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Am 1. Februar hat die Menschenrechtsorganisation FIAN Deutschland mit Unterstützung verschiedener Nicht-Regierungsorganisationen eine Kampagne zum Thema Menschenrechte und Klimaschutz gestartet. Im Zentrum steht dabei die Forderung, dass sowohl bei Klimaschutzprojekten zur Minderung des CO2-Ausstoßes als auch bei der Finanzierung von Maßnahmen zur Anpassung an die Auswirkungen des Klimawandels Menschenrechte besser geschützt werden müssen. OroVerde unterstützt diese Forderung. Denn wie bei Waldklimaprojekten gilt auch bei allen anderen Arten von Klimaschutzmaßnahmen: Klimapolitik darf nicht zur Verletzung von Menschenrechten führen.

Der Klimawandel hat bereits heute spürbare negative Auswirkungen auf die Umsetzbarkeit der Menschenrechte auf Nahrung und Wasser, die sich in Zukunft noch weiter verschärfen werden. Zunehmende Dürren, Stürme und Überschwemmungen beeinträchtigen die Möglichkeit von immer mehr Menschen, sich zu ernähren. Außerdem kann es jedoch auch durch Klimaschutzmaßnahmen zur Verletzung von Menschenrechten kommen. Deutsche Energie-Unternehmen betreiben riesige Kohlekraftwerke, welche große Mengen CO2 produzieren. Die Emissionsrechte für diese Kraftwerke kaufen sie unter anderem bei Klimaschutzprojekten, die vor allem die Einsparung von CO2 zum Ziel haben und z.B. in China umgesetzt werden. Bei diesen Klimaschutzprojekten kommt es immer wieder zu Menschenrechtsverletzungen als Folge von Landvertreibungen: die lokale Bevölkerung verliert ihre Häuser, Kleinbauern ihr Ackerland, ganze Ortschaften werden zwangsumgesiedelt. Die Kampagne fordert daher von der Bundesregierung, sich für die Verankerung strikter Menschenrechtsklauseln in nationalen Gesetzen und internationalen Vereinbarungen zu diesen internationalen Klimaschutzmaßnahmen einzusetzen.  Die lokale Bevölkerung sollte stets in die Entwicklung von Projekten eingebunden werden und die Respektierung ihrer Menschenrechte überprüft werden. Weitere Informationen zur Kampagne sowie die Möglichkeit, sich an einer Online-Petition zu beteiligen finden Sie hier: http://www.klimaschutz-ist-menschenrecht.de.

 

OroVerde initiiert derzeit ein Waldklimaschutzprojekt in Guatemala. Auch hier steht die Wahrung der Menschenrechte im Vordergrund, z.B. bei den Fragen, wie bestehende lokale Nutzungsrechte gesichert oder ausgebaut werden können oder wie die Sicherung des Lebensunterhaltes der Menschen verbessert werden kann.  Bei allen Maßnahmen ist die Einbindung der Menschen vor Ort zentral. Die Erfahrungen zu neuen Lösungsansätzen, die in dem OroVerde-Projekt gewonnen werden, sollen in Zukunft auf internationaler Ebene in die Diskussionen zur Klimaschutzpolitik einfließen und so langfristig die Qualität und Nachhaltigkeit von Klimaschutzprojekten absichern.

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