Zum Hauptinhalt springen

Auf dem diesjährigen Welt-Agroforstkongress in Québec, Kanada berichteten wir von OroVerde über unser WaldGewinn-Projekt und nahmen wichtige Impulse für unsere Arbeit mit. Die nachhaltige Anbaumethode, die Forst- und Landwirtschaft kombiniert, gewinnt durch ihre hohe Bedeutung im Klima- und Biodiversitätsschutz international immer mehr an Bedeutung.

Vom 17. bis 20. Juli 2022 fand in Québec, Kanada, der 5. Weltkongress über Agroforstwirtschaft statt mit dem Titel „Transitioning to a Viable World“ – Wandel zu einer lebensfähigen Welt. Der Kongress bot dem Austausch über Bedeutung und Möglichkeiten dieser nachhaltigen Anbaumethode zwischen Landwirt*innen, Forscher*innen, Berater*innen, politischen Entscheidungsträger*innen sowie der Zivilgesellschaft und des Privatsektors eine wichtige Plattform. Auch wir von OroVerde setzen seit vielen Jahren in unseren Projekten auf Agroforstsysteme als Methode für den nachhaltigen Waldwiederaufbau

Von Bäumen, Wäldern und Feldern

Der Schwerpunkt des Kongresses war die Perspektive zum Wandel: der Wandel zur biologischen Vielfalt, der Wandel zu einem zukunftsfähigen Klima und der Wandel zu einer nachhaltigen Wirtschaft. Das Themenspektrum reichte von sogenannten Lebenden Zäunen aus Bäumen in Honduras für einen besseren Erosionsschutz bis zu Sheabutter-Produktion von Bäumen auf landwirtschaftlichen Feldern zur Einkommenssicherung von Frauen in Burkina Faso – viele Erfolgsgeschichten, die dringend nötig sind, um die wertvollen Ökosystemdienstleistungen von Bäumen und Wäldern auch in landwirtschaftlichen Systemen zu nutzen. Das Fazit der Vortragenden war einstimmig: Bäume in solche Systeme zu integrieren, bietet viele Vorteile für Mensch und Natur. Sie regulieren unter anderem den Wasserkreislauf, spenden Schatten, schaffen zusätzliches Einkommen, bieten Insekten und anderen Tieren Lebensräume, produzieren Futter für Tiere sowie medizinische und kulturelle Produkte und sind nicht zuletzt CO2-Speicher. 

Best Practice aus unserer Arbeit

Auch unser WaldGewinn-Projektteam nahm an dem Hybrid-Event von Bonn sowie aus Guatemala aus teil und gab Einblicke in das Erfolgskonzept Agroforst in unseren Projektregionen in Guatemala. In der Online-Präsentation stellten Gerson Coy von Heifer Guatemala und unsere Kollegin Laura Krings vor, wie die im Projekt entstandenen Agroforstsysteme ökologisch und wirtschaftlich nachhaltig wirken. Dabei geht es nicht nur um die Anlage der Agroforstsysteme, wir denken einen Schritt weiter: Wie können Produkte, wie zum Beispiel Kakao, weiterverarbeitet und verkauft werden und nachhaltige Anbausysteme auch in der nationalen Politik verankert werden? Denn nur wenn die lokalen Gemeinden von dem Waldwiederaufbau profitieren und auch Politik und Wirtschaft umdenken, hat das Agroforstsystem Zukunft: für den Wandel zu einer lebensfähigen Welt.

Als besonderes Extra wurde während des Kongresses ein Kurzvideo von einer Kakaobäuerin gezeigt: Simona Choc Chub aus dem Biosphärenreservat Sierra de Las Minas berichtet über den Aufbau der Wertschöpfungskette Kakao.

Organisiert wurde dieser spannende Kongress von der Université Laval in Zusammenarbeit mit der Internationalen Union für Agroforstwirtschaft (IUAF) und der Weltagroforstwirtschaft (ICRAF).

Jetzt den Regenwald und seine Artenvielfalt schützen

Rund 2/3 aller bekannten Tier- und Pflanzenarten leben in den Tropenwäldern. Mit Ihrer Spende leisten Sie einen wichtigen Beitrag zum Arten- und Klimaschutz und helfen den Menschen vor Ort. Vielen Dank!