Skip to main navigation Skip to main content Skip to page footer

In Dominikanischen Republik, in Mexiko sowie in Guatemala führt OroVerde gemeinsam mit neun weiteren Partnerorganisationen das Projekt BIOFINCAS durch. Kleinbäuer*innen vor Ort berichten, warum biodiversitätsfreundliche Landwirtschaft Früchte trägt. 

20. Mai 2025 | Nathalie Grychtol 

„Schaut“, ruft Dón Ramón und zeigt mit seiner Hand an eine Stelle der Bananenpflanze die weit über seinem Kopf liegt. „Bis dahin stand das Wasser bei der letzten großen Überflutung. Er führt die Gruppe weiter über seine Bananenplantage im Norden der Dominikanischen Republik, die auf den ersten Blick nicht wie eine solche wirkt. Verschiedene Arten Kokospalmen zäumen den Hauptweg, an unzähligen Kakaobäumen hängen fast reife Früchte. Hühner laufen zwischen den Pflanzen umher, neben der Packstation lebt ein Bienenvolk.

 „Am Anfang wurde ich von den anderen Bauern belächelt. Aber als die Plantagen unter Wasser standen, da hatte ich durch die Diversifizierung aber stabilere Einkünfte.“

Dón Ramón hat früh erkannt: Biodiversitätsfreundlicher Anbau ist nicht nur gut für die Natur. Er macht seine Plantage widerstandsfähig gegen die immer häufiger werdenden Überschwemmungen und am Ende profitiert er wirtschaftlich. Im Projekt BIOFINCAS trägt er dazu bei, diesen Ansatz auszubauen. 

Doch macht sich biodiversitätsfreundlicher Anbau immer auch wirtschaftlich bezahlt?

Dass Dón Ramón bis jetzt nicht einfach nur Glück hatte, wird in umfangreicher wissenschaftlicher Begleitarbeit untersucht. Eine weitere zentrale Rolle im Projekt sind Finanzlösungen. Denn die Risiken, die durch den Klimawandel entstehen, werden mehr. Meistens aber werden sie allein von den Produzierenden getragen. Das möchte BIOFINCAS ändern. In Guatemala, Mexico und der Dominikanischen Republik arbeitet OroVerde daher mit einem großen internationalen Konsortium daran, dass Bananen, Kaffee und Kakao zu zukunftsträchtigen Früchten werden. Für die Natur, wie auch für die Menschen, die sie anbauen. 

Bioanbau vs. biodiversitätsfreundlicher Anbau

Wozu aber biodiversitätsfreundliche Anbaupraktiken? Dón Ramóns Plantage ist umgeben von vielen weiteren Plantagen. Die meisten von ihnen bio-zertifiziert. Der Unterschied aber ist frappierend. Während man Ramóns Plantage auf den ersten Blick nicht als solche erkennt, fahren die Nachbarn ein „klassisches“ Model. In Monokultur und dicht an dicht wachsen die Bananenstauden, ohne auch nur von einer einzigen anderen Pflanze unterbrochen zu werden. 

Doch die Vielfalt hat viele Vorteile. Besonders auf das, was Wissenschaftler*innen Ökosystemdienstleistungen nennen.

Biodiversität und Ökosystemdienstleistungen

Bäume regulieren den Wasserkreislauf, sie verhindern Bodenerosion. Ihre tiefen Wurzeln bringen Wasser zu den Blättern und regulieren damit Abfluss und Wasseraufnahme. Außerdem senken sie die Temperatur und verringern die Wasserverdunstung.

Ein vielfältiger Baumbestand schafft ein günstiges Mikroklima für Blätter und Blüten. Die damit regulierte Sonneneinstrahlung hilft bei gesunder Fruchtentwicklung. Außerdem werden die Pflanzen so vor extremem Wetter geschützt.

Gesunde Böden zersetzen organisches Material und machen Nährstoffe verfügbar. Sie speichern Feuchtigkeit für die Pflanzen und bieten Lebensraum für Bodenlebewesen. Gesunde Böden filtern außerdem Schadstoffe aus dem Wasser. Sind die Böden gesund, erhöht das ihre Fruchtbarkeit und das wiederum erhöht das Ertragspotential.

All diese Faktoren führen zu einem stabilen Mikroklima auf einer biodiversitätsfreundlichen Plantage oder Agroforstsystem. Und ein stabiles Mikroklima hemmt die Ausbreitung von Schädlingen und Krankheiten, da es das natürliche Gleichgewicht zwischen Schädlingen, ihren Feinden und den Wirtspflanzen unterstützt. Gleichzeitig sorgt die Vielfalt an Blühpflanzen dafür, dass Bestäuber wie Insekten, Vögel oder Fledermäuse angelockt werden – was wiederum die Erträge steigert. Eine hohe Artenvielfalt bei Pflanzen und Tieren erhöht zudem die genetische Vielfalt und stärkt so die Anpassungsfähigkeit des gesamten Systems gegenüber Umweltveränderungen wie dem Klimawandel.

Dón Ramón blickt zufrieden in die Runde und lässt dann den Blick über sein Lebenswerk schweifen. Seine Plantage ist inzwischen Demeter-zertifiziert.

Setzen Sie Ihre Expedition fort
Schutzprojekte vor Ort

OroVerde setzt Regenwald-Schutzprojekte mit einheimischen Partnern in elf Ländern um – mit verschiedenen Schwerpunkten.

So geht nachhaltiger Regenwaldschutz

6 Wege, wie Tropenwälder geschützt werden können.

Handeln

Wie können wir einkaufen und dabei Regenwald schützen? Was können wir sonst tagtäglich tun?

Sie haben Fragen? Wir helfen Ihnen gerne weiter!

OroVerde - Die Tropenwaldstiftung
+49 228 24290-0
info[at]oroverde[dot]de

Bildnachweise: OroVerde - N. Grychtol (Titelbild, Dón Ramón auf Bananenplantage). 

Kontakt Scroll to top