Regenwaldschutz Projekt am Izabal See in Guatemala konnten wir nun dank finanzieller Unterstützung des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) ausweiten, um die Familien beim Wiederaufbau zu unterstützen, ihre Grundversorgung zu sichern und die Risiken für ähnliche zukünftige Ereignisse zu mindern.
Die Überschwemmungen in einigen der Gemeinden waren so stark, dass viele unserer Projektaktivitäten betroffen waren – Ställe der Kleintierzuchten und Hausgärten wurden zerstört, Wasserleitungen beschädigt und es kam zu Hangrutschen auf Flächen, die nicht bewaldet sind. Die Versorgung der Familien mit sauberem Wasser war bedroht und es fand sich kaum noch trockenes Feuerholz zum Kochen.
Außerdem zeigte sich im Zuge dessen, dass die Notfall-Einsatzzentren der Kreisverwaltungen nur unzureichend ausgestattet sind. Daher konnten sie nur sehr eingeschränkt die im Rahmen des OroVerde- Projektes extra für solche Katastrophenfälle eingerichteten lokalen Gemeindekomitees unterstützen.
Regenwald gegen die Folgen des Klimawandels
Mit der Projekterweiterung wird den Familien nun in den kommenden Monaten geholfen, das Verlorene wiederherzustellen und das Zerstörte zu reparieren. Es geht aber vor allem auch darum die Menschen besser auf solche Folgen des Klimawandels in der Zukunft vorzubereiten. Und da spielt unter anderem der Regenwald eine entscheidende Rolle.
Während der starken Regenfälle wurden vermehrt Flächen identifiziert, die ein Risiko von Hangrutschen aufweisen, weil sie nicht mehr mit Wald bedeckt sind. Deswegen sollen nun zusätzlich 65 Hektar an Hängen gelegener Wald in den Gemeinden regeneriert werden. Durch das Wurzelwerk der Bäume reduziert sich das Risiko, dass die Erde bei Regen ins Rutschen gerät.
Klimaveränderungen beobachten
Damit sich die Gemeinden besser und frühzeitig für mögliche extreme Wetterereignisse wappnen können, werden meteorologische Stationen installiert, die u.a. die Windgeschwindigkeit, Temperatur, relative Feuchtigkeit sowie die Niederschlagsmenge messen.
Die klimatischen Daten helfen nicht nur dabei sich auf Katastrophen (z.B. Hinweis auf Starkregenereignisse, Risiko von Waldbränden) besser vorzubereiten, sie ermöglichen auch eine bessere Planung der landwirtschaftlichen und forstlichen Aktivitäten (z.B. gute Zeitpunkte für die Aussaat oder Pflanzung der Regenwaldbäume).
Bessere Koordination bei Katastrophen
Während des Auftretens von Katastrophen, wie Überschwemmungen und Hangrutschen, werden die nötigen Maßnahmen für den Hilfseinsatz in den Gemeinden in Notfall-Einsatzzentren der Kreisverwaltungen geplant und von dort aus koordiniert. Darunter auch die von den Gemeinde-Komitees zur Reduzierung der Risiken von Katastrophen, die im Rahmen unseres Projektes gegründeten wurden. Bisher sind diese Zentren nur unzureichend ausgestattet um ihrer Rolle auch gerecht zu werden. Das Projekt unterstützt die Zentren nun, damit die Koordination der Einsätze zukünftig reibungslos funktioniert.
Versorgung der Gemeinden verbessern
Die Familien in den betroffenen Gemeinden haben viel verloren und ihre Grundversorgung ist in Gefahr. Deswegen werden sie nun u.a. dabei unterstützt die Ställe ihrer Kleintierhaltungen wiederaufzubauen, zerstörte Hausgärten neu anzulegen und Wasserrohrleitungen zu ersetzen. Außerdem werden weitere 60 brennholzsparende Kochherde und 60 ökologische Wasserfilter ausgegeben. Zur Deckung ihres Brennholzbedarfs legen die Familien ergänzend noch 30 weitere Hektar Energiewälder an. Dadurch wird der Nutzungsdruck auf den Regenwald weiter reduziert.
Mit vereinten Kräften arbeitet OroVerde zusammen mit seinen lokalen Partnern weiter daran, den Regenwald im Gebiet um den Izabal See in Guatemala zu schützen und die Menschen dabei zu unterstützen ihr Leben nachhaltig zu verbessern und gemeinsam dem Klimawandel die Stirn zu bieten.