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Das Raja Ampat-Archipel im Osten Indonesiens ist ein wahres Naturparadies. Als Hotspot der Artenvielfalt beherbergen die etwa 1.500 Inseln zahlreiche äußerst seltene Arten wie das Braunbrust-Buschhuhn, den Roten Paradiesvogel oder den niedlichen Tüpfelkuskus. OroVerde setzt sich seit 2014 durch sein Projekt für den Schutz dieses außergewöhnlichen Paradieses ein: Denn illegale Rodungsaktivitäten, Infrastrukturprojekte, der illegale Handel mit Wildtieren und eine unkontrollierte Tourismusentwicklung drohen diese artenreiche Naturlandschaft zu zerstören.

Auf Waigeo, der größten Insel des Raja Ampat-Archipels ist OroVerde zusammen mit drei Partnerorganisationen in den Gemeinden Saproken, Wawiyai, Warimak und Kalitoko aktiv. Formal stehen bereits große Teile Waigeos unter Schutz. Im alltäglichen Leben der etwa 20 000 Inselbewohner sind die ausgewiesenen Schutzgebiete jedoch nicht präsent und spielen nur eine untergeordnete Rolle. Mangelnde Kommunikation und fehlender Einbezug der lokalen Bevölkerung in die Planung der Schutzgebiete, hat zu einer geringeren Akzeptanz in der Bevölkerung geführt. Zahlreiche Bewohner Waigeos sind aufgrund mangelnder Alternativen auf den illegalen Handel mit Tropenholz und seltenen Wildtieren als Einkommensquellen umgestiegen, um ihr Überleben zu sichern. Auch der geplante Bau einer 700 km langen Ringstraße um die Insel, gefährdet die Biodiversität Waigeos massiv.

Partizipation und Vernetzung der Akteure als Erfolgsfaktoren

Um die tropischen Regenwälder Waigeos und ihre Biodiversität besser schützen zu können, muss die Bevölkerung vor Ort mehr in die Naturschutzpläne integriert werden. Auf einer zweiwöchigen Exkursion zur Erforschung und Kartierung der Biodiversität im Hochland Ost-Weigeos, konnten die verschiedenen Akteure aus Wissenschaft, Naturschutzbehörden und Bevölkerung erstmals zusammengebracht werden und eine Vernetzung der verschiedenen Bereiche wurde angestoßen. Insgesamt wurde die Zusammenarbeit mit der lokalen Naturschutzbehörde noch weiter ausgebaut. Ein weiterer wichtiger Baustein der erfolgreichen Zusammenarbeit ist die Sensibilisierung der Behörden für die Belange der einheimischen Bevölkerung.

Große Fortschritte konnten auch bei der Umsetzung von partizipativen Schutzabkommen mit den einzelnen Gemeinden erzielt werden. In der Gemeinde Saproken wurde bereits ein konkreter Aktionsplan zur schonenden Nutzung natürlicher Ressourcen ausgearbeitet. Auf dem Weg zu einer nachhaltigen Entwicklung in den Projektgemeinden schreitet das Dorf Warimak beispielhaft voran. Ein umfassender Dorfentwicklungsplan legt neben Maßnahmen zum Naturschutz auch konkrete Ziele in den Bereichen Bildung, Gesundheit und Tourismus fest.

Ökotourismus und waldschonende Landwirtschaft als alternative Einkommensquellen

Um langfristig die außergewöhnliche Biodiversität Waigeos erhalten zu können, müssen jedoch alternative Einkommensquellen für die lokale Bevölkerung geschaffen werden. Ansätze liegen hierzu vor allem in dem Bereich des gemeindebasierten Ökotourismus. So können die Bewohner beispielsweise mit spannenden Trekkingtouren durch den Regenwald oder Kajakfahrten entlang der Küste von den Touristen profitieren. Auch waldschonende Landwirtschaft und die Weiterverarbeitung der Nutzpflanzen zu Snacks, Ölen und Souvenirs kann eine weitere alternative Einkommensquelle darstellen.

 

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