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Vor einigen Tagen wurde der neue Welthunger-Index (WHI) 2016 der Welthungerhilfe in Zusammenarbeit mit dem Internationalen Forschungsinstitut für Ernährungs- und Entwicklungspolitik (IFPRI) und Concern Worldwide herausgegeben. Der neue Index zeigt, dass weltweit bereits große Erfolge bei der Bekämpfung des Hungers erzielt wurden, trotzdem gelten weiterhin etwa 795 Millionen Menschen als unterernährt. Auch in Guatemala ist die Ernährungslage laut WHI weiterhin ernst. Mithilfe von ökologischen Hausgärten und Kleintierzuchtprogrammen, versucht OroVerde die Ernährungssituation im Projektgebiet „Bocas del Polochic“ nachhaltig zu verbessern und dadurch schlussendlich auch zum Regenwaldschutz beizutragen. Denn nur gemeinsam mit den Menschen vor Ort kann man dies voranbringen.

Welthunger-Index: Instrument zur Messung des weltweiten Hungers

Der Welthunger-Index konnte 2016 für insgesamt 118 Ländern ermittelt werden. Er dient als Instrument zur Darstellung der weltweiten Hungersituation und versucht die Fortschritte bei der Reduzierung des Hungers zu bewerten. Das Ziel des Index ist laut Welthungerhilfe, ein gesteigertes Bewusstsein und Verständnis für Ernährungsunterschiede zwischen Regionen und Ländern zu schaffen und durch eine thematische Sensibilisierung, weltweite Handlungsanstöße zur Bekämpfung des Hungers zu geben. Die Grundlage der WHI-Werte bilden Daten zu den 4 Indikatoren: Unterernährung, Auszehrung bei Kindern, Wachstumsverzögerung bei Kindern und Kindersterblichkeit.

Ernährungssituation in Guatemala bleibt ernst!

Aktuell ist Guatemala innerhalb des WHIs mit einem Wert von 20,7 Punkten und der Bezeichnung „Ernst“ gelistet. Zum Vergleich: Die Ernährungssituation in Brasilien ist mit weniger als 5 Punkten im grünen Bereich, wohingegen die Situation in der Zentralafrikanischen Republik mit 46,1 Punkten als sehr ernst gilt. Gemeinsam mit dem Inselstaat Haiti ist Guatemala das einzige Land auf dem amerikanischen Kontinent, in dem die Ernährungslage noch ernst bzw. sehr ernst ist. Insgesamt gelten 15,6% der Bevölkerung in Guatemala als unterernährt. Die Ernährungssituation von Kinder ist dabei noch gravierender: 46,5% der Kinder unter 5 Jahren gelten laut WHI als ausgezehrt.

Kleintierzucht und ökologische Hausgärten für bessere Lebensbedingungen

Die Projektregion um den Izabal-See im Osten Guatemalas, ist ein wahres Regenwald-Paradies und Lebensraum vieler seltener Arten wie dem Quetzal oder dem Brüllaffen. OroVerde setzt in diesem Gebiet einen besonderen Schwerpunkt der Entwicklungszusammenarbeit auf die Themenfelder Landwirtschaft für den eigenen Bedarf und Verbesserung der Ernährungssituation. Die lokale und häufig extrem arme Bevölkerung leidet bereits sehr unter den negativen Auswirkungen des Klimawandels: Dürreperioden und Erdrutsche sowie die abnehmende Bodenfruchtbarkeit gefährden immer häufiger die Ernteerträge. Die Ausbreitung von Palmöl- und Zuckerrohrplantagen und der damit einhergehende Flächenmangel sowie nichtnachhaltige Landnutzungen, verschärfen zudem die Ernährungssituation und führen dazu, dass wertvoller Regenwald verloren geht. Mithilfe von ökologischen Hausgärten, Kleintierzuchtprogrammen und dem Anbau von Mischkulturen mit Frucht- und Tropenwaldbäumen sowie anderen Nutzpflanzen, versucht OroVerde gemeinsam mit seinen Projektpartnern die Ernährungssituation und die Lebensstandards der Bevölkerung zu verbessern und zugleich den Regenwald zu schützen.

 

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