Fast jede Woche werden wir von einer Flut schlechter Nachrichten überrollt: Waldbrände, Artensterben, schmelzende Polkappen. Viele Menschen fühlen sich von all diesen Meldungen überfordert und ohnmächtig. Was können wir gegen dieses Gefühl tun?
Was ist Klimamüdigkeit?
Klimamüdigkeit bezeichnet ein Gefühl der Erschöpfung, Resignation und Überforderung angesichts des Klimawandels. Viele Menschen empfinden, dass ihre Bemühungen im Klimaschutz zu nichts führen – denn politisch und wirtschaftlich hat sich trotz großer und jahrelanger Proteste noch nicht genug getan. Das führt zu Frustration und teilweise auch dazu, dass Menschen ihre Anstrengungen für eine nachhaltigere Gesellschaft verringern oder komplett aufgeben.
Wie wirkt sich Klimamüdigkeit aus?
Gesamtgesellschaftlich führt Klimamüdigkeit dazu, dass Engagement im Klimaschutz und Aufmerksamkeit bei Entwicklungen in diesem Bereich drastisch zurückgehen. Manche Menschen meiden dann sogar absichtlich Nachrichten zum Klimawandel. Das Thema wird also aktiv verdrängt und verliert im öffentlichen Diskurs an Bedeutung. Das führt dazu, dass in der Politik und Wirtschaft weniger Druck besteht, die notwendigen Anpassungen vorzunehmen.
Eine IPSOS-Studie spiegelt diesen Rückgang eindeutig: Im Jahr 2021 sahen sich 69 Prozent der Deutschen in der Verantwortung, gegen den Klimawandel vorzugehen, 2025 sind es nur noch 53 Prozent – also knapp jede*r Zweite. Entsprechend sind auch nur noch zwei von fünf Bürger*innen (41 Prozent) der Ansicht, dass der deutsche Staat mehr gegen den Klimawandel tun muss. Noch vor zwei Jahren waren es 55 Prozent der Bevölkerung.
Was kann gegen Klimamüdigkeit getan werden?
Wenn immer nur von wachsenden Risiken und Problemen die Rede ist, führt das auch bei den engagiertesten Menschen irgendwann zu Frust. Daher ist es wichtig, dass medial und politisch konstruktive Lösungsansätze mehr in den Fokus gerückt werden. Es sollte beispielsweise nicht nur über die Ausmaße eines Waldbrandes berichtet werden, sondern auch über seine Ursachen, wie sich zukünftige Brände vermeiden lassen, und was Einzelne dazu beitragen können.
Hilfreich sind auch lokale Initiativen, die Wandel im kleinen Rahmen anstoßen – aber sichtbare und spürbare Ergebnisse erzielen. Die Teilnahme an einer Demo, das Mitgestalten eines Stadtgartens oder auch nur das Unterzeichnen einer Petition sind kleine Schritte mit großer Wirkung – gegen das Ohnmachtsgefühl und für mehr Nachhaltigkeit im Alltag.
Diese Seite entstand im Rahmen des BNE-Projekts „Transformation“. Dieses Bildungsprojekt wird gefördert durch die Stiftung Umwelt und Entwicklung Nordrhein-Westfalen und ENGAGEMENT GLOBAL mit Mitteln des BMZ.


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Letzte Überarbeitung: 07.07.2025.