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Fachgespräch zu Erfahrungen und Kontroversen in Lateinamerika am 13. Oktober 2011 in Berlin. Anmeldung jetzt möglich.

Wer sich mit Klimapolitik auseinandersetzt, stößt unweigerlich auf die Abkürzung REDD, die Klima- und Waldschutz miteinander verbindet. Doch was genau versteckt sich dahinter? REDD steht für „Reducing Emissions from Deforestation and Degradation“, also die Reduzierung von Emissionen, die durch Entwaldung und Schädigung von Wäldern verursacht werden. Bis zu 17% der weltweiten Emissionen kommen aus der Entwaldung, sodass eine Reduzierung des weltweiten Waldverlustes auch wesentlich zum Klimaschutz beiträgt.
REDD gibt den Wäldern als Kohlenstoffspeicher einen monetären Wert und kann bei der richtigen Umsetzung viele Vorteile haben: Der Waldschutz wird zum Instrument des Klimaschutzes, erhält die biologische Vielfalt, sichert wichtige Ökosystemleistungen, achtet Menschenrechte, fördert die lokale Entwicklung und trägt zur Armutsbekämpfung bei. Besonders in waldreichen Entwicklungs- und Schwellenländern weckt REDD Hoffnungen auf den „großen Geldsegen“ und verbesserte Lebensumstände.

Doch das komplexe Modell birgt auch Risiken, denn bisher ist REDD ein Sammelbegriff unterschiedlicher Vorstellungen und es gibt noch keinen definierten Mechanismus, der die Strukturen und die genaue Umsetzung des Modells festlegt. Essentielle Fragen sind noch nicht geklärt, z.B.: Woher soll das Geld für den Waldschutz kommen – aus freiwilliger Finanzierung oder einem verbindlichen Emissionshandel? Inwiefern werden die Rechte indigener Völker beachtet und wie kann die lokale Bevölkerung gerecht an den Aktivitäten beteiligt werden? Welche Schutzbestimmungen müssen beachtet werden, um Risiken zu vermeiden und darüber hinaus all die positiven Ziele von REDD zu erreichen? Es besteht die Befürchtung, dass es zu Bodenspekulation und Verdrängung kommen kann.

Diesen Fragen werden auf der Tagung „REDD - Klimaschutz durch Walderhalt“ am 13. Oktober 2011 in Berlin diskutiert, die OroVerde gemeinsam mit dem Klima-Bündnis e.V. und der Heinrich Böll Stiftung organisiert. Mit Gästen aus dem Süden und Vertreter/-innen staatlicher und nicht-staatlicher Institutionen wollen wir die bisherigen Erfahrungen mit REDD-Projekten analysierten, um dann Voraussetzungen für die Zukunft von Wald- und Klimaschutz zu debattieren. Dabei soll auch deutlich werden, welche Ansätze jenseits von REDD notwendig und unterstützenswert sind.

Für die Veranstaltung ist eine Anmeldung erforderlich:
Daniel Backhouse: backhouse(at)boell.de

Im Anschluss wird noch eine Abendveranstaltung stattfinden, die sich mit der aktuellen Thematik „Öl versus Wald: Ist Yasuní noch zu retten? Wie steht es um Ecuadors Initiative zur Rettung des Yasuní-Nationalparks?“ befassen wird.

Die Tagung richtet sich an NGOs, die im Bereich Umwelt aktiv sind, als auch an politische Gremien aus dem Bereich Entwicklungszusammenarbeit sowie an die interessierte Öffentlichkeit.

Für die Abendveranstaltung ist keine Anmeldung erforderlich.
Die Teilnahme an beiden Veranstaltungen ist kostenlos.

Informationen zum Tagungsprogramm finden Sie hier.

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